Artikel 08/02/2018

Ab welchem Alter ist eine Brustverkleinerung möglich?

Dr. med. Miriam Koeller-Bratz Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Miriam Koeller-Bratz
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Obwohl Brustvergrößerungen häufiger vorgenommen werden, sind auch Brustverkleinerungen kein seltener Wunsch in der Schönheitschirurgie. Doch ab welchem Alter ist der Eingriff möglich? Wie läuft er ab und welche Risiken gibt es?

Gründe für eine Brustverkleinerung

Frauen, die sich für diese Operation entscheiden, leiden aufgrund ihrer großen Brüste oft unter körperlichen oder psychischen Beschwerden.

Zu den körperlichen Folgen einer zu schweren Brust gehören:
- Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen

  • Haltungsschäden
  • Einschränkung bei körperlichen Aktivitäten, wie z. B. beim Sport

Aus psychischen Gründen versuchen die Patientinnen oft, ihre Brüste zu verbergen. Sie ziehen z. B. die Schultern nach vorne, was wiederum zu einer Fehlhaltung führt. Die Patientinnen sind auch in ihrer Kleidungswahl eingeschränkt und nehmen weniger an Unternehmungen wie Schwimmen oder Tanzen teil. So leidet auch das soziale Leben.

Welche Voraussetzungen gibt es für den Eingriff?

Wichtig ist, dass das Körperwachstum und die Entwicklung der Brust abgeschlossen sind. Außerdem sollte die Patientin volljährig sein.

Die Operation sollte des Weiteren erst nach Schwangerschaft und Abstillen durchgeführt werden. Optimalerweise etwa ein Jahr nach dem Abstillen, da sich die Brust in dieser Zeit oft noch verändert.

Die Patientinnen sollten die Möglichkeit haben, sich nach der Operation einige Zeit für ihre Genesung frei zunehmen. Normalerweise ist die Arbeitsfähigkeit nach zwei Wochen wiederhergestellt, stärkere körperliche Belastungen sollten jedoch vier Wochen lang unterbleiben.

Wie läuft die Brustverkleinerung ab?

Vor der Operation sollten sich Patientinnen von einem erfahrenen Plastischen Chirurgen beraten lassen. In einem Gespräch gilt es zu klären, welches Ergebnis sich die Patientin erhofft und mit welchen Resultaten zu rechnen ist. Auch können hier wichtige medizinische Dispositionen besprochen werden.

Zudem wird der Arzt die Patientin darauf hinweisen, was sie vor dem Eingriff zu beachten hat. So sollten 14 Tage vor der Operation keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen werden.

Die Operation selbst findet in der Regel unter Vollnarkose statt. Sie kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Vor dem Eingriff zeichnet der Chirurg die Schnitte und die neue Position der Brustwarze auf der Haut auf. Je nach Beschaffenheit der Brust können während der Operation verschiedene Schnitttechniken angewandt werden.

Unterschieden wird zwischen dem senkrechten, dem L- und dem T-Schnitt. Beim senkrechten Schnitt verläuft die Schnittführung um den Warzenhof und von seinem unteren Rand Richtung Unterbrustfalte. Zusätzlich ist beim L-Schnitt ein weiterer Einschnitt entlang der Hälfte der Unterbrustfalte nötig. In einigen Fällen greift der Chirurg zum T-Schnitt und schneidet die gesamte Unterbrustfalte auf. Diese Techniken werden genutzt, um überflüssiges Fett- und Drüsengewebe im unteren Bereich der Brust zu entfernen.

Während der Brustverkleinerung findet normalerweise auch eine Versetzung der Brustwarzen statt. Die Brustwarze wird mit dem sie tragenden Drüsenanteil weiter oben platziert, sodass die Durchblutung, die Nervenversorgung und die Stillfähigkeit erhalten bleiben. Mit einer Brustverkleinerung wird immer auch eine Hautstraffung vorgenommen.

Was Sie nach dem Eingriff beachten sollten

Die Risiken sind vergleichsweise gering, wenn ein Facharzt für Plastische Chirurgie die Operation vornimmt. Mögliche Risiken sind Schwellungen und Blutergüsse, die in der Regel nach wenigen Tagen abheilen. Ein Taubheitsgefühl in Brust oder Brustwarze verschwindet in der Regel während des Heilungsprozesses ebenfalls wieder.

Weitere Risiken sind Asymmetrien, die aber auch unwahrscheinlich sind, wenn der Eingriff von einem erfahrenen Plastischen Chirurgen durchgeführt wird.

In den Tagen direkt nach der Operation ist die Brust geschwollen und auch noch nicht in Form. Nach zwei Tagen darf geduscht werden, auf Vollbäder und Schwimmbad sollte aber mindestens zwei Wochen verzichtet werden.

Der Kompressions-BH, der nach dem Eingriff angelegt wird, sollte in den ersten vier Wochen ganztägig getragen werden. Während dieser Zeit sollten die Patientinnen nichts Schweres heben. Schnelles Drehen und Strecken, hastige Bewegungen der Oberarme, die Einwirkung von UV-Strahlung oder eine Überanspruchung der Brust sind zu vermeiden. Schlafen sollte man zunächst nicht in der Bauch- sondern in der Rückenlage.

Zu beachten ist zudem, dass sich das Ergebnis des Eingriffs durch die natürliche Entwicklung des Körpers, durch den Alterungsprozess oder Gewichtsschwankungen wieder verändern kann. Daher ist es ratsam, sich vorher ausführlich beraten zu lassen, ob die eigenen Vorstellungen auch langfristig realisierbar sind. In Einzelfällen ist auch eine Wiederholung der Operation möglich. Das sollte allerdings bei jeder Patientin individuell entschieden werden.

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