Artikel 29/05/2022

Wie entstehen Schlupflider und wie lassen sie sich behandeln?

Dr. med. Andreas Grimm Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Andreas Grimm
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Die Augenpartie hat einen großen Einfluss auf das Gesamtaussehen des Gesichts. Fältchen oder erschlaffte Hautüberschüsse an den Augen lassen nicht nur müde aussehen, sondern verleihen oft dem ganzen Gesicht eine ältere und abgespannte Erscheinung. Bei Gewebeüberschüssen am Oberlid spricht man auch von sogenannten Schlupflidern. Stören die Schlupflider in kosmetischer Hinsicht oder schränken sogar das Sichtfeld des Patienten ein, können diese mit einer chirurgischen Lidstraffung entfernt werden.

Wie entstehen Schlupflider?

Schlupflider entstehen im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses. Mit zunehmendem Alter laufen die körpereigenen Erneuerungs- und Regenerationsprozesse langsamer ab. Zudem produziert der Körper weniger Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure. All diese Stoffe sind für die Straffheit, Elastizität und das jugendliche Aussehen der Haut entscheidend. Nehmen die natürlichen Depots ab, äußert sich das unter anderem in Falten und erschlafften Hautpartien. Insbesondere an der feinen Lidhaut können sich diese Veränderungen daher frühzeitig bemerkbar machen.

Verliert das Gewebe über dem Auge an Festigkeit und erschlafft, senkt es sich ab. Es legt sich über das bewegliche Oberlid und verdeckt es. Dadurch sehen die Augen kleiner und müder aus. In einigen Fällen kann sich das Gewebe stark absenken, sodass es sogar das Sichtfeld der Betroffenen behindert. Andere Patienten klagen über Hautirritationen, Entzündungen oder regelmäßige Reizungen des Auges. Schlupflider sind somit nicht nur ein kosmetischer Störfaktor, sie können auch gesundheitliche Beschwerden hervorrufen.

Kann man Schlupflider wegcremen oder wegmassieren?

Ein Hautüberschuss am Oberlid kann nicht durch Massagen oder Pflegeprodukte wie Anti-Aging-Cremes in dem Maße reduziert werden, wie es sich die Patienten wünschen. Ein kleiner Straffungseffekt mag durch Hausmittel oder Kosmetika möglich sein, doch der Gewebeüberschuss lässt sich mit diesen Methoden nicht entfernen. Für ein effektives und nachhaltiges Ergebnis ist eine Lidstraffung ratsam.

Helfen Hyaluron oder Botulinumtoxin gegen Schlupflider?

Injektionstherapien in der Augenpartie sind möglich. Sie können beispielsweise kleine Fältchen um das Auge („Krähenfüße“) minimieren oder die Augenbrauen leicht anheben. Ähnlich wie beim Thema Cremes und Massagen helfen die minimalinvasiven Therapien mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin jedoch nicht bei „echten“ Schlupflidern, also einem deutlichen Gewebeüberschuss. Dieser lässt sich nur operativ entfernen. Ob eine Kombinationsbehandlung aus Lidstraffung und Hyaluronsäure beziehungsweise Botulinumtoxin denkbar und sinnvoll ist, bespricht der Ästhetisch-Plastische Chirurg im persönlichen Beratungstermin mit dem Patienten.

Die Lidstraffung gegen Schlupflider

Das Ziel einer chirurgischen Lidstraffung ist, überschüssiges Gewebe über oder unter dem Auge dauerhaft zu entfernen und der Augenpartie somit ein jüngeres und freundlicheres Aussehen zu verleihen. Die dafür notwendigen Schnitte setzt der Chirurg vorzugsweise in den natürlichen Hautfalten. Dadurch können die Narben besser abheilen und sind in der Regel kaum mehr sichtbar. Die Wundränder werden mit feinem Nahtmaterial verschlossen. Auch dadurch werden möglichst unsichtbare Narben gefördert.

Der Eingriff dauert etwa eine Stunde pro Lid. Damit die Behandlung schmerzfrei für die Patienten erfolgt, wird der Bereich vorab örtlich betäubt. Die Behandlung kann auf Wunsch auch im Dämmerschlaf durchgeführt werden. Eine OP unter Vollnarkose ist hingegen selten.

Nach rund einer Woche sind die Patienten wieder gesellschaftsfähig. Einzelne Schwellungen, Rötungen oder kleine Blutergüsse können auch etwas länger sichtbar sein, klingen aber selbstständig wieder ab. Die Narben verfeinern und blassen im Laufe der Monate ab, bis sie kaum mehr sichtbar sind. In den ersten Tagen und Wochen sollte vor allem auf Sonnenschutz geachtet werden, um ein Nachdunkeln im Narbenbereich zu verhindern. Die Nachsorge erfolgt ambulant. Das endgültige Ergebnis der Lidstraffung ist etwa drei bis vier Monate nach der OP zu sehen.

Können Schlupflider nach der OP zurückkommen?

Da der Hautüberschuss bei der Lidstraffung operativ entfernt wird, sind die Resultate langanhaltend. Zwar können sich im Laufe des weiteren Alterungsprozesses wieder „Spuren der Zeit“ wie Hauterschlaffungen bilden, jedoch dauert dies für gewöhnlich mehrere Jahre. Durchschnittlich halten die Ergebnisse einer Lidstraffung etwa zehn Jahre.

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