Artikel 28/04/2018

Bruststraffung mit Implantat: Ablauf, Risiken & Nachsorge

Dr. med. Pirkko Schuppan Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Pirkko Schuppan
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Die Bruststraffung, auch Mastopexie genannt, wird meist dann in Betracht gezogen, wenn Frauen unzufrieden mit der Form und Straffheit ihrer Brust sind. Oftmals entstehen die Ursachen durch den natürlichen Alterungsprozess oder durch das Absinken der Brust nach dem Stillen. Neben der ästhetischen Beeinträchtigung kann sich durch die erschlaffte Brust unter anderem das Selbstwertgefühl und das Gefühl von ‘Weiblichkeit’ mindern.

Die Bruststraffung stellt einen operativen Eingriff dar, bei dem der Hautüberschuss im Bereich der Brust entfernt wird. Diese Methode lässt die Brust nach der Operation oft kleiner erscheinen als zuvor. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, empfiehlt sich die Kombination mit einer Brustvergrößerung. Dafür eignen sich beispielsweise Implantate, um der Brust die gewünschte Form und Fülle zu geben.

Wann ist eine Bruststraffung mit Implantat sinnvoll? Welche Alternativen gibt es?

Eine Bruststraffung in Kombination mit einer Brustvergrößerung ist dann sinnvoll, wenn die Brust in ihrer Form und Straffheit nicht mehr einem harmonischen Körperbild entspricht. Darüber hinaus spielt auch die seelische Belastung der Betroffenen eine bedeutende Rolle. Oftmals fühlen sich die Patientinnen in enger Kleidung unwohl und auch die Intimität mit dem Partner kann darunter leiden.

Eine Bruststraffung kann die Brust danach kleiner wirken lassen, als sie zuvor war. Implantate können die ursprüngliche Größe der Brust wiederherstellen und sie straffen.

Neben der Behandlung mit einem Implantat ist auch eine Brustvergrößerung mittels Eigenfett möglich. Dabei sind nicht zuletzt die Wünsche der Patientin entscheidend. Der Ästhetisch-Plastische Chirurg wird diese Möglichkeiten gemeinsam mit der Patientin ausführlich besprechen, die jeweiligen Methoden mit ihren Vor- und Nachteilen erläutern und einen individuellen Therapieplan erstellen.

Was passiert vor der Behandlung?

Bei einer Bruststraffung bzw. -vergrößerung mittels Implantat handelt es sich um einen operativen Eingriff. Grundlage einer solchen Behandlung ist ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Plastischen Chirurgen. Eine sorgfältige Anamnese stellt die Basis eines jeden Behandlungsplans dar. Nur so kann festgestellt werden, ob die Patientin für die entsprechende Therapie geeignet ist.

Darüber hinaus ist ein persönliches Gespräch unumgänglich, damit der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie auf die Wünsche und Vorstellungen der Betroffenen eingehen und geeignete Möglichkeiten finden kann. Des Weiteren muss über Risiken und Grenzen aufgeklärt werden. Das gemeinsame Gespräch und die Erarbeitung einer geeigneten Behandlung sind das Fundament für ein zufriedenstellendes Ergebnis.

So läuft die Behandlung ab

Die Bruststraffung und die Brustvergrößerung mit Implantaten wird heutzutage innerhalb einer Behandlung durchgeführt.

Im ersten Schritt wird das Implantat eingesetzt, um die gewünschte Größe der Brust zu erlangen. Meist kann die Patientin zwischen unterschiedlichen Formen der Silikonkissen entscheiden: rund oder tropfenartig. Welches Implantat für ein natürliches Bild im Einklang mit dem Körperbau der Frau sorgt, ist aber auch abhängig vom Brustgewebe und der Größe des Brustkorbes. Darüber hinaus ist es entscheidend, ob das Implantat entweder unter oder über dem Brustmuskel gesetzt wird. Der Plastische Chirurg steht der Patientin dabei natürlich beratend zur Seite und zeigt die geeignetste Form auf.

Die Kissen können über mehrere Zugänge eingesetzt werden, zum Beispiel über die Unterbrustfalte. Dabei wird die Technik des T-Schnitts angewandt. Dieses Muster setzt sich aus einem vertikalen Schnitt unter der Brustwarze und einem horizontalen Schnitt in der Brustfalte zusammen. Bei der anschließenden Straffung kann der Hautüberschuss somit komplett entfernt werden. Das erweist sich vor allem bei mittlerem bis starkem Hautüberschuss als vorteilhaft.

Neben einem T-Schnitt sind auch Wege über die Brustwarze oder Achselhöhle möglich. Der axilliäre Eingriff erfolgt endoskopisch. Er ist damit besonders schonend und vermeidet, dass Narben im Bereich der Brust entstehen. Beide Methoden werden oftmals in Verbindung mit einer sogenannten periareolären Straffung der Brust vorgenommen. Das bedeutet, die überschüssige Haut wird kreisförmig um die Brustwarze herum entfernt. Diese Vorgehensweise eignet sich bei geringen bis mittleren Hautlappen, die bei der Straffung entfernt werden sollen.

Um ein symmetrisches und natürliches Aussehen der Brust zu schaffen, müssen oftmals die Lage und auch die Größe der Brustwarze angepasst werden. Die Operation dauert insgesamt ca. zwei bis drei Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt, damit Sie während des Eingriffs keine Schmerzen empfinden.

Mit diesen Risiken sollten Sie rechnen

Eine Bruststraffung und die Vergrößerung mit Implantaten sind chirurgische Eingriffe. Dennoch ist ein stationärer Aufenthalt mittlerweile nicht mehr zwingend notwendig. Nach einer Woche werden die Fäden entfernt. Das endgültige Ergebnis der Behandlung zeigt sich nach etwa drei Monaten.

Ein invasiver Eingriff bedeutet zudem eine Belastung für den Körper. Nach der Behandlung sind Blutergüsse oder auch Schwellungen normal, die sich aber bereits nach kurzer Zeit von allein zurückbilden und verheilen. Sollten ungewöhnliche oder sehr starke Beschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Risiken können nie gänzlich ausgeschlossen werden, jedoch sind sie mittlerweile sehr gering. Trotz allem kann es beispielsweise zu Verletzungen des Brustgewebes, zu Nachblutungen oder zu einer Kapselfribrose kommen. Auswirkungen der Narkose sollten ebenso wenig vernachlässigt werden. Aus diesem Grund sollte der Plastische Chirurg Sie ausführlich und verständlich aufklären und die Verträglichkeit der Anästhesie prüfen.

Dauer der Wundheilung und Arbeitsunfähigkeit

Nach der Brustvergrößerung steht die Wundheilung im Fokus. Um den Verlauf zu fördern, sollten Sie für etwa sechs bis acht Wochen einen Stütz-BH tragen - sowohl am Tag als auch in der Nacht. 
Wie lange Sie Ihren Beruf vorübergehend nicht ausführen können, lässt sich nur individuell bestimmen. Dabei spielt es vor allem eine Rolle, welche Behandlungsmethode angewandt wurde und welche Tätigkeit Sie im Berufsalltag ausführen.

In den meisten Fällen reichen acht bis zehn Tage aus, um anschließend wieder in den Job einzusteigen. Handelt es sich um körperlich anstrengende Tätigkeiten, sollten Sie eine längere Auszeit in Betracht ziehen, um den Heilungsprozess zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.

Was müssen Patientinnen nach dem Eingriff beachten?

Das A und O nach einer jeden Behandlung ist die Nachsorge. Dabei sollten Sie sich verantwortungsvoll nach den Anweisungen Ihres Arztes richten.

Wie bei jedem anderen invasiven Eingriff ist der Körper nach der Bruststraffung Stress ausgesetzt. Nach jeder Operation ist die körperliche Schonung entscheidend. Zusätzlich zur angemessenen Auszeit sollten Sie in der Regel sechs Wochen lang nach dem Einsetzen der Implantate auf sportliche Aktivitäten und Saunagänge verzichten. Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Sie bei Unsicherheiten und ungewöhnlichen Beschwerden Ihren Chirurgen benachrichtigen.

Darüber hinaus ist es besonders wichtig, die vereinbarten Kontrolltermine einzuhalten, um einen optimalen Heilungsprozess zu unterstützen und frühzeitig mögliche Störungen zu behandeln.

Auch wenn Bruststraffungen und Brustvergrößerungen zu den ‘klassischen’ Behandlungen in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zählen, sollten Sie bei der Arztwahl neben der fachlichen Qualifikation auch auf ein ausführliches Beratungsgespräch achten. Beim geringsten Zweifel kann eine Zweitmeinung sehr hilfreich sein.

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