Zeckenstich - Wie weiter?

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Die Infektion mit Borreliose-Erregern nach einem Zeckenstich ist keine harmlose Angelegenheit. In Deutschland treten geschätzt rund 800 000 Neuinfektionen pro Jahr auf. Wahrscheinlich mehr als eine Millionen Menschen leiden hierzulande an einer chronischen persistierenden Infektion. Die meisten davon unentdeckt und unbehandelt.

Viele Menschen sind nach einem Zeckenstich sehr beunruhigt und machen sich Sorgen hinsichtlich einer möglichen Borrelien-Infektion. Diese Sorge ist zwar berechtigt, jedoch sollte das Infektionsrisiko realistisch eingeschätzt und das weitere therapeutische Vorgehen danach ausgerichtet werden.

Wie hoch ist das Infektionsrisiko nach einem Zeckenstich und wie sollte gehandelt werden, wenn noch keinerlei Infektionssymptome vorliegen? Die folgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf das Vorgehen, wenn der Patient nach einem Zeckenstich (noch) keinerlei Symptome einer Frühborreliose aufweist (z. B. Wanderröte oder grippeähnliche Symptome ohne Schnupfen). 

Das durchschnittliche Risiko, nach einem Zeckenstich eine Infektion mit Borrelien zu erleiden, ist relativ gering und liegt zwischen 3 - 6 %. Eine generelle Einnahme von Antibiotika nach einem Zeckenstich ohne weitere Symptome ist daher nicht notwendig.

Allerdings steigt dieses Risiko sowohl mit dem Durchseuchungsgrad der Zecken, als auch mit der Saugzeit. Der Anteil der Zecken, die Borreliose-Erreger enthalten, ist regional verschieden und liegt zwischen 10 - 40 % mit den höchsten Raten in Süddeutschland. Das Infektionsrisiko nach einem Stich mit einer infizierten Zecke erhöht sich drastisch auf 20 - 35%.

Entscheidend für das weitere Vorgehen ist die Einschätzung der Saugzeit der Zecke, da die Borrelien-Erreger zumeist erst nach einer Saugzeit von mehr als 8 Stunden in den menschlichen Körper gelangen. Daher ist das Infektionsrisiko selbst bei einem Stich mit einer infizierten Zecke gering, wenn die Zecke rasch entdeckt und sachgerecht entfernt wurde. Es ist sehr wichtig, sich selbst, aber vor allem Kinder, nach dem Aufenthalt im Freien jeden Abend nach Zecken abzusuchen. Wird die Zecke erst am nächsten Morgen entdeckt oder ist sie bereits sehr vollgesogen, dann ist davon auszugehen, dass die Zecke bereits länger als 8 Stunden saugte.

Wenn noch keinerlei Krankheitssymptome vorliegen, ist auch in solchen Fällen keine Antibiotika-Einnahme erforderlich. Allerdings ist es jetzt ratsam, die Zecke im Labor auf Borrelien untersuchen zu lassen (sog. „Zecken-PCR“). Enthält die Zecke keine Erreger, dann ist auch keine Therapie notwendig. Wurden in der Zecke dagegen Borrelien gefunden, dann besteht ein sehr hohes Infektionsrisiko. Eine antibiotische Frühtherapie über mindestens 10 Tage mit den bevorzugten Wirkstoffen Minocyclin oder Clarithromycin ist ratsam.

Besteht die Möglichkeit nicht, die Zecke untersuchen zu lassen, ist der Nachweis der Infektion durch bestimmte Labortests bereits 7 - 10 Tage nach dem Stich möglich (Elispot oder Lymphozytentransformationstest). Diese Tests werden meist nur von Speziallaboratorien angeboten und sind nicht zu verwechseln mit den allgemein bekannten Antikörpertests, welche erst nach rund 4 - 6 Wochen die Infektion nachweisen können.

Zeigen diese Tests keine Infektion an, bedarf es keiner weiteren Therapie, jedoch sollte der Patient angehalten werden, in den nächsten Wochen auf die Symptome einer Frühborreliose zu achten. Im Zweifelsfall kann eine klassische Antikörperbestimmung nach 4 - 6 Wochen erfolgen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch für Patienten, bei denen die Durchführung von Elispot oder Lymphozytentransformationstest nicht möglich ist.

Ist allerdings eine erfolgte Infektion durch das Laborergebnis bewiesen, so ist das therapeutische Vorgehen genauso, als wenn der Patient bereits Symptome einer akuten Borrelieninfektion aufweist. Eine mindestens 30-tägige Antibiotikatherapie mit den Wirkstoffen Minocyclin (Zieldosis von 2 x 100 mg) oder Clarithromycin (Zieldosis 2 x 500 mg) ist dann notwendig. Bei beiden Medikamenten ist die Therapie einschleichend zu gestalten. Für Kinder ist das Mittel der Wahl Clarithromycin (in einer gewichtsangepassten Dosierung).

Der sehr häufig noch eingesetzte Wirkstoff Doxycyclin scheint nach den Studien von Sapi E et al aus dem Jahre 2011 die Entwicklung einer persistierenden Infektion eher zu begünstigen. Daher sollte Doxycyclin nicht mehr eingesetzt werden, auch wenn diese Erkenntnis in noch kaum eine Leitlinie Eingang gefunden hat.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (30)

Тая, 28.08.2022 - 20:07 Uhr

Guten Tag, ich habe eine Zecke zwischen meinen Zehen gefunden, es war nicht mehr als ein Tag. Eine Woche später hatte ich drei gerötete und geschwollene Finger, zwischen denen die Zecke früher gefunden wurde. Ich konsultierte einen Arzt, der mir eine 20-tägige Kur mit einem Antibiotikum mit Doxycyclin verordnete, 1 Tablette pro Tag. Ich wurde behandelt, die Tests waren für den 24. geplant, ich habe sie bestanden, das Ergebnis war 26. Aber am 25. August hat einer dieser Finger ein bisschen weh getan und er juckt. Ergebnis des Tests war wieder Borreliose, die Behandlung schlug nicht an. Sie verschrieben das gleiche Medikament noch einmal für 21 Tage! Ich bat darum, durch eine Alternative ersetzt zu werden, sie verschrieben Cefuroxim und Pantoprazol für 21 Tage. Ich bitte um Ihre Hilfe, ist die Behandlung richtig? Die Krankheit ist nicht einfach, sie ist sehr beängstigend, bitte helfen Sie.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 29.08.2022

Hallo, für die Behandlung der akuten Borreliose sind sowohl Doxycyclin als auch Cefuroxim geeignet. Insofern ist die Behandlung richtig. Die Therapie kann noch um pflanzliche Mittel ergänzt werden (z. B. die Mittel Samento und Banderol). Sollte die Behandlung wieder zu keiner Besserung führen, dann muss die Diagnose hinterfragt werden (kommt die Schwellung tatsächlich von einer Borrelien-Infektion?). Gegebenenfalls muss die Diagnostik dahingehend ausgeweitet werden. Gute Besserung und viele Grüße! Dr. Frank Riedel

Heike, 16.08.2022 - 08:50 Uhr

Vor ca. 4 Wochen habe ich eine rote Stellen in der Kniekehle entdeckt. Danach entwickelte sich eine Rötung von ca. Handtellergröße. Durch Corona hat mich kein Arzt untersucht. Ich habe die Stelle letzten Freitag meinem Orthopäden gezeigt. Er sprach von Wanderröte. Ich soll morgen zum Blut abnehmen. Hätte er mir nicht besser gleich ein Antibiotikum verordnen sollen? Am Samstag fahre ich für 3 Wochen in den Urlaub. Hat er Freitag schon ein Ergebnis vom Bluttest? Ich bin nun doch beunruhigt.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 17.08.2022

Hallo, bei dem typischen Hautbild einer Wanderröte ist eine sofortige Antibiotikatherapie angebracht, das Abwarten von Laborergebnissen ist dafür nicht notwendig. Viele Grüße! Dr. Riedel

Christina, 15.08.2022 - 10:59 Uhr

Hallo Herr Dr. Riedel, mein Mann hat seit einiger Zeit eine ausgeprägte Wanderröte, welche wir erst jetzt als solche erkannt haben. Er wird nun entsprechend behandelt. Da ich mich aktuell in der Frühschwangerschaft befinde sind wir in diesem Kontext darauf aufmerksam geworden, dass eine Borreliose evtl. auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden könnte und dann ein ungeborenes Kind schädigen kann. Sind diese Informationen richtig und wenn ja, wie kann dies rechtzeitig untersucht und behandelt werden? Vielen Dank vorab! Christina

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 17.08.2022

Hallo, für eine Borrelienübertragung durch Geschlechtsverkehr gibt es anekdotische Einzelfallberichte. Die Wahrscheinscheinlichkeit ist extrem gering. Sie brauchen sich also keine Sorgen machen, zumal Ihr Mann gerade behandelt wird. Viele Grüße! Dr. Riedel

Cornelia, 09.08.2022 - 10:31 Uhr

ich hatte vor 7 Wochen den Zeckenbiss, seit letzter Woche zeigt sich ein Rötungsverlauf um den Stich der sich täglich ausgebreitet hat. Seit gestern habe ich Antibiotika erhalten, aber Doxycyclin 200 das beunruhigt mich jetzt sehr.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 16.08.2022

Hallo Cornelia, entschuldigen Sie bitte die urlaubsbedingt verspätete Antwort. Die Antibiotikatherapie mit Doxycyclin sollte mindestens über drei Wochen erfolgen, besser noch 4 Wochen. Im Idealfall ergänzen Sie das Antibiotikum noch um zwei pflanzliche Mittel (Samento NutraMedix und Banderol Nutramedix; erhältlich über das Internet). Von beiden Mitteln werden 2 x täglich 30 Tropfen eingenommen, die Einnahmedauer kann durchaus drei Monate betragen. Viele Grüße! Dr. Riedel

Michaela B., 06.07.2022 - 11:28 Uhr

Hallo Herr Riedel, mein Sohn 9 Jahre hat eine Zecke von seiner Klassenfahrt mitgebracht. Daher kann ich nicht sagen, wie lang sie schon gesaugt hat. Sie war noch flach, aber mit der Pinzette habe ich gemerkt, das sie schon Blut gesaugt haben muss. Er hat keine Wanderröte und keine Symptome. Traue der Sache aber nicht. Leider werde ich was einen Bluttest angeht immer wieder vertröstet, das es nicht nötig ist und die Tets nicht aussagekräftig sind und wenn erst in einem halben Jahr was bringen. Ich selber habe Borreliose ohne Wanderröte gehabt. Ich bin verunsichert, ob das so richtig ist, da mein Sohn nichts verschleppen soll. Viele Grüße und im Voraus vielen Dank

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 07.07.2022

Hallo Frau B., wenn Sie die Zecke aufgehoben haben sollten, dann können Sie diese in ein Labor senden, welches untersucht, ob die Zecke überhaupt Borrelien enthalten hat. Ansonsten sind 7-10 Tage nach dem Zeckenbiss zwei Untersuchungen möglich, die frühzeitig eine Infektion anzeigen: - Lymphozytentransformationstest (LTT-Borrelien) oder - ELISPOT Borrelien Unter anderem folgende Labor bieten diese Tests (und die Zeckenuntersuchung an, entsprechende Materialien schicken die Labore zu: - IMD Berlin - Ganzimmun Mainz - Biovis Limburg Offheim - Armin Labs Augsburg Viele Grüße! Dr. Riedel

Britta, 05.07.2022 - 11:24 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Riedel, ich bin nach 7 Wochen Wanderröte nun mit der Antibiotika-Therapie gestartet. Da mein Hausarzt die Borreliose nach 2 Wochen noch nicht erkannt hat, bin ich nun etwas verunsichert und möchte Sie gerne nach Ihrer Meinung fragen: - Sind 3 Wochen Cefuroxim ausreichend, oder bringen hier 30 Tage eine höhere Sicherheit, die Borreliose langfristig wieder los zu werden (bei Therapiebeginn 7 Wochen nach Zeckenbiss)? - Kann/Soll nach der Antibiotika-Therapie der Therapie-Erfolg getestet werden (Blut/Antikörper Test)? Vielen herzlichen Dank für die großartigen Infos und Hilfe durch Ihre Homepage! Viele Grüße, Britta

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 07.07.2022

Hallo! Durch den verzögerten Therapiebeginn würde ich mindestens 30 Tage Antibiose ansetzen. Da Cefuroxim (und andere Antibiotika auch) die Persisterformen der Borrelien nicht erreichen, empfehle ich Ihnen zusätzlich die Einnahme von 3 pflanzlichen Mitteln für einen Zeitraum von minestens 3 Monaten: - Samento NutraMedix - Banderol NutraMedix - Stevia NutraMedix Von allen drei Mitteln 2 x täglich 30 Tropfen; in Wasser, 20-30 min vor den Mahlzeiten. Alle Mittel können pro Einnahme in ein und demselben Glas Wasser gemischt werden. Eine Aussage zum Therapieerfolg ist mit einem Antikörpertest kaum möglich. Rund 6-8 Wochen nach Therapieende kann ein Lymphozytentransformationstest (Labor: IMD-Berlin) oder ein Elispot (Labore: Biovis oder Armin Labs) durchgeführt werden. Diese Tests zeigen an, ob weiterhin eine Borrelien-Aktivität besteht oder nicht. Gegebenenfalls muss dann eine längerfristige und dann deutlich umfassenderer Therapie erfolgen. Viele Grüße! Dr. Riedel

Kathrin, 03.07.2022 - 08:54 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Riedel, ich bin innerhalb der letzten 2,5 Wochen 2 mal von einer Zecke gebissen worden und finde das überhaupt nicht so toll. Symptome habe ich im Moment noch keine. Ich habe aber eine Frage in eine andere Richtung. Was ist wenn man eine Zecke versehentlich zu sich nimmt. Mit freundlichen Grüßen Kathrin

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 04.07.2022

Hallo, das Verschlucken einer Zecke sollte keine negative Konsequenzen haben, da die Magensäure des Magens die Zecken nicht überleben lässt. Bezüglich der Zeckenbisse sollten Sie auf eine Wanderröte und auf Symptome einer Sommergrippe achten. Beides sind die häufigsten Symptome nach einem Zeckenbiss. Viele Grüße! Dr. Riedel

Jürgen, 07.06.2022 - 09:45 Uhr

Hallo, meine frau wurde von einer zecke gebissen und nach der Entfernung der Zecke war nur noch in winzig kleiner schwarzer Punkt sichtbar. Aber nach 4 Tagen ist die Stelle angeschwollen und wurde feuerrot und ca. 6 cm lang und 2 cm breit. Sie hat keine Schmerzen und jetzt nach 9 Tagen färbt sich die Stelle lila. Was tun?

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 07.06.2022

Hallo Jürgen! Ihre Frau benötigt unbedingt eine Antibiotikatherapie. Das, was Sie beschreiben, wird eine Wanderröte sein, auch wenn sie nicht typisch wie im Lehrbuch aussieht. Bitte suchen Sie Ihren Hausarzt auf, der Ihnen ein entsprechendes Medikament aufschreibt (z. B. Doxycyclin 200 mg über mindestens 3-4 Wochen). Mit freundlichen Grüßen! Dr. Frank Riedel

Sabine, 20.02.2022 - 08:07 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Riedel, wir wohnen in einem Park. So sind wir leider auch immer wieder mit dem Thema " Zeckenstich" konfrontiert. Mein 6 jähriger Sohn hatte Mitte Juli zwei entzündete Mückenstiche. (Wir sind sicher, dass es keine Zecken waren. Wir suchen die Kinder jeden Abend akribisch ab). Er hat diese Stiche immer wieder aufgekratzt. 2 Wochen später entwickelten sich Flecken um die Einstichstelle... 2 Tage später ringsum. Es sah allerdings nicht so gleichmäßig aus, wie bei einer Wanderröte ( Fotos liegen vor). Der ärztliche Bereitchaftsdienst meinte, dass wahrscheinlich Bakterien durch Aufkratzen in die Wunde gekommen. Mit einer Rivanolöl getränken Auflage wurden wir nochmal zur Abklärung zum Kinderarzt geschickt. Bis zum Termin- 2 Tage später - war die Rötung fast komplett verschwunden. Zur Kontrolle wurde 6 Wochen später ein üblicher Bluttest gemacht, der unauffällig war. Es gibt momentan keine Syntome bei meinem Sohn. Sehen Sie hier noch Handlungs-/Testbedarf ? Gibt es eine Empfehlung? (Ich selber bin nun 2 Jahre von Arzt zu Arzt gelaufen, verzweifelt und geplagt von unterschiedlichsten Syntomen und werde jetzt auf Chronische Borreliose behandelt. Daher nun meine "Überbesorgnis"). Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine kurze Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen

Nicki M., 04.08.2021 - 16:45 Uhr

Hallo Herr Dr. Riedel. ich bin 45,w, und leide seit 2013 an einer chronischen Virusinfektion mit Ebstein Barr, der wohl das Nervensystem entzündet hat: Sehstörungen, brennenden Ganzkörperschmerzen, Fibro, chem. Sensitivität, Me CFS. Daher bin ich schon sehr geschwächt und sehr verzweifelt. Nun habe ich am Montag abend wahrscheinlich eine Zecke im Wald mitgenommen, heute früh 4.8.21, habe ich sie nun entdeckt und entfernt. Nun bin ich sehr besorgt. Mein leidensweg begann in 2011 mit einem Antibiotikum, welches wohl den Darm und damit das Immunsystem nachhaltig geschädigt hat. ich hatte Chlostridiien diff. bekommen und in den Jahren danach immer wieder krank gewesen: Infektanfälligkeit etc. Jetzt bin ich in Sorge wegen der Zecke, ich weiß nicht wie lange sie schon gesaugt hat und ich habe sie gut enfernen können, aber es ist eine leichte Rötung ca. 2 Euro Stück groß, sichtbar. Ich vertrage ja keine Antibiotika, das wäre fatal, meine Darmflora, auch gerade in Coronazeiten noch weiter zu schädigen. Ich sende die Zecke nun ein und lasse sie testen auf Borellien und FSME, aber das dauert ca. 2 Wochen und die Tests sind auch nicht 100%ig sicher. Nun heißt es aber, dass man schnell handeln muss und einen Test nicht abwarten kann. Ich möchte unbedingt eine chronische Infektion verhindern, was kann ich da tun. Gibt es auch andere Möglichkeitn außer Antibiotika und kann man den Test abwarten oder müsste man nicht sofort etwas einnehmen. Mein Arzt ist in Urlaub und ich weiß nicht weiter. Liebe Grüße Nicki

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 05.08.2021

Hallo, Sie könnten bis zum Vorliegen des Ergebnisses und bei positivem Ergebnis auch darüber hinaus die Mittel Banderol und Samento und Stevia NutraMedix einnehmen (alle in der Dosierung von 2 x 30 Tropfen täglich). Des Weiteren ist ab dem 10. Tag nach Zeckenstich ein Lymphozytentransformationstest oder ein Eilispot-Test aus dem Blut möglich. Damit kann getestet frühzeitig getestet werden, ob tatsächlich eine Infektion erfolgte. Wenn das der Fall ist, dann muss defintiv über Antibiotika nachgedacht werden. Viele Grüße! Dr. Riedel

Dieter R,, 18.07.2020 - 08:42 Uhr

Beim Aufstehen (sitzen auf der Bettkante ) wurde sie gesichtet. Erst da merkte ich, dass ich etwas Gummihaftes in der Hand abgerissen habe, inder Kniekehle ist ein 2 --euro großer Roter Fleck. Was mache Ich jetzt? Muss ich den Arzt aufsuchen

Ullrich B., 18.05.2020 - 09:20 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr, Riedel, ich wende mich an Sie, weil ich wegen nicht ganz klarer Symptome etwas verunsichert bin. Am 5.5.2020 entdeckte ich eine Zecke oberhalb des Fußgelenks. Die Zecke war sehr klein und ließ sich leicht entfernen. Nach 9 Tagen bildete sich eine 2 cm große Rötung, die nicht zu kräftig war. Die Rötung hat um die Einstichstelle eher keinen Ring gebildet. Der Hausarzt entschied sich vorerst für eine allergische Reaktion und ich bekam eine antibakterielle Creme. In den Folgetagen wuchs die Rötung auf ca. 5 cm an und erweitert sich z.Zt. nur an einem Rand ganz leicht. Die Rötung selbst ist bei erwärmter Haut am stärksten und verblasst etwas im Laufe des Tages. Sicher wäre mir eine allergische Reaktion die liebste Diagnose, aber wie bekomme ich aus Ihrer Sicht etwas mehr Sicherheit Richtung Nichtinfizierung? Labortest? Test der Zecke (ist ja nun schon etwas älter)? Wie lang bleibt bei einer Borrelose-Infektion die Wanderröte erhalten? Wie eilig wäre ein Beginn der Antibiotika-Behandlung. Ich weiß, viele Fragen, teils schon in Ihrem Artikel enthalten. Ich hoffe Sie finden eine freie Minute für die Beantwortung und Einschätzung, sofern das über die Ferne überhaupt möglich ist. Mit freundlichen Grüßen Ullrich B.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 22.05.2020

Eine Ferndiagnose ist natürlich nicht möglich. Aber Ihre Beschreibung lassen eine Wanderröte vermuten: - Sie hatten eine Zeckenstich - 9 Tage später entsteht eine Rötung (das ist etwas spät für eine allergische Reaktion und liegt genau im Zeitfenster für das Auftreten einer Wanderröte) - die Rötung wird größer (wandert) Aus meiner Sicht bedarf es unter diesen Umständen keiner weiteren Diagnostik sondern einer sofortigen antibiotischen Therapie für mindestens 3-4 Wochen. Dies sollten Sie mit Ihrem Hausarzt nochmals besprechen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Riedel

Anke S., 04.03.2020 - 14:51 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. RIEDEL. Nach vielen Operation 10/2013 whipple. 01/14 netztimplantat, 09/15 Spinalkanalstenose ohne Erfolg. 09/18 wieder Spinalkanalstenose l4/5 l 5/6. Ohne Erfolg. 11/19 sppndylodese L4/5u. L5/6. MIT Kopfschmerzen entlassen folgte ein MRT es zeigte sich das ich nervenwasser verliere. Wieder op verschluss der öffnung. Ich fühlte mich sehr schlapp alles tat weh, der Hausarzt schickt mich zum Rheumatologen CRP 3,8+ und borreliose Igm 1.672+, chlamida tracho 0,829. Dann vom Hausarzt Dorocylin 200 mg 1x1 für 21 Tage bekommen. Ich schlafe ca. 15 std. Kann keine 20 m laufen. Mein Sohn ist 11 jahre ich habe niemanden der mir was abnimmt...ich bin am Ende ...ich habe ja keine Milz mehr und habe Angst..mfg Anke S.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 06.03.2020

Sehr geehrte Frau S., die hohen Antikörpertiter gegen Borrelien und einige Ihrer Symptome lassen eine chronische Borreliose durchaus als (Mit-)Ursache für Ihre Beschwerden möglich erscheinen. Ich kann Ihnen da nur eine umfassende Abklärung bei einem darauf spezialisiertem Arzt empfehlen. Wenn Sie es wünschen und Ihnen möglich ist, können Sie gern einen Termin bei uns vereinbaren. Mit freundlichen Grüßen Dr. Riedel

Sybille P., 07.12.2018 - 18:38 Uhr

Mein Lebenspartner leidet seit 5 Wochen unter starkem ischiasschmerz. Er hatte im Sommer eine Zecke am Hoden. Nun ist unsere Frage ob das auch eine boliorose sein kann. Die Schmerzen fingen in der Wade an und strahlten dann aus. Die Ärzte haben schmerzmittel verordnet, die er aber nicht nehmen kann, da seine Nieren vorgeschädigt sind. Wir wissen uns nicht mehr zu helfen. Physiotherapie hilft auch nicht.

A., 27.11.2018 - 20:19 Uhr

Etwa vor 2 Jahren hatte ich einen Zeckenstich. Die erste Blutprobe hat ergeben: ja und nein. Nach 3 Wochen 2. Probe: nein. Vor 4 Wochen habe ich am rechten Oberarm ohne erkennbaren zeckenbiss einen großen roten Fleck entdeckt. Wieder Bluttest und Ergebnis: Borellien. Habe Antibiotika bekommen, jetzt habe ich Angst, dass,das eine chronische Borreliolose sein könnte. Was kann ich tun, um das zu überprüfen.? Mit freundlichen grüßen

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 29.11.2018

Zur Abklärung einer chronischen Borreliose sind mehrere Tests notwendig, da es keinen einzigen Test gibt, der für sich alleine diese Erkrankung sicher ausschließt oder beweist. Erst die Kombination mehrere Ergebnisse lässt dazu eine Aussage zu. Zu solchen Test gehören beispielsweise: - Antikörper einschließlich Blot - Lymphozytentransformationstest oder Elispot - CD57-Zellen - zellulärer Immunstatus - Schwermetall- und Vitalstoffdiagnostik - Co-Infektionen (weitere Krankheitserreger) In der Regel werden Sie sich dafür an einen Spezialisten wenden müssen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Riedel

Beate, 29.06.2018 - 12:10 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Riedel, vielen Dank für Ihre super schnelle Rückmeldung! Es ist wirklich sehr hilfreich, dass man hier die Möglichkeit hat, als Betroffener den Rat eines Experten einzuholen, denn beim Thema Borreliose gibt es offenbar zahllose individuelle Unterschiede, demzufolge auch bei Online-Recherchen viele sehr unterschiedliche, teilweise auch widersprüchliche Empfehlungen. Nochmals herzlichen Dank! Mit freundlichen Grüßen Beate W.

Beate, 28.06.2018 - 11:44 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Riedel, ich habe mir am 17.06.18 bei der Gartenarbeit eine Zecke geholt, die ich am nächsten Morgen wegen eines leichten Schmerzes dort an der rechten Hüfte entdeckt (und über Nacht plattgelegen) habe und sofort entfernt habe (ohne Probleme, aber sie hatte sich eindeutig festgebissen). Sofort danach fing Rötung, Schwellung und eine Mischung zwischen Schmerz und Juckreiz an, bis 19.06. wurde das schlimmer, woraufhin ich sofort mit Doxycylin (200 mg tgl.) begonnen habe. Die Schwellung und Rötung wurden im Verlaufe der nächsten Tage noch etwas größer, sind aber jetzt inzwischen rückläufig. Meine Frage nun- wie lange sollte ich mit dem Doxy fortfahren und kann ich jetzt gleichzeitig mit Saunagängen etwas Positives bewirken? Ich weiß natürlich noch nicht, ob es wirklich zu einer Borrelioseinfektion kam, allerdings spricht die spontane Entzündungsreaktion natürlich für etwas Abnormales dort, vielleicht auch durch das Quetschen der Zecke über Nacht, was wohl dazu führen kann, dass alle Erreger aus der Zecke noch leichter ins Gewebe übertragen werden. Die immer leicht schmerzhafte Einstichstelle ist immer noch gerötet (noch mind. 5 cm groß). Gibt es noch andere Antibiotika, mit denen man sicherheitshalber noch eine Weile nach Abschluss der Doxy-Therapie fortfahren sollte? VielenDank! Mit feundlichen Grüßen Beate W.

Antwort von Dr. med. Frank Riedel, verfasst am 28.06.2018

Mit dem Doxycyclin haben Sie nicht grundsätzlich etwas falsch gemacht, gegen die spirochätale Form der Erreger ist es immer noch das beste Mittel. Erst wenn die Erreger die Persisterform angenommen haben (in der Regel im chronischen Stadium), dann wären andere Mittel zu bevorzugen. Bei der kurzen Zeitspanne zwischen Zeckenstich und Therapiebeginn liegen aber noch keine Persisterformen vor. Möglicherweise liegt jedoch auch gar keine Infektion vor, auch hier ist die Zeitspanne zwischen Stich und Erythem eigentlich zu kurz, das Erythem könnte daher auch als allergisch/toxische Reaktion gewertet werden. Trotzdem sind Sie mit der Therapie auf der sicheren Seite. Wenn einmal begonnen, dann sollte diese aber auch 4 Wochen durchgeführt werden.

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