Artikel 13/02/2016

Die Vollsilikon Kontaktlinse - Innovation in der Augenoptik (Teil1)

Team jameda
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Der Zugang zu höchster Sauerstoffversorgung der Hornhaut erfordert ein Umdenken in der Anpassung von Kontaktlinsen. Hintergrund hierfür ist die gegenüber handelsüblichen Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen geänderte Beweglichkeit auf dem Auge.

Seit Jahrzehnten kennen wir Anpasser eigentlich nur die Frage: Harte oder weiche Linsen? Aber neben den bekannten Klassikern bzw. neben den Exoten wie den Komposit-, Skleral- oder Ortho-K-Linsen etablieren sich nun auch die Vollsilikon-Kontaktlinsen.

Die klassischen Linsengattungen haben bekannte Vor- aber eben auch Nachteile. Einen jeweiligen Vorteil erkauft man sich in der Regel durch die Akzeptanz entsprechender Nachteile. Die aus anderen Bereichen viel zitierte eierlegende Vollmilchsau gibt es auch in unserem Bereich nicht! Aber es gibt eine neu entwickelte Kontaktlinse, bei der die Vorteile deutlich überwiegen.

Welche Vorteile bietet die neue Kontaktlinse?

Sie vereint in idealer Weise die Vorteile der beiden zuvor genannten Linsengattungen. Allem voran bietet sie einen Dk/t-Wert von 670 barrer und damit die nahezu perfekte Sauerstoffversorgung der Hornhaut. Es gibt die Linsen für zwei verschiedene Tragemodi - als Dauertragelinse für bis zu 30 Tage und Nächte und als Tagestragelinse für bis zu 90 Tage.

Silikon zeichnet sich durch seine hervorragende Formstabilität und Abbildungsqualität im Material aus. Darüber hinaus hat es mit 938 barrer eine extrem hohe Sauerstoffdurchlässigkeit.
In der Regel beurteilen wir eine Kontaktlinse insbesondere vor dem Hintergrund der Sauerstoffversorgung, der Benetzbarkeit und Wasserbindungsfähigkeit sowie einer möglichen Ansammlung von Keimen, Zellpartikeln und sonstigen Stoffwechselprodukten zwischen der Hornhaut und der eigentlichen Kontaktlinse.

Eine weitere sehr wichtige Rolle spielt sicherlich der Tragekomfort für den Anwender. Traum eines jeden Kontaktlinsenträgers und damit auch Anpassers ist natürlich die Linse, die sofort und von Anbeginn an von jedem Träger als angenehm, komfortabel oder gar erfrischend wahrgenommen wird. Mal davon abgesehen, dass es sich hierbei um rein subjektive Kriterien handelt, ist eine Zielsetzung in der Form einer möglichst kurzen Eingewöhnungszeit sicherlich pragmatischer.

Je nachdem, welche Vorteile eine einzelne Kontaktlinse bietet, steigt oder sinkt die Akzeptanz für eine Eingewöhnungszeit. Man denke in diesem Zusammenhang nur an Hartlinsen.

Die Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff kann zwangsläufig nur durch das Material direkt oder durch den in der Tränenflüssigkeit befindlichen Sauerstoffanteil geschehen. Neben einer ständig verbesserten Sauerstoffversorgung der Materialien, die die erstgenannte Alternative ermöglichen, hat es sich etabliert, die Sauerstoffversorgung durch einen entsprechend angeregten Austausch der Tränenflüssigkeit zu gewährleisten.

Um auf diesem Wege eine zumindest ausreichende Versorgung hinzubekommen, gilt seit Jahrzehnten eine gute Beweglichkeit und Unterspülung der Kontaktlinse auf dem Auge als Indiz. Jahrelang waren die Hartlinsen die einzige Option, um eine möglichst hohe Sauerstoffversorgung der Hornhaut zu gewährleisten.

Diesen und auch andere Vorteile der Hartlinse musste man sich jedoch über eine häufig sehr langwierige und nervenaufreibende Phase der Eingewöhnung erkaufen.

Die sogenannte Spontanverträglichkeit war dann das Gebot der Stunde, wenn es um Hydrogel-Linsen ging. Diesen Vorteil wiederum erkaufte man sich durch einen Mangel an Sauerstoffversorgung. Mit der Entwicklung der Hydrogel-Silikon-Linsen hat man versucht, hier eine entsprechende Balance hinzubekommen.

Die Vorteile des Silikons (hohe Sauerstoffdurchlässigkeit) sollten mit denen des Hydrogels (hohe Spontanverträglichkeit) kombiniert werden. Die Sauerstoffdurchdringung war nunmehr bereits deutlich besser, blieb aber immer noch weit hinter den Möglichkeiten zurück - dafür boten die Linsen jedoch eine hohe Spontanverträglichkeit.

Materialien und Methoden

Erst mit der Entwicklung der hier betrachteten Kontaktlinsen ist man nunmehr dabei, sich in neue Sphären zu begeben. Mit einer Sauerstoffpermeabilität von 938 barrer stellen sie alles bisher bekannte in den Schatten. Dieser Wert ist in der Tat so hoch, dass die Sauerstoffversorgung alleine durch das Material gewährleistet ist. Eine Bewegung der Linse im herkömmlichen Sinne ist somit gar nicht mehr erforderlich.

Ganz im Gegenteil: Selbst bei richtiger Anpassung kann es passieren, dass man eine schwache bis gar keine Bewegung der Linse mehr auf dem Auge hat. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der durchaus noch vorhandene Austausch an Tränenflüssigkeit ausreichend ist, um etwaige Zellstoffe u. ä. abzutransportieren.

Dies auch noch in Verbindung mit der optimierten Geometrie der Linse die bei richtiger Anpassung für ein problemloses Tragen sorgt.

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