Das jameda-Interview: 9 Fragen an Kerstin Löwenstein

Ärzte und Heilpraktiker haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Kerstin Löwenstein interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Heilpraktikerin für Psychotherapie.

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jameda**: Frau Löwenstein, was hat Sie motiviert, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Löwenstein: Was brauchen wir Menschen, um zu wachsen, um auch an Krisen und Krankheiten zu reifen? Wie hängt Wachsen mit Beziehungen, Bewegung, Ruhe und Nährendem zusammen?

Diese Fragen leiten mich als begeisterte Dipl. Tanz- und Ausdruckstherapeutin sowie Yogatherapeutin in meiner tiefgründigen Arbeit mit Patient:innen seit mehr als 25 Jahren.

Ähnliche Fragen haben mich auch schon in meinem Studium und Berufsleben als Diplom-Biologin intensiv beschäftigt. Dabei standen auch die Umwelt, Pflanzen und Tiere im Focus.

Beide beruflichen Wege verbinden sich sinnvoll und vielfältig in meiner ganzheitlichen und wissenschaftlich fundierten Arbeit in meiner Praxis für Psychotherapie und beim Coaching. In authentischem, lebendigem und natürlichem therapeutischem oder beratendem Miteinander möchte ich Ihr seelisches Wachstum fördern.

So habe ich den Weg zu meiner selbständigen Tätigkeit in eigener ambulanter Praxis beginnend mit gemeinsamem Tanzen als Hobby und später mit einer Ausbildung zur Dipl. Tanz- und Ausdrucktherapeutin bzw. Körperpsychotherapeutin gefunden. Anschließend hat mich mein Interesse zur Yogatherapeutin werden lassen.

Wenn wir Menschen uns innerlich und/oder äußerlich miteinander bewegen und in Beziehungen etwas in Bewegung bringen, dann wachsen wir miteinander.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Löwenstein: Mit ganzheitlicher Psychotherapie und Coaching arbeite ich in meiner Praxis sowohl für Erwachsene und Senioren als auch für junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Je nach Fragestellung eignen sich Einzel- oder Gruppenstunden oder auch zusätzlich Paar- und Familiensettings.

Wesentliche Schwerpunkte setze ich mit der Behandlung von Menschen mit Traumata, Depression, Ängsten, psychosomatischen und onkologischen Erkrankungen sowie Suchtproblemen. Für berufliche Themen biete ich Coaching sowie Supervision an.

Humanistische, psychodynamische, verhaltenstherapeutische, ökologisch-systemorientierte, tiefenpsychologische und – wenn gewünscht – spirituelle Methoden kombiniere ich im Laufe von Gesprächen, Wahrnehmungs-, Ausdrucks-, Bewegungs-, körperlichen und seelischen Gestaltungsübungen.

Als Präventionsmaßnahmen werden meine Yogakurse im Rahmen von Entspannung und Stressbewältigung zur Förderung der inneren Ruhe von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Löwenstein: Mich haben vor allem die Pionier:innen der humanistischen und körperorientierten Psychotherapie (C. Rogers, A. Maslow, W. Reich. A. Lowen) sowie der Tanztherapie geprägt wie z. B. Judith Kestenberg.

Für eine praktische und theoretische Auseinandersetzung mit der psychoanalytischen Richtung der Tanz- und Ausdruckstherapie J. Kestenbergs wurde mir 1996 der 1. Preis der Internationalen Gesellschaft für Kunst, Gestaltung und Therapie (IAACT) verliehen. Diese Arbeit wurde 2015 auch als Buch veröffentlicht.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Löwenstein: Aktuell könnte die Terminplanung über jameda und für spezielle Fälle auch die Videosprechstunde eine Unterstützung sein.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Löwenstein: Psychische Erkrankungen, berufliche Existenznöte und Einsamkeit haben in den letzten Jahren enorm zugenommen.

Die Herausforderungen werden in der Begleitung der jungen Menschen liegen, die ihr Leben unter Covid-19-Bedingungen begonnen haben und jetzt unter diesen Bedingungen in Kitas und Schulen sind. Alle Menschen, die körperlich, psychisch, beruflich und/oder sozial sehr unter dieser Pandemie leiden, werden zunehmend besondere und vor allem zeitnahe Unterstützung brauchen. Dafür wären auch ambulante Gruppenpsychotherapie geeignet.

Junge Erwachsene brauchen besondere Aufmerksamkeit im Rahmen der sogenannten Transitionsmedizin. Auch in der Prävention von psychischen Erkrankungen sehe ich zunehmend Bedarf.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Löwenstein: Menschen schätzen mich für meine Verbindlichkeit, Klarheit und mein ganzheitliches Engagement.

Auch für mein vielfältiges berufliches Fundament sowie die langjährigen Erfahrungen aus Selbständigkeit, Kliniktätigkeiten und anderen Berufsbereichen. Daraus resultieren kreative Vielfalt, seelische Elastizität und zugleich Zentriertheit. Auch meine eigene Freude an Bewegung und an Menschen sind für Patient:innen spürbar.

Ich ermögliche authentisches Erleben und Ausdrücken in der Therapie sowie den Aufbau sinnvoller Werte, Ideale/Ziele und tieferer Empfindungen für menschliche Würde und Integrität.

Dass ich auf der Grundlage meines Werdegangs zusätzlich besonderen Wert auf die Anwendung von wirksamen, wissenschaftlich fundierten Methoden und Informationen sowie Forschergeist in der Therapie und Beratung lege, ist ein Plus.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Löwenstein: Menschen, die sich anvertrauen und weiterentwickeln wollen, schätze ich sehr. Ich schätze ihr Bewusstsein für ihre Schwierigkeiten/Blockaden und ihren alltäglichen Einsatz bei der Bewältigung von Problemen. Oft leiden die Patient:innen auch an Menschen in ihrer Umgebung und wollen lernen, besser mit sich und anderen umzugehen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Löwenstein: Viele Mensch, mit denen ich gearbeitet habe, sind für mich unvergesslich. Einige anschauliche Beispiele aus der Gruppenpsychotherapie, die ich als Tanztherapeutin geleitet habe, habe ich in einem Buch festgehalten.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Löwenstein: ‘Was wir in uns nähren, das wächst – das ist ein ewiges Naturgesetz.’ (J.W.v.Goethe)

Während wir denken und fühlen und wollen, wirken wir permanent auf unser eigenes Leben und auf unsere Mitwelt ein: innerlich und äußerlich befreiend, gebend, wachstumsfördernd oder auch einengend, blockierend und schwächend.

Zur Person:

• Dipl.-Biologin, 1989. Heilpraktikerin für Psychotherapie, 1998
• Dipl.-Tanz- und Ausdruckstherapeutin, Supervisorin, Lehrtherapeutin, Coach (BTD®), 1996
• Yogalehrerin (BDY®), 2002 – ZPP-zertifiziert
• Zusatzqualifikationen: Traumatherapie sowie Therapie für Jugendliche und junge Erwachsene, 2022
• Ständige Weiterbildung

Zur Praxis:

• Kurze Wartezeiten,
• variable Terminabsprachen,
• Online-Termin buchen,
• Video-Sprechstunde,
• soziale Praxis,
• ökologische Materialien,
• von Gartenflächen umgeben,
• gut erreichbar,
• kostenlose Parkbuchten vorm Haus,
• Praxis-Parkplatz
• hochwertiges Raumluftfilterkonzept
• Sprachen: Englisch, Französisch

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