Die narkosefreie Brustvergrößerung erleichtert die Entscheidung zur OP

Eine Brustvergrößerung ist auch ohne Narkose möglich. (© Herjua - fotolia)

Manche Frau träumt von einer Brustvergrößerung, aber die Angst vor einer Narkose und den damit verbundenen Risiken hält sie davon ab.

Wir erzählen die jüngere Geschichte größerer Operationen in örtlicher Betäubung, wie sie entstanden sind, und welche Vorteile sie bieten. Wir gehen auf besondere Aspekte der narkosefreien Brustvergrößerung (TLA-Brustvergrößerung) ein.

Inhalt

1. Die jüngere Geschichte der Operationen in örtlicher Betäubung       
2. Die Risikominderung von Operationen in Tumeszenz-Lokal-Anästhesie [TLA]
2.1. Die TLA mindert typische Narkoserisiken
2.2. Die TLA vermindert Infektionsrisiken und sorgt für mehr Übersicht im OP-Gebiet
3. Spezielle Aspekte der narkosefreien Brustvergrößerung
3.1. Die Patientin ist wach
3.2. Die Patientin hat nach Abschluss der Operation keine Schmerzen und bewegt sich selbstständig
3.3. Die TLA-Brustvergrößerung ist kostengünstiger
4. Fazit           
   

Die jüngere Geschichte der Operationen in örtlicher Betäubung

Dr. Jeffrey A. Klein veröffentlichte seine Methode der Tumeszenz Lokal-Anästhesie [TLA] für die Fettabsaugung 1985. Dr. Kleins Tumeszenz Technik ist beides, originell und kreativ. Sie legte die Grundlage für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze in örtlicher Betäubung.

Dies stellt eine Herausforderung für seit langem angenommene "pharmakologische Wahrheiten" dar. Dr. Klein, als Physiker, Mathematiker und Arzt (innere Medizin, Pharmakologe und Dermatologe), widerlegte Annahmen über die Verteilung von Medikamenten im Körper (Pharmakokinetik). Seine Technik sorgt für eine langanhaltende Wirksamkeit von örtlichen Betäubungsmitteln im Haut/-Fettgewebe, ohne gefährliche Nebenwirkungen.

Die Anflutung an die Leber ist langsam. Darum hat sie kein Problem mit dem Abbau dieser potenziell gefährlichen Medikamente. Bestimmte Pharmazeutika dürfen nicht zeitgleich gegeben werden, weil sie Konkurrenten der Entsorgung sind. Führende Anästhesisten gehörten bis weit in die 90er Jahre zu den Zweiflern an der Methode, bis auch sie überzeugt waren. Inzwischen durchdringt die Technik viele chirurgische Fachgebiete.

Wenige Ärzte in Deutschland nutzen seit 1987 Dr. Kleins Tumeszenz Technik. Anfangs nur für Fettabsaugungen, bewährte sich diese neue Betäubungsart bald für Venen- und großflächige dermatologische Operationen, auch für Haartransplantationen. Erst seit 2007, und in ihren Vorteilen für und von Patientinnen noch nicht allgemein erkannt, wird die Tumeszenz-Lokalanästhesie vereinzelt in Kliniken für die narkosefreie Brustvergrößerung eingesetzt. Anwender können sich nicht mehr vorstellen, ohne diese elegante Technik der TLA für die Schmerzausschaltung bei Brustvergrößerungen auszukommen.

2. Die Risikominderung von Operationen in Tumeszenz-Lokalanästhesie [TLA]

2.1   Die TLA mindert typische Narkoserisiken

Diese Art der Schmerzauslöschung verlangt keine in die Venen einzubringenden Narkosemittel. Lokale Betäubungsmittel, wie Lidocain oder Prilocain, werden mindestens fünfmal höher verdünnt, als in der zahnärztlichen Praxis. Das beigefügte Adrenalin sorgt für eine langsame Anflutung im Körper und die Leber wird damit fertig. Darum können wir mit der TLA große Körperregionen zuverlässig und gefahrlos in wenigen Minuten für eine Operation vorbereiten.

2.2   Die TLA vermindert Infektionsrisiken und sorgt für mehr Übersicht im OP-Gebiet

Örtliche Betäubungsmittel sind chemisch gesehen Amide. Obwohl sie nicht zur Klasse der Antibiotika gehören, haben sie doch antimikrobielle Eigenschaften. Die Mittel bringen wir vor Beginn der Brustvergrößerung in das Gebiet der späteren Implantat-Tasche ein. Darum fühlen sich Bakterien dort nicht wohl.

Das beigefügte Adrenalin verhindert Blutungen. Bei der Operation kommt dem Chirurgen die TLA-Flüssigkeit entgegen. Das OP-Gebiet wirkt wie gespült, ohne Blutung und sehr übersichtlich. Strukturen sind wie im Anatomie-Atlas zu erkennen und die Operation bekommt ihre eigene Ästhetik. Bakterien werden im Fluss von innen nach außen eher aus der Wundhöhle ausgespült, als dass sie hineingeraten.

3. Spezielle Aspekte der narkosefreien Brustvergrößerung

3.1 Die Patientin ist wach

Die Patientin hat die Kontrolle über das Geschehen und sie bemerkt die Gelassenheit und Routine der Behandler im OP. Operateure und Assistenten liefern sich der Kontrolle aus. Die wache Patientin würde Unsicherheit und Chaos bemerken und vor allem eine schlecht ausgeführte TLA.

Viele Operateure arbeiten grundsätzlich nur am schlafenden Patienten. Die OP-Situation mit wacher Patientin hingegen fördert die Konzentration auf eine zügige, fehlerfreie Operation mit korrektem Einsetzen der Implantate und ästhetisch anspruchsvollem Wundverschluss.

3.2   Die Patientin hat nach Abschluss der Operation keine Schmerzen und bewegt sich selbstständig

Mit dem Ausleiten einer Vollnarkose muss der Anästhesist ein Opiat spritzen, sonst hätte die Patientin sofort stärkste Schmerzen. Das ist zu oft mit Übelkeit und auch mit Erbrechen verbunden.

Die örtliche Betäubung mit TLA hingegen wirkt über das Operationsende hinaus schmerzbefreiend. Unsere Patientin steht selbstständig auf, taumelt nicht und wird in ihr Zimmer begleitet. Nach einer Narkose müsste sie auf einer Liege transportiert und ins Bett gehoben werden.

Die nicht narkotisierte Patientin ist früher mobilisierbar. Das trägt zum schnelleren Heilverlauf bei. Es gibt sogar Patientinnen, die nach der narkosefreien Brustvergrößerung keine Schmerztabletten benötigen.

3.3 Die TLA-Brustvergrößerung ist kostengünstiger

Die Kosten für die Betäubungsmittel betragen weniger als die für eine Narkose. Sie verlangen einen weit geringeren Kontrollaufwand. Der Monitor ist die Patientin selbst, sie ist wach. Wir kommen mit weniger Messwerten sicher und gut aus. So spart die Patientin ca. 500 €.

4. Fazit

Die narkosefreie Brustvergrößerung ist eine jüngere Methode der Brustvergrößerung, die man in lokaler Betäubung (TLA) durchführt. Diese Art der Operation hat viele Vorteile gegenüber den traditionellen Methoden: geringere Risiken, weniger Schmerzen und eine kürzere Erholungszeit.
Außerdem ist sie preiswerter.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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