Endlich kommt der Endometriose mehr Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung zu und damit den vielen Frauen, die während der Menstruation unter starken Krämpfen, Schmerzen und starken Blutungen leiden.
Bei der Endometriose verteilen sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut (auch: Endometrium) auch in anderen Regionen des Körpers, meist in der Nähe des Uterus, wie auf der Blase, dem Darm oder den Eileitern. Seltener auch in entfernten Stellen, wie Knochen oder sogar dem Gehirn. Diese Zellen reagieren auf den Zyklus und krampfen und bluten gemeinsam mit der Gebärmutter. Das kann wirklich brutale Schmerzen auslösen, die die Betroffenen an den Tagen der Regel für das normale Leben komplett unfähig machen. In den USA nennt man die Menstruation deshalb sogar ‚the curse‘ (der Fluch).
Leider dauert es oft sehr lange, bis die Diagnose Endometriose gestellt wird. In der Regel ist eine Bauchspiegelung notwendig, um sie zu erkennen. Das ist eine Operation mit mehreren kleinen Zugängen, bei der dann die Diagnose Endometriose gestellt und in einem Zug gleich auch die sichtbaren Herde entfernt werden.
In der Praxis stellen sich allerdings gar nicht so selten Frauen mit heftigen Regelschmerzen vor, die zuvor schon eine Endometriose-OP hatten, ohne dass eine deutliche Besserung eingetreten ist. Oder Frauen, die noch keine Bauchspiegelung hatten und zunächst einmal ausprobieren möchten, ob ihnen nichtinvasive Diagnostik und Therapieverfahren helfen.
Als Schmerztherapeutin erlebe ich, dass Regelschmerzen oft muskuläre Ursachen haben, genauer gesagt: myofasziale Ursachen. Muskeln (griechisch myus) und Faszien (Bindegewebe) können also so verspannt sein, dass sie Krämpfe und Schmerzen – und zwar auch sehr starke – auslösen können.
Als erstes sollten Sie Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin davon berichten, damit organische Ursachen abgeklärt werden können. Regelschmerzen, die nicht durch eine Endometriose verursacht werden, lassen sich durch einige Maßnahmen verbessern:
Bei Regelschmerzen kann so ziemlich alles an Muskulatur „unter der Gürtellinie“ verspannt sein. Besonders im Fokus stehen dabei die folgenden Muskeln:
Ob die Regelschmerzen muskulär oder myofaszial bedingt sein können, kann man mit zwei Tests erfahren:
1. Fassen Sie die Gewebe an schmerzenden Stellen zwischen Daumen und Zeigefinger und rollen Sie das Gewebe, ohne es loszulassen. Wenn dies schmerzt, machen Sie den Vergleich an einer Stelle ohne Regelschmerzen. Wenn es sich anders anfühlt, kann verklebtes Bindegewebe die Ursache der Regelschmerzen sein.
2. Drücken Sie mit dem Daumen auf eine schmerzende Stelle. Verstärkt dies den Schmerz, bleiben Sie ca. 60 Sekunden auf dieser Stelle. Wenn es besser wird und auch bleibt, wenn Sie den Druck wegnehmen, haben Sie einen Triggerpunkt behandelt und deaktiviert – die Ursache für die Regelschmerzen kann in muskulären Verspannungen liegen.
Sie können auch eine körpertherapeutische Praxis aufsuchen und die Fachfrau um eine Einschätzung bitten. Eine Pohltherapeutin wird Ihnen auch zeigen, was Sie selbst gegen Ihre Schmerzen tun können.
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