Artikel 05/08/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Prof. Dr. med. Achim Vogt

Prof. Dr. med. Achim Vogt Internist, Kardiologe, Ambulantes Operationszentrum
Prof. Dr. med. Achim Vogt
Internist, Kardiologe, Ambulantes Operationszentrum
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Prof. Dr. med. Achim Vogt interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Internist.

jameda: Herr Prof. Dr. Vogt, was hat Sie motiviert, Internist zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Prof. Dr. Vogt: Ich komme aus Pfarrer-Haushalt. Mein Interesse an Menschen und Mitmenschen hat sich jedoch im Rahmen meiner Berufswahl anders akzentuiert mit dem Schwerpunkt auf dem Wissenschaftlich-Medizinischen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Prof. Dr. Vogt: Das Organ fasziniert mich. Es ist ein Leben lang fleißig, immer fühlbar und auch Spiegel der Emotionen.

Neben konservativen Behandlungen erlaubt es die Kardiologie auch interventionell tätig zu werden. Somit gibt es kaum eine Situation auf die man nicht eine Antwort hätte. Man hat viele Pfeile im Köcher und auf fast alles eine effektive Antwort zum Wohl des Patienten.

Durch geeignete Maßnahmen lässt sich mit Hilfe der richtigen Prävention verhindern, dass Menschen erkranken oder dass die Erkrankungen bei Patienten voranschreiten.

Trotz aller messbarer Erfolge der letzten Jahrzehnte darf man aber auch nicht vergessen, dass die Herzerkrankungen immer noch ganz oben in den Erkrankungs- und Todesstatistiken stehen. Es gibt noch viel zu tun, keine Zeit, die Händen in den Schoss zu legen.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Prof. Dr. Vogt: Ganz wesentlich geprägt haben meinen Weg:

  • Dr. C. Jessen, Physiologisches Institut der JLU Gießen, durch seine Anleitung und Motivation zum kritisch-wissenschaftlichen Arbeiten.
  • Dr. Wolfgang Schaper, Max-Planck-Institut für Physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim, für die Förderung, dies auf dem Gebiet der Experimentellen Kardiologie weiter zu vervollständigen und intensivieren.
  • Dr. Wolfgang Kübler, sowie Prof. Dr. Hugo A. Katus, jeweils Klinik III für Innere Medizin, Universität Heidelberg, für die intensive und großzügige Unterstützung und Förderung meiner wissenschaftlichen Tätigkeit sowie und vor alledem der dort erhaltenen exzellenten klinischen Ausbuldung. Nicht nur im Fachlichen, sondern auch hinsichtlich der zugrunde liegenden Einstellungen: Kritischen Offenheit, der Bedeutung des Fleisses und der Ausdauer, des Teamworks, aber auch der Bescheidenheit.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Prof. Dr. Vogt: Wir haben die letzten Jahre intensiv genutzt, um durch den sinnvollen Einsatz der IT viele unserer Abläufe an und zwischen beiden Standorten zu optimieren, um somit mehr Zeit für unsere Patienten zu haben. Zudem haben wir diese Jahre genutzt, um ein junges, motiviertes, freundliches und begeisterungsfähiges Team zusammenzustellen. Diese positive Einstellung und Stimmung in den Praxen überträgt sich zu 100% auch auf unsere Patienten.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Prof. Dr. Vogt: Im medizinischen Bereich sehe ich die größte Herausforderung, die steigende Anzahl älterer Personen (ich spreche hier bewusst nicht nur von Patienten) so medizinisch-kardiologisch zu betreuen, dass die medizinischen Errungenschaften ihre volle Wirkung entfalten.

Dies ist zum einen die direkten Anwendung einer „state of the art“ modernen und innovativen Kardiologie in Diagnostik und Therapie. Zum anderen aber auch, und nicht minder wichtig, wird hierbei die Prävention und langfristige Betreuung dieser Menschen einen besonderen Stellenwert einnehmen – damit erst gar keine kardiologischen Erkrankungen auftreten, diese bereits in den Frühstadien erkannt und behandelt werden oder – wenn eine Erkrankung dann doch eingetreten ist – rasch adäquat behandelt und rehabilitiert werden kann.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Prof. Dr. Vogt: Es ist mir eine Herzensangelegenheit, alle Patienten mit der gleichen Sorgfalt und Freundlichkeit zu behandeln, ihnen auf Augenhöge zu begegnen, ihre Sprache zu sprechen, ihnen die Angst zu nehmen und Wege aufzuzeigen.

Ansonsten möchte ich an dieser Stelle auf die oben bereits angesprochen Bescheidenheit verweisen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Prof. Dr. Vogt: Es sind die vielen kleine Dinge. Viele Momente der Freude und der Rührung. Aber, dies ist mein Beruf (nicht nur bloß ein Job) und deshalb nichts, womit man sich schmücken darf. Ich freue mich über jedes kleine Dankeschön. Besonders freue ich mich, dass Patienten auch Ihre Freunde, Verwandten und Angehörigen, die ihnen am Herzen liegen, mir anvertrauen und mir und meiner Familie Gesundheit und langes Wirken und Leben wünschen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Prof. Dr. Vogt: Wenn ich trotz des oben gesagten eines herausgreifen soll, dann ein Augenblick aus meiner Tätigkeit in der Intensivmedizin, nämlich als eine junge Patientin, die an einer schweren Herzmuskelentzündung leidend lange Zeit auf der Intensivstation betreut werden musste, sich dann vollständig erholte und sich bei Ihrer Entlassung rührend vom Team der Intensivstation bedankte und verabschiedete. Diesen Kampfeswillen werde ich niemals vergessen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Prof. Dr. Vogt: Die Säulen des gesundheitsfördernden Verhaltens sind eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, Stressabbau und körperliche Aktivität. Dann gelingt das Gewichthalten wie von selbst. Freude, Freunde, Familie, Ausgewogenheit und Maßhalten.

Zur Person

  • 1966 geboren in Wiesbaden
  • Schulausbildung in Frankfurt / Main
  • 1985 bis 1987 Zivildienst Universitätsklinikum Frankfurt / Main
  • 1987 bis 1993 Studium der Humanmedizin Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 1993 Approbation
  • 1993 Promotion
  • 1993 bis 1995 Postdoctoral Fellow (Stipendiat) an der Abteilung für experimentelle Kardiologie, Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim
  • 1995 bis 2003 Klinik III für Innere Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Kardiologie, Pneumologie, Angiologie)
  • 2002 Habilitation
  • seit 2003 Praxis für Kardiologie / Pneumologie
  • seit 2006 Professur an der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • 2011 Fellow der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (FESC)
  • 2014 Curriculum Interventionelle Kardiologie
  • 2018 Zusatzqualifikation Herzinsuffizienz

Zur Praxis

Unser Praxiskonzept beinhaltet die Vorbeugung, die Früherkennung, die Diagnostik und die Behandlung sämtlicher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie der Blutgefäße. In unseren Praxisräumen können wir sämtliche nichtinvasive, kardiologische und angiologische Untersuchungsmethoden durchführen.

Es ist unser Herzensanliegen, Sie nach dem jeweils neuesten Stand ärztlichen Wissens zu behandeln. Um Ihre optimale medizinische Betreuung zu gewährleisten, wenden wir hierzu die regelmäßig überarbeiteten und aktualisierten Empfehlungen der kardiologischen Fachgesellschaften im Rahmen eines speziell auf Sie zugeschnittenen Behandlungsplanes an. Dieses Konzept ist eingebettet in eine persönliche, individuelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Ihnen, unseren Teams in Praxis und Krankenhaus sowie Ihren Hausärzten.

Nur dann, wenn fachliche Expertise, Vertrauen und Herzlichkeit Hand in Hand gehen, können beste Qualität und optimale Ergebnisse für Sie entstehen. Bis zum nächsten Besuch in unseren Praxisräumen wünschen wir Ihnen beste Gesundheit!

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