Moderne Brustvergrößerung mit "innerem BH" bei vollständig submuskulärer Implantatlage

Die Brustvergrößerung zählt weltweit zu den häufigsten ästhetisch-chirurgischen Eingriffen. In den vergangenen Jahren haben sich innovative OP-Techniken etabliert, die sowohl die Ästhetik als auch die Langzeitstabilität entscheidend verbessern. Eine besonders fortschrittliche Methode ist die sogenannte komplett submuskuläre Implantatlage mit innerem BH. Sie kombiniert maximale Gewebeschonung mit funktioneller Sicherheit und einem natürlich wirkenden Ergebnis.

Anatomie verstehen: Was bedeutet “vollständig submuskulär unter vier Muskeln”?

Bei herkömmlichen Techniken liegt das Implantat entweder unter der Brustdrüse (subglandulär), teilweise unter dem Muskel (Dual Plane) oder vollständig unter dem Brustmuskel (submuskulär). Die hier beschriebene Methode geht noch einen Schritt weiter: Das Implantat wird vollständig unter vier anatomische Muskeln eingebettet:

1. Musculus pectoralis major (großer Brustmuskel)

2. Musculus rectus abdominis (gerader Bauchmuskel)

3. Musculus obliquus externus (schräger Bauchmuskel)

4. Musculus serratus anterior (vorderer Sägemuskel)

Diese tiefere Lage gewährleistet eine besonders stabile, vollständige Weichteildeckung – ein klarer Vorteil für Patientinnen mit wenig Eigengewebe. Zusätzlich bleiben sämtliche anatomischen Strukturen intakt: Im Gegensatz zur Dual-Plane-Methode muss kein Muskelansatz durchtrennt werden. Dies bewahrt die natürliche Muskelanatomie und reduziert langfristig funktionelle Beschwerden.

Stabilität von innen: Was ist ein “innerer BH”

Der “innere BH” beschreibt eine spezielle Technik zur “internen Stabilisierung” des Implantats. Hierbei wird mithilfe körpereigener Strukturen – insbesondere des geraden und schrägen Bauchmuskels – ein biologisches Stützsystem geformt. Dieses „muskuläre Korsett“ hält das Implantat dauerhaft in der anatomisch korrekten Position. Ziel ist es, dem gefürchteten “Bottoming-out” vorzubeugen, bei dem das Implantat im Gewebe absinkt.

Vorteile der Methode im Überblick

1. Natürliches Bewegungsverhalten: Durch die vollständige Muskelabdeckung passt sich die Brust harmonisch jeder Bewegung an.

2. Langfristige Formstabilität:Der innere BH sichert das Implantat gegen Verrutschen und Absacken – selbst bei größeren Volumina.

3. Reduziertes Kapselfibrose-Risiko: Die vollständig muskuläre Implantatlage verringert das Risiko für Kapselkontrakturen (Verhärtung der Implantathülle) signifikant.

4. Sporttauglichkeit: Die feste Fixierung schützt das Implantat auch bei intensiver körperlicher Aktivität.

5. Weniger Hauterschlaffung: Die Tragekraft ruht auf der Muskulatur, nicht auf dem Hautmantel.

6. Keine Einschränkung bei Brustkrebsvorsorge: Die Brustdrüse bleibt vollständig separiert – ein klarer Vorteil für Ultraschall und Mammographie.

7. Minimiertes Rippling-Risiko: Implantat und Haut haben keinen direkten Kontakt; das beugt sichtbaren Falten (“Rippling”) effektiv vor.

8. Muskel- und gewebeschonend: Kein Durchtrennen von Muskeln – das senkt Schmerzen und Komplikationsrisiken.

Für wen eignet sich die Methode besonders?

· Sehr schlanke Patientinnen mit geringer Weichteilbedeckung

· Sportlich aktive Frauen mit hohen Ansprüchen an Langzeitstabilität

· Patientinnen mit leichter Brustptose, die keine zusätzliche Straffung benötigen

· Frauen mit vorangegangenen Problemen wie Implantatdislokation oder “Bottoming-out”

· Patientinnen mit Kapselfibrose und vorliegender Implantatlage über dem Muskel, bei denen ein Implantatwechsel in eine vollständig submuskuläre Position mit neuer Tasche empfehlenswert ist

Gibt es Nachteile oder besondere Anforderungen?

Diese OP-Technik erfordert:

· hohe chirurgische Expertise erforderlich

· eine etwas längere Operationsdauer

· sehr große Implantat Volumina können komplett submuskulär nicht platziert werden

Fazit

Die Brustvergrößerung mit komplett submuskulärer Implantatlage und innerem BH gilt als eine der modernsten, sichersten und stabilsten Methoden der ästhetischen Brustchirurgie. Sie eignet sich besonders für anspruchsvolle Patientinnen, die nicht nur ein ästhetisch überzeugendes Ergebnis, sondern auch langfristige Funktionalität und Sicherheit erwarten. Darüber hinaus trägt diese Technik maßgeblich dazu bei, sämtliche bekannten Risiken der Brustvergrößerung zu verringern und zu minimieren – von Kapselfibrose über Implantatdislokation bis hin zum Rippling. Eine sorgfältige individuelle Beratung und exakte anatomische Analyse sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg.

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