Artikel 28/02/2016

Gürtelrose ist ansteckend! Wie Sie sich schützen können

Team jameda
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Auch bei einer Gürtelrose können die Varicella-Zoster-Viren („Windpocken-Viren’) über den Hautausschlag weitergegeben werden. Wie man vorbeugen kann und wer sich besonders schützen muss, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Gürtelrose: Wenn Windpocken-Viren wieder aufleben

Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht. Dabei treten bei der Erstinfektion mit dem Virus Windpocken (Varicellen) auf, der Körper entwickelt dabei Antikörper gegen den Virus. Nach Ausheilung der Windpocken ziehen sich die Viren in die Nervenknoten (Ganglien) zurück und überdauern dort. Obwohl man Antikörper besitzt, können die Viren wieder aufleben, wenn das Abwehrsystem geschwächt ist, z. B. im Alter, bei Erkrankungen wie Aids, bei der Behandlung mit immunsuprimierenden Medikamenten, anderen Infektionskrankheiten oder Stress. Bei der dann auftretenden Gürtelrose ziehen sich die Hautauschläge mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen auf geröteter Haut gürtelartig über den Rumpf. Auch Hals und Gesicht können betroffen sein, in schweren Fällen auch Augen und Gehirn.

Übertragung der Viren durch direkten Kontakt mit den Bläschen

Windpocken sind äußerst ansteckend, sie werden durch Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten und durch direkten Kontakt mit den Bläschen übertragen. Gürtelrose wird dagegen nur bei Berühren der infektiösen Bläschen weitergegeben. Nach der Verkrustung der Bläschen ist der Patient nicht mehr ansteckend. Etwa 95 % der Menschen erwerben im Laufe des Lebens Antikörper gegen das Varicella-Zoster-Virus. Neu anstecken können sich durch den Kontakt zu Gürtelrose-Patienten nur seronegative Personen, als solche, die noch keine Windpocken hatten und auch nicht dagegen geimpft sind. Die Infektion würde zunächst Windpocken hervorrufen, Gürtelrose würde erst bei späterer Reaktivierung der Viren auftreten.

Wie kann man sich schützen und einer Infektion vorbeugen?

  • Ein stabiles Immunsystem schützt vor Krankheitserregern und hält auch Varicella-Zoster-Viren in Schach. Dazu kann man beitragen durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, viel frische Luft, wenig Stress und ausreichend Schlaf.
  • Impfung gegen Windpocken: Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder eine Impfung gegen Windpocken mit zwei Impfdosen, verabreicht im Alter von 11 bis 23 Monaten. Zusätzlich sollten sich Menschen impfen lassen, die noch keine Windpocken hatten und dadurch besonders gefährdet sind. Zu dieser Risikogruppe gehören z. B. Immunsupprimierte, Patienten mit Leukämie oder schwerer Neurodermitis und Frauen mit Kinderwunsch sowie Personen, die engen Kontakt zu Risikopersonen haben. Die Impfung verringert auch die Zahl der Herpes-Zoster-Fälle und dämmt das Ausmaß der Erkrankung ein.
  • Es steht eine Impfung gegen Gürtelrose zur Verfügung, sie wird von der STIKO allerdings nicht ausdrücklich empfohlen. Die Impfung ist für Personen ab 50 Jahren zugelassen, bietet einen ca. 50-prozentigen Schutz vor der Erkrankung und verringert Komplikationen wie z. B. Post-Zoster-Schmerzen. Wegen der hohen Dosierung des Lebendimpfstoffes ist sie für immunsupprimierte Menschen nicht geeignet.
  • Bei seronegativen Personen kann nach Kontakt zu Windpocken- oder Gürtelrose-Erkrankten eine sogenannte Postexpositionsprophylaxe durchgeführt werden, sie werden dann möglichst rasch nachträglich geimpft oder mit Varicella-Zoster-Immunglobulinen behandelt.
  • Seronegative Personen der Risikogruppe müssen einen Kontakt zu Gürtelrose-Patienten strikt meiden. Menschen, die schon Windpocken hatten, brauchen im häuslichen Bereich keine besonderen Maßnahmen zu treffen.

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