Artikel 21/07/2021

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Herrn Prof. Dr. med. Heinz Maier

Prof. Dr. med. Heinz Maier Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Allergologe
Prof. Dr. med. Heinz Maier
Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Allergologe
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Prof. Dr. med. Heinz Maier interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Hals-Nasen-Ohrenarzt.

jameda: Herr Prof. Dr. Maier, was hat Sie motiviert, Hals-Nasen-Ohrenarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Prof. Dr. Maier: Die HNO-Heilkunde ist nach meiner Einschätzung das derzeit größte zusammenhängende medizinische Fachgebiet. Otologie, Rhinologie, Laryngologie, plastische Operationen, Allergologie, Onkologie, Traumatologie und viele andere Spezialdisziplinen ermöglichen ein unglaublich interessantes Spektrum ärztlicher Tätigkeiten.

Mich hat in besonderem Maße der plastisch-chirurgische Teil des Fachgebietes fasziniert. Entsprechend sind die plastisch-rekonstruktive und die ästhetische Chirurgie im Fachgebiet besondere Schwerpunkte meiner Tätigkeit geworden. Funktion und äußeres Erscheinungsbild wieder herzustellen und damit die Lebensqualität von Menschen zu verbessern, ist eine in besonderem Maß befriedigende Tätigkeit.

Aber auch die nichtchirurgische Tätigkeit wie z. B. die Diagnostik und Therapie von allergischen Erkrankungen oder Infektionen im HNO-Bereich ist außerordentlich interessant und befriedigend. Zumal man in vielen Fällen Menschen von ihren oft chronischen Beschwerden befreien kann.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Prof. Dr. Maier: In der Tat gibt es eine Reihe von HNO-Ärzten, die meine Laufbahn geprägt haben. In erster Linie sind dies meine akademischen Lehrer Prof. Dr. H.-G. Boenninghaus und Prof. Dr. H. Weidauer.

Im Hinblick auf die Kopf-Hals-Chirurgie hat mir Prof. Dr. R. Tiwari während meiner Tätigkeit am Free University Hospital in Amsterdam entscheidende Impulse vermittelt.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Prof. Dr. Maier: Die technischen Entwicklungen in der Medizin schreiten in atemberaubender Geschwindigkeit fort und ergänzen die in meinen Augen nach wie vor besonders wichtige klinische Erfahrung vor allem im Hinblick auf die Diagnostik. Entsprechend ist die HNO-Praxis im Areion-Zentrum hochmodern ausgestattet.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Prof. Dr. Maier: Hier gibt es eine Reihe von großen Herausforderungen, auf die ich letztendlich aus Platzgründen nicht umfassend eingehen kann. Zwei Beispiele möchte ich jedoch nennen:

Wir müssen durch die z. T. exzessive Freizeitlärmexposition bei Jugendlichen mit einer zunehmenden Zahl von Schwerhörigen rechnen, die es zu versorgen gilt.

Wir werden der medikamentösen Therapie von Tumoren im Kopf-/Halsbereich, die in vielen Fällen einen Verzicht auf mutilierende Operationen ermöglichen kann, einen besonderen Stellenwert einräumen müssen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Prof. Dr. Maier: Ich denke, das müssen Sie meine Patienten fragen oder bei jameda nachlesen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Prof. Dr. Maier: Ich schätze es besonders, wenn Patienten ihre Beschwerden offen äußern, ihre Meinung zu den ärztlichen Empfehlungen äußern und mit mir als behandelndem Arzt auf Augenhöhe kommunizieren.

Weiterhin empfinde ich es als angenehm, wenn Patienten auch besondere Situationen in der Praxis, wie z. B. Wartezeiten infolge von Notfallsituationen, verständnisvoll akzeptieren.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Prof. Dr. Maier: Das gibt es in der Tat: Ich musste während meiner Tätigkeit als Oberarzt an der Univ.-HNO-Klinik Heidelberg einem teilgelähmten Patienten mittleren Alters wegen eines bösartigen Tumors den Kehlkopf entfernen. Der Patient stellte präoperativ fest, dass ein Leben ohne Stimme für Ihn nicht mehr lebenswert sei und bat um Informationen bezüglich einer chirurgischen Stimmrehabilitation.

Ich habe ihm diverse Techniken genannt, darunter eine, die ich gerade selbst kurz zuvor entwickelt hatte. Er entschloss sich dazu, dass das Verfahren erstmals bei ihm angewandt werden sollte. Die Operation wurde zu einem vollen Erfolg. Der Patient konnte 14 Tage postoperativ weitgehend normal ohne Kehlkopf sprechen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Prof. Dr. Maier: Es gibt viele Dinge, die man tun kann, um seine Gesundheit zu fördern, wie z. B. das Vermeiden von Noxen wie Tabak und Alkohol, eine gesunde Ernährung und Sport.

Ganz besonders wichtig erscheint mir aber eine positive Lebenseinstellung. Die Psyche beeinflusst unsere Körperfunktionen oft stärker, als wir uns eingestehen wollen.

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