Artikel 05/01/2019

Muskelfaserriss, Muskelzerrung & Co.: Was tun bei Muskelverletzung?

Team jameda
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Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse oder sogar Muskelbündelrisse gehören zu den häufigen und schmerzhaften Sportverletzungen. Am Anfang der Diagnosesicherung steht die kurze zielorientierte Verletzungsanalyse und die nachfolgende manuelle Untersuchung. Hierbei sollte geklärt werden, ob ein erhöhter Muskeltonus oder sogar eine tastbare Delle im Muskel vorliegt. Ultraschalluntersuchung und eventuell Kernspintomographie sind eventuell ergänzend erforderlich.

Heutzutage werden immer häufiger schwere  Muskel- / Sehnenverletzungen diagnostiziert. Dies liegt nicht zuletzt der verbesserten Technik der Kernspintomografie, durch die sich die Auflösung in den letzten Jahren immer weiter verbessert hat. Gerade bei der Darstellung unfallbedingter Verletzungen sind daher detaillierte Informationen über die genaue Lokalisation und das Ausmaß der Muskel – Sehnen – Verletzungen möglich, die früher nicht erkannt werden konnten.

  • Jeder Muskelverletzung muss ausreichend Zeit zur Ausheilung gegeben werden, sie darf nicht bagatellisiert werden
  • Übermotivation des Sportlers, Trainers, Physiotherapeuten oder Arztes schadet
  • Wenn der Sport wieder aufgenommen wird, können Verletzungen und Narben in derselben Muskelgruppe entstehen

Wie entsteht eine Muskelzerrung?

Typisch für eine Muskelzerrung ist ein allmählicher Schmerzbeginn. In der Regel findet sich kein Sportstopp. Der Muskeltonus ist erhöht (lokal oder den ganzen Muskel betreffend).  Der Schmerz ist geprägt durch Unbehagen, Spannungsgefühl, einen ziehenden, krampfartigen Bewegungsschmerz, ohne einen eigentlichen punktuellen Schmerzpunkt. Eine tastbare „Delle“ findet sich nicht. Die Beweglichkeit ist weitgehend frei, die Funktion ist eher gering eingeschränkt. Die Sonographie zeigt eine geringe Volumenzunahme ohne Nachweis einer Blutung.

Das können Sie tun

Therapieziel ist es, den erhöhten Muskeltonus wieder zu normalisieren.  Hierbei sollte der verletzte Muskel zunächst für zehn bis fünfzehn Minuten gekühlt werden, z.B. mit Hot – Ice (Eiswasser = kaltes Wasser + Eiswürfel).  Hilfreich sind nachfolgende homöopathische Mittel, um den lokalen Stoffwechsel anzukurbeln. Anschließend helfen kühlende, entspannende und entzündungshemmende phytotherapeutische Salbenverbände. Wärme oder wärmende Salbenverbände sollte man für drei bis fünf Tage meiden.

  • Kältetherapie: nie direkt aus dem Eisschrank! Nie direkt auf die Haut! Z.B.: Tuch dazwischen legen oder in Eiswasser getränkte Schwämme oder elastische Binden benutzen. Bei unsachgemäßer Kältetherapie drohen Erfrierungen. Wichtig: Kompression nachdem die Küühlung weggenommen wurde
  • in der Akutphase gemäß dem „Pech“ Schema (P=Pause, E=Eiswasser, C=Kompression, H=Hochlagern) handeln

Was tun bei einem Muskelfaserriss?

Bei einem Muskelfaserriss kommt es zu einem plötzlichen stichartigen Schmerz. Typisch ist der plötzliche Beginn mit Sportstopp. Oft war der Muskel zuvor übermüdet oder übersäuert. Ursächlich kommen auch nicht ausgeheilte Verletzungen oder auch zu starke Belastungen in Frage. Im Gegensatz zur Zerrung ist die Beweglichkeit mäßig bis stark eingeschränkt mit bestehendem Ruheschmerz und stechendem Bewegungsschmerz. Ein Bluterguss ist meist nicht sichtbar und der Restmuskel ist verhärtet tastbar.

Diese Therapie hilft beim Muskelfaserriss

Einblutungen durch mitverletzte Blutgefäße sollten möglichst rasch gestoppt werden. Hier helfen Kühlung und Hot-Ice Druckverbände für zehn bis fünfzehn Minuten. Nach einer kurzen Pause kann erneut ein Druckverband angelegt werden. Der verletzte Muskel sollte entlastet werden und entspannt möglichst hoch lagern. Da warmes Wasser die Gefahr einer Nachblutung erhöht, sollte nur mit einem Druckverband geduscht werden. Ein Alkoholverbot in den ersten 24 Stunden ist empfehlenswert, da die Gefahr besteht, dass die Verletzung Wasser „zieht“ (à schädliche Ödembildung). Semicirculäre Muskelentlastungsverbände sollten angelegt werden.

Unterstützend helfen nachfolgend physikalische Maßnahmen, wie beispielsweise Jontophorese und Strombehandlung, um den erhöhten Muskeltonus zu senken. Empfehlenswert sind homöopathische Mittel die den lokalen Stoffwechsel anregen. Bei gutem Heilungsverlauf ist Radfahren und leichtes Lauftraining nach sechs bis sieben Tagen möglich. Mannschaftstraining sollte nach frühestens zwei Wochen angestrebt werden.

Wie erkenne ich einen Muskelbündelriss?

Auch bei einem Muskelriss findet sich ein plötzlicher heftiger Akutschmerz, der oft messerstichartig empfunden wird. Oft wird auch ein Reißen verspürt mit einem plötzlichen Ende der ausgeübten sportlichen Aktivität. Typisch ist auch eine tastbare „Delle“ im verletzten Muskel, an der der Schmerz am stärksten ist. Die Beweglichkeit ist stärker eingeschränkt, verbunden mit einem erheblichen Funktionsverlust.

So funktioniert dieTherapie

Auch hier gilt es zunächst, die Einblutung mit Kühlung und einem Hot-Ice Druckverband zu stoppen. Nachfolgend kommen physikalische und physiotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz, unterstützt durch lokale homöopathische Mittel zur Ankurbelung des Stoffwechsels. Insgesamt muss mit einer Therapiedauer von sechs Wochen gerechnet werden, bei einer Sehnenmitbeteiligung auch länger.

Nahrungergänzungsmittel

Als Nahrungsergänzungsmittel sind Magnesium, z.B. durch ein magnesiumreiches Mineralwasser (über 200mg/Liter), Zink, entzündugshemmende Enzyme (u.a. Bromelain und Papain), sowie Antioxidantien wie die Vitamine A, C und E, z.B. als Kombinationspräparate sinnvoll.

Regenerationsbeschleunigung

Bei der Behandlung  - der heutigen Zeit angepasst – wird auf modernste Therapieverfahren wie die MBST Kernspinresonanz-Therapie gesetzt, die immer mehr zur Regenerationsbeschleunigung im Leistungssport benutzt wird. Viele Profisportler, wie z.B. der Kapitän der Österreichischen Fußballnationalmannschaft Julian Baumgartlinger, der Rollstulbasketballer Dirk Passiwan oder auch Diana Dadzite wurden bereits erfolgreich mit MBST behandelt.

Insbesondere bei einer deutlichen Sehnenmitbeteiligung muss über einen erforderlichen operativen Eingriff nachgedacht werden.

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