Artikel 10/11/2018

Brustvergrößerung: Wann sind große Implantate möglich?

Prof. Dr. med. Nektarios Sinis Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Oftmals fragen Frauen in meiner Sprechstunde nach einer Brustvergrößerung mit großen Implantaten. Wann lässt sich dieser Wunsch erfüllen?

Was sind eigentlich ‘große Implantate’ und ab wann sind sie zu groß?

Diese Frage lässt sich durch eine Inspektion der anatomischen Voraussetzungen beurteilen. Grundsätzlich gilt, dass die Silikonimplantate zu den anatomischen Gegebenheiten der Patientin passen sollten.

Da das ästhetische Empfinden sehr unterschiedlich sein kann, gilt zunächst, dass der Wunsch der Patientin oberste Priorität für den Chirurgen haben sollte. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die Gesundheit der Patientin durch übergroße Implantate auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt werden kann.

Faustregel: Alle Silikonimplantate, die von ihrem Volumen her mühelos unter den großen Brustmuskel gelegt werden können, sind nicht zu groß und respektieren eine anatomische Grenze (nämlich den Brustmuskel).

Silikonimplantate, deren Grenzen über den großen Brustmuskel hinausreichen, werden als zu groß angesehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Implantate tatsächlich zu groß sind. Problematisch sind Silikonimplantate, die so groß sind, dass sie zu einem Gesundheitsrisiko direkt nach der Operation oder mittelfristig werden.

Worin liegen die Vor- und Nachteile großer Implantate?

Große Implantate können dem Patientenwunsch nach Fülle und weiblicher Rundung entsprechen. Damit können die Patientinnen ein schönes Ergebnis erhalten. Darüber hinaus können Patientinnen davon profitieren, die eine hängende Drüse aufweisen.

Die Drüse kann im Falle eines sogenannten Dual-Plane-Layer-Verfahrens – hier liegt das Implantat halb unter dem Muskel, halb unter der Drüse – ausgedehnt und gefüllt werden. Damit lässt sich unter Umständen vermeiden, dass die Haut zusätzlich gestrafft werden muss.

Die Nachteile großer Implantaten liegen zunächst in der erhöhten Rate einer Kapselfibrose. Darüber hinaus können sich die Implantate unter der Haut abzeichnen und Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen.

Große Implantate sind nicht für alle Frauen geeignet

Patienten mit sehr dünnen Weichteilverhältnissen (Brustdrüse, Haut, Muskel) sollten nicht zu große Implantate bekommen. Patienten mit dicken Weichteilen und großem Brustumfang sind grundsätzlich besser für den Einsatz großer Brustimplantate geeignet.

Worin unterscheiden sich die großen Implantate in der OP und Nachbehandlung?

Große Implantate benötigen naturgemäß einen größeren Hautschnitt als kleinere. Außerdem müssen größere Areale des Brustkorbs präpariert werden. Damit steigt auch das Risiko einer Blutung oder der Verletzung des Brustdrüsengewebes, der Nerven oder der Gefäße.

Dementsprechend müssen Patientinnen mit großen Brustimplantaten engmaschiger in der Nachbehandlung betreut werden. Die Heilungszeit kann sich verlängern und Schmerzen können deutlich länger als bei kleineren Implantaten anhalten. Unter Umständen macht es Sinn, den Kompressions-BH deutlich länger zu tragen.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die größeren Silikonimplantate aufgrund der geringeren Bedeckung durch Weichteile und Muskeln dazu neigen, häufiger Infektionen oder Abstoßungsreaktionen zu entwickeln.

Die Größe des Silikonimplantates sollte demnach in Abstimmung mit der Patientin und unter Berücksichtigung der oben genannten Überlegungen gewählt werden.

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