Artikel 22/09/2018

Rapid-Recovery-Methode: Brustvergrößerung fast ohne Schmerzen und Ausfallzeiten

Dr. med. Robin Deb Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Dr. med. Robin Deb
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Die atraumatische Rapid-Recovery-Methode verringert die Nebenwirkungen, die bei Brustvergrößerungen mit Implantaten entstehen. Wie das funktioniert, erklärt dieser Artikel.

Dank der Kombination aus einem speziellen Instrumentarium und gewebeschonender Taschenausbildung sind die operationsbedingten Nebenwirkungen wie Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen deutlich reduziert. Aber auch das Risiko später aufkommender Komplikationen ist geringer.

Patientinnen sind in der Regel noch am gleichen Tag mobil, können die Hände über den Kopf heben und sich zum Beispiel selbst die Haare waschen. Das stellt eine erhebliche Verbesserung zu herkömmlichen OP-Methoden dar. Schließlich gibt es viele Patientinnen, die zum Teil noch Monate später von starken Schmerzen und Immobilität berichten.

Kaum Traumatisierung dank elektrischer Pinzette

Grundsätzlich gilt bei jeder Operation: Je weniger das Gewebe traumatisiert wird und je weniger Blut in das umliegende Gewebe eindringt, umso geringer sind die Schmerzen danach. Umso schneller und unkomplizierter verläuft auch der Regenerationsprozess.

Bei einer Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten muss der Chirurg zunächst eine Gewebetasche über oder unter dem Brustmuskel ausbilden, in der das Implantat dann sicheren Halt findet. Bislang wurde diese Tasche häufig durch ein elektrisches Skalpell und vergleichsweise grob durch die Hand geformt. Bei der Rapid-Recovery-Methode gelingt das präzise, sauber und maximal atraumatisch mithilfe einer elektrischen Pinzette.

Der Chirurg kann damit gezielt schneiden und im gleichen Schritt Blutgefäße veröden, ohne das Instrumentarium wechseln zu müssen. Dadurch dringt kaum Blut in das umliegende Gewebe. Es kommt zu keinem Bluterguss, der der Patientin später Schmerzen bereitet. Auch die Rippenhaut, die sehr empfindlich ist, wird dank der Rapid-Recovery-Methode geschont.

Wenn das Implantat unter den Brustmuskel platziert wird, sind Patientinnen bis auf ein leichtes Druck- oder Muskelkatergefühl in der Regel sofort nach dem Eingriff praktisch beschwerdefrei. Drainagen oder ein Brustgurt sind meist nicht notwendig. Auch auf einen Stütz-BH kann verzichtet werden.

Geringeres Kapselfibrose-Risiko

Patientinnen profitieren zudem von einem geringeren Risiko, später an einer Kapselfibrose zu erkranken. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Kapsel, die der Organismus als Fremdkörperreaktion um das Implantat bildet.

Sie kann neben Verformungen und Verhärtungen auch zu starken Schmerzen führen. Als möglicher Grund gilt die Besiedelung des Implantates mit Verunreinigungen, z. B. durch den Kontakt mit der Patientenhaut.

Brustimplantate sollten deswegen ausschließlich mit Hilfe der etablierten Keller-Funnel-Tüte (ähnlich einer Spritztüte für Schlagsahne) in den Körper eingebracht werden. Innerhalb von Sekunden werden selbst große Implantate durch eine vergleichsweise sehr kleine Öffnung exakt und gewebe- sowie implantatschonend platziert.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für ein besseres Schmerzmanagement

Sinnvolle Ergänzung zur Rapid-Recovery-Methode ist ein professionelles Schmerzmanagement während der Brustvergrößerung. Dazu wird gemeinsam mit dem Anästhesisten ein individuell abgestimmtes und effektives Schmerzmanagement entwickelt. Das kann neben der üblichen Narkose auch abschwellende und muskelentspannende Medikamente beinhalten. Dieser Ansatz kann sich zusätzlich positiv auf mögliche Schmerzen in den ersten Stunden und Tagen nach der Brustvergrößerung auswirken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rapid-Recovery-Methode Brustvergrößerungen mit Implantaten wesentlich schmerzärmer gemacht hat. Ausfallzeiten sind in der Regel deutlich reduziert. Auch bei anderen OPs, wie zum Beispiel einer Bauchdeckenstraffung, kann die Rapid-Recovery-Methode postoperative Verbesserungen bringen.

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