Artikel 15/06/2016

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Prof. Dr. Zieker-Fischer

Prof. Dr. med. Derek Zieker-Fischer Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurg, Proktologe
Prof. Dr. med. Derek Zieker-Fischer
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurg, Proktologe
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Prof. Dr. Zieker-Fischer interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Proktologe.

jameda: Herr Prof. Dr. Dieker-Fischer, was hat Sie motiviert, Proktologe zu werden?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Die Proktologie wird leider oft - zum Leidwesen der betroffenen Patienten - stiefmütterlich behandelt. Mit einer hohen Expertise in diesem Fachbereich konnte ich vielen Patienten Gutes tun, was mich persönlich erfreut und weiter motiviert hat.

jameda: Was mach Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Im Praxisalltag macht mir der Umgang mit den Patienten am meisten Freude. Jeder Patient für sich und mit seiner Erkrankung ist individuell und stellt somit jedes Mal eine neue Herausforderung für mich dar.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in der Praxis?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Über Vorurteile meiner Patienten kann ich eigentlich nicht berichten, aber der Fachbereich Proktologie ist oft mit Scham und Ängsten der Patienten besetzt. Diese Scham und Ängste gilt es für mich zu überwinden und den Fokus auf die Erkrankung und die Therapie des Betroffenen zu lenken.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, dem Patienten seine Erkrankung und die entsprechende Therapie offen darzulegen, sodass der Patient weiß, auf was er sich vorbereiten muss und was auf ihn zukommt. Wenn die Patienten sich dessen bewusst sind, sind das Durchhalten sowie das Bestreiten des Therapieweges viel einfacher.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Erklärt man dem Patienten die entsprechende Therapie mit der medizinischen Notwendigkeit und nimmt dabei Rücksicht auf die Situation des Betroffenen, so entsteht eine solche Situation eigentlich nicht.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Eine einzelne Veränderung würde sicherlich keinen Erfolg erbringen, aber wenn viele Veränderungen einen Erfolg brächten, würde es mich persönlich erfreuen, wenn der Arzt mehr Zeit für seine Patienten hätte.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotenzial?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Verbesserungspotenzial haben alle Menschen, die ihr Handeln kritisch betrachten und sich in ihrem Tätigkeitsfeld verbessern möchten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Ich freue mich, dass ich in meiner Praxis die komplette Darm-sowie Enddarmdiagnostik und -therapie anbieten kann. Wir verwenden eine schonende Koloskopie mit CO2, eine Sonographie und Endosonographie mit 3D, anale Manometrie, Rektoskopie und Proktoskopie sowie individuelle Leistungen entsprechend der Krankheit und der benötigten Therapie des Patienten.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Ein einzelnes Erlebnis lässt sich sehr schwer herausgreifen, da es sehr viele schöne Erlebnisse, aber auch traurige Schicksale von Patienten in Klinik und Praxis gab.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Prof. Dr. Zieker-Fischer: Wenn Beschwerden im Enddarmbereich auftreten, sollte lieber eine vorzeitige Vorstellung bei einem Spezialisten erfolgen. Keinesfalls sollte die Krankheit aus Scham und Angst zu lange ungesehen und untherapiert bleiben!

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