Artikel 23/04/2018

Rhizarthrose: So lässt sich Arthrose im Daumensattelgelenk behandeln

Dr. med. Günther Riedel Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Dr. med. Günther Riedel
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Die Arthrose des Daumensattelgelenks tritt meistens ab dem 40. Lebensjahr auf, häufiger bei Frauen. Die Symptome sind vielfältig: Geschicklichkeit und Kraft des Daumens lassen nach: Alltagsverrichtungen wie das Drehen von Türgriffen, Flaschenöffnen oder auch Handschrift fallen immer schwerer. Der Bewegungsradius des Daumens wird kleiner. Die Form des Daumensattelgelenks verändert sich und kann anschwellen. Reibegeräusche und Knirschen sind zu hören und der Daumen kann seine Position im Gelenk verändern. Wie lässt sich die Rizarthrose behandeln?

Verlauf der Rhizarthrose

Die Rhizarthrose beginnt mit einer Bewegungseinschränkung und Druckschmerz des Daumens. Der Gelenkspalt im Daumensattelgelenk, der sich durch den Knorpel bildet, wird immer schmaler und verschwindet. Das führt dazu, das die Knochen im Gelenk reiben, was für Arthrose typisch ist. Dadurch werden Knochensporne im Daumensattelgelenk gebildet, wodurch es immer stärker verformt wird. Am Ende ist der Daumen nicht mehr beweglich und kann die Funktion der Hand nicht mehr unterstützen.

Was sind die Ursachen der Rhizarthrose?

Rhizarthrose wird durch harte Arbeit mit der Hand gefördert. Berufsgruppen wie Schlosser, Reinigungskräfte oder Masseure sind häufig betroffen. Unfälle können aber auch die Ursache sein, wie z.B. Frakturen des Daumensattelgelenks oder Bandverletzungen. Manchmal renkt sich der Daumen auch aus.

Diagnose und ärztliche Untersuchung

Die Rhizarthrose ist klar diagnostizierbar, wenn der Daumen im alltäglichen Gebrauch eingeschränkt ist. Um den Verdacht abzusichern, verwendet der Handchirurg eine Reihe von Tests. Drehbewegungen des Daumens und Druck auf das Daumensattelgelenk sind in der Untersuchung schmerzhaft.

Um das Ausmaß der Rhizarthrose genauer einzuschätzen, ist eine bildgebende Untersuchung mit Röntgen sinnvoll. Hier können die Form, der Durchmesser und anatomische Veränderungen im Daumensattelgelenk genau gezeigt werden.

Konservative Therapie der Rhizarthrose

Ziel der konservativen Therapie ist es, die Schmerzen zu lindern und die Funktion der Hand zu erhalten. Der Arthroseverlauf kann stark verlangsamt und die Funktion der Hand kann in jedem Stadium der Rhizarthrose durch eine konservative Therapie verbessert werden. Mithilfe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln lässt sich die knorpelschädigende Gelenkentzündung reduzieren.

Pflanzliche Medikamente, wie z.B. Extrakte aus der Wurzel der afrikanischen Teufelskralle,  können die entzündungshemmende Behandlung unterstützen. Mithilfe von Schienen und Orthesen kann auch das bereits geschädigte Daumensattelgelenk im Alltag geschont und stabilisiert werden.

Auch eine Cortisoninjektion kann eine entzündlich aktivierte Arthrose des Daumensattelgelenks behandeln. Als regelmäßige Therapie ist Cortison aufgrund seiner Nebenwirkungen allerdings nicht geeignet.

Wann muss operiert werden?

Eine Rhizarthrose muss immer dann operiert werden, wenn die Schmerzen und die Einschränkungen durch eine konservative Therapie über längere Zeit nicht verbessert werden konnten.

Es gibt eine ganze Reihe möglicher Operationen. Wir wollen hier zwei Operationstechniken hervorheben, die bei geeigneter Indikationsstellung besonders gute Ergebnisse erzielen.

Trapezektomie als effektivste Operation bei Rhizarthrose

Die Trapezektomie ist die effektivste und nachhaltigste Operation bei Rhizarthrose. Dabei wird der Trapezium-Knochen der Hand, der mit dem Daumen verbunden ist, operativ entfernt. Nach der Entfernung des arthrotischen Daumensattelgelenks wird der Daumen wieder beweglich und stabil verankert.  Bemerkenswert ist, dass kein Implantat eingebracht wird, sondern die Arthroplastik nur mit körpereigenen Materialien durchgeführt wird.

Die Prothese des Daumensattelgelenks

Auch für das Daumensattelgelenk stehen Endoprothesen zur Verfügung. Sie sind allerdings nicht so stabil. Wegen der Lockerungsgefahr sind sie vor allem für Patienten geeignet, die auf eine gute Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit des Daumens angewiesen sind, im Alltag aber nur selten schwer arbeiten müssen.

Krankschreibung und Nachbehandlung

Nach einer Operation des Daumensattelgelenks ist der Daumen meist nach acht bis zehn Wochen wieder voll belastbar. Alle Sportarten oder Tätigkeiten ohne Beteiligung der Hände sind ab etwa drei Wochen nach der OP wieder möglich. Die Aussicht, die Hand nach der Rhizarthrose-Operation wieder im Alltag normal einsetzen zu können, ist sehr gut.

Auf einen Blick

Verhaltenstipps nach der Behandlung

  • Hand entlasten
  • Orthese bei schweren Arbeiten tragen

Arbeitsunfähigkeit

  • Patienten, die beidhändig arbeiten müssen: ca. acht bis zehn Wochen
  • Berufstätige, die auch mit nur einer Hand arbeiten können: ca. ein bis drei Wochen

Erfolgsraten

Bei korrekter Indikationsstellung liegen die Erfolgsraten bei 100 %.

Folgen bei ausbleibender Behandlung

schmerzhafte Versteifung des Daumensattelgelenks und Funktionsverlust der betroffenen Hand

Kostenübernahme der Krankenkassen

GKV und PKV bezahlen die Operation des Daumengrundgelenks bei Rhizarthrose

Langzeitwirkungen

dauerhafte Verbesserung der Geschicklichkeit und der Kraft in Fingern und Hand

Hausmittel

  • basische Handbäder (Totes Meer-Salz) gegen Arthroseschmerzen
  • hochdosierte Pflanzenmittel aus Wurzel der Teufelskralle

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