Das jameda-Interview: 8 Fragen an Herrn Priv.-Doz. Dr. med. habil. Bastian Marquaß

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Marquaß interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde und Unfallchirurg.

jameda: Herr Dr. Marquaß, was hat Sie motiviert, Orthopäde und Unfallchirurg zu werden?

PD Dr. Marquaß: Als begeisterter Sportler habe ich mich schon früh für potentielle Verletzungen und ihre Vorbeugung interessiert. Für mich war das der Einstieg in die Sportmedizin. Die Kombination aus konservativer Therapie mit Behandlung funktioneller Störungen und der operativen Therapie zur Wiederherstellung struktureller Schäden macht für mich den Reiz dieses Fachgebietes aus.

Ziel ist es, dem Patienten Schmerzen zu nehmen und die Funktion eines geschädigten Gelenkes wiederherzustellen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

PD Dr. Marquaß: Die größte Freude entsteht nach einer erfolgreichen Behandlung. Dabei ist jeder Patient mit seiner Verletzung und seinen Beschwerden einzigartig. Die größte Herausforderung sehe ich darin, ihm durch ausreichende Zeitfenster gerecht zu werden.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

PD Dr. Marquaß: Die Patienten sind häufig - auch durch vorherige Internetrecherche - sehr gut informiert. Ich kann daher sagen, dass Vorurteile oder Voreingenommenheit im Alltag selten sind und keine große Rolle spielen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

PD Dr. Marquaß: Versuchen Sie, eine positive Grundeinstellung zu bewahren und dennoch zu akzeptieren, dass der menschliche Körper eben keine Maschine ist. Funktionsgestörte Teile können nicht immer problemlos ausgewechselt oder repariert werden.

Unsere Gesellschaft strebt nach Perfektion. Unserem Streben sind aber in manchen Fällen biologische Grenzen gesetzt.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

PD Dr. Marquaß: Wir können als Ärzte nur Empfehlungen aussprechen, an denen sich Patienten orientieren können. Nehmen sie die Vorschläge nicht an, kann es passieren, dass die Beschwerden bestehen bleiben. Die Patienten müssen Verantwortung für sich selbst übernehmen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

PD Dr. Marquaß: Eine allgemeingültige Antwort ist schwierig. Bei uns an der Gelenk-Klinik Gundelfingen versuchen wir die Wartezeiten zu verkürzen und den Service vom Erstkontakt bis zur Operation zu optimieren. Medizin wird immer mehr zur Dienstleistung – diese Herausforderung nehmen wir an und versuchen, den Dienst am Patienten zu verbessern.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

PD Dr. Marquaß: Wir befinden uns in einer spannenden Phase der medizinischen Entwicklung. Aktuelle Themen sind individuelle Implantate, Orthobiologie und die Anwendung regenerativer Verfahren. Durch die hohe Spezialisierung der Gelenk-Klinik Gundelfingen sind wir Vorreiter in der Etablierung innovativer Methoden. In diesem Zusammenhang sehe ich in der Anwendung von körpereigenen Stammzellen großes Potential. Wir bemühen uns, die noch bestehenden Grenzen zu überwinden und dem Patienten die bestmöglichen und modernsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

PD Dr. Marquaß: Schützen Sie Ihre Gesundheit. Ernähren Sie sich gesund, aber genießen Sie das Leben. Wie so häufig ist die Dosis das Gift – Sport in seiner Extremform kann schaden, moderat ausgeübt hilft er aber, gesund, aktiv und jung zu bleiben.

Zur Person

Nach mehreren Jahren als Oberarzt im Bereich der Gelenkchirurgie und Sportmedizin des Universitätsklinikums Leipzig erfolgte 2017 der Wechsel in die Gelenkklinik.

Meine Schwerpunkte liegen neben der Behandlung von Knorpelschäden in der Knie-, Ellenbogen- und Schulterchirurgie inklusive Kunstgelenke.

Zur Praxis

Die Gelenk-Klinik Gundelfingen hat sich auf die operative Behandlung von Gelenkerkrankungen und Sportverletzungen spezialisiert.

Der Patient steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Das angenehme Ambiente unserer Privatklinik schafft eine Umgebung, die für eine rasche Genesung sorgt.

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