Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn ZA Jürgen Kleffner

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Kleffner interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Kleffner, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Kleffner: Da es meine dritte abgeschlossene Berufsausbildung war, motivierten mich eigentlich die handwerklichen Fähigkeiten, die schnelle Beurteilung der Ausgangslage sowie ein kleines Helfersyndrom und die Verantwortung dem Patienten gegenüber. Außerdem ging es mir darum den Patienten so zu behandeln, wie ich auch selber behandelt werden möchte.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Kleffner: Zu sehen, wie Patienten ohne Schmerzen die Praxis wieder verlassen, dankbar sind und im Nachhinein, auch als Angstpatienten, Hochachtung vor unserem Berufsbild haben.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Kleffner: Der Patient hat Stress, vergisst aber oft, dass auch der Arzt und das Team gestresst sein können.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Kleffner: Absolutes Durchhaltevermögen, da wir nicht in der Lage sind, was in Jahren kaputt gegangen ist, in 1 oder 2 Sitzungen zu sanieren. Das gilt vor allem für die Parodontal- und CMD-Therapie.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Kleffner: Hier hört der Spaß und das Verständnis unsererseits dann nach mehrmaligen Ermahnungen und Fehlschlägen auf, da nicht nur die soziale Solidargemeinschaft, sprich gesetzliche Krankenkasse/ private Kassen, belastet werden, sondern auch die eigene Praxis, das Team und vor allem der Patient. Mit anderen Worten: Wir würden die Therapie wegen nicht ausreichender Mitarbeit abbrechen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Kleffner: Ich würde eventuell eine Art schweizer System einführen; d.h. nur noch einen Krankenkassengrundstock und mehr Behandlungsfreiheit für die von den Patienten zu entrichtenden teilweise horrenden Beiträge.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Kleffner: In der Aufklärung, die bei uns jedoch explizit durchgeführt wird.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Kleffner: Wir vewenden die Parodontal-, CMD- und Ozontherapie; Reciprocgeräte; intraorale Kamera, etc. Wir haben den Lauf der Behandlung positiviert sowie vereinfacht.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Kleffner: Ja, als ich gerade selbständiger Zahnarzt wurde, kam eine hochschwangere Frau zu uns in Behandlung. Wir mussten noch circa eine halbe Stunde auf die Expresslieferung der chirurgischen Instrumente warten; danach ging es sofort in den Kreissaal…es ist ein gesundes Mädchen geworden!

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Kleffner: Gehen Sie lieber regelmäßig und nicht mäßig zur Kontrolle!

Zahnärzte | Zahnärzte Berlin | Zahnärzte Hamburg | Zahnärzte München | Zahnärzte Köln | Zahnärzte Frankfurt