Artikel 17/08/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Peter Ruegenberg

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Peter Ruegenberg interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Ruegenberg, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?

Herr Dr. Ruegenberg: Für mich war schon relativ früh klar, dass ich gerne Arzt werden möchte. Oft ändert sich der Berufswunsch ja im Verlaufe des Heranwachsens – bei mir jedoch nicht. Das liegt vermutlich daran, dass ich immer schon gerne Menschen helfen wollte und mich gut in die Situation anderer hineinfühlen kann. Während meines Medizinstudiums haben mir immer alle technischen Bereiche sehr viel Spaß gemacht. Als Zahnarzt kann ich Menschliches sowie Fachliches miteinander verknüpfen und jeden Tag dafür sorgen, dass Menschen zahnmedizinisch geholfen wird und diese wieder ein schönes Lächeln haben.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Ruegenberg: Insgesamt ist es ein Zusammenspiel aus unserem angenehmen Betriebsklima in der Praxis, der Mischung verschiedenster Indikationen, mit denen uns die Patienten besuchen, und natürlich diesen dann helfen zu können. Gerade Angstpatienten, die das erste Mal unsere Praxis besuchen, haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Wenn ich hier erlebe, wie ich im Verlaufe der Behandlung die Angst nehmen kann und der Zahnarztbesuch wieder als „normal” empfunden wird, ist das für mich ein sehr schönes Gefühl. Ein weiterer, besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Bereich der Implantologie, in der ich mich neben meiner Praxistätigkeit ständig weiterbilde.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Ruegenberg: Manchmal denken Patienten, dass man als Zahnarzt bei einer Füllungstherapie oder Zahnersatz immer an seinen eigenen Profit denkt und nur die teuersten Materialen einsetzt. Oft sind es aber eben einfach nicht die preiswertesten Materialien, sondern die hochwertigen, die viel länger halten. Bei jedem Tausch oder Ersetzen einer defekten oder verlorenen Füllung geht auch immer etwas an gesunder Zahnsubstanz verloren, deshalb möchte ich die Behandlung so ausführen, dass das Ergebnis möglichst langlebig ist. Ähnlich ist es bei der Implantologie. Auch hier ist das oft die einzige Möglichkeit, eine Lücke zu schließen, ohne die Nachbarzähne bearbeiten zu müssen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Ruegenberg: Dass wir uns als Partner verstehen. Ich leiste meinen Teil, also den medizinischen Part, und der Patient dann seinen. Spielen wir uns gegenseitig die Bälle zu und jeder hält sich an alle Absprachen, feiern wir am Ende zusammen den Erfolg und das Durchhaltevermögen zahlt sich für den Patienten mehr als aus.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Ruegenberg: Eine Ehrenrunde ist ja kein Beinbruch und bestimmt nichts, das vorsätzlich passiert. Oft fehlt die Zuversicht auf den letztendlichen Erfolg. Da muss man aufbauen, aufklären aber vor allem auch motivieren. Das hilft vielen Patienten zurück in den Plan.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Ruegenberg: Ich stelle immer wieder fest, dass die Patienten sehr unzureichend über zahnmedizinische Themen informiert sind. Das fängt bei inhaltlichen Themen rund um die Regelversorgung an und geht bis zu fehlendem Wissen über gesundheitliche Folgen von Zahnproblemen. Schlechte Zähne und chronische Erkrankungen stehen oft miteinander in Verbindung. Hier sind eine weitere Aufklärung und ein Umdenken beim Umfang der Regelleistungen mehr als sinnvoll. Bei den Zähnen wird in schlechten Zeiten häufig zuerst gespart. Das kann in der Folge aber viel größere gesundheitliche Probleme und Kosten nach sich ziehen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Ruegenberg: Ich denke, dass sich jeder Mensch, der es möchte, privat und beruflich immer weiter entwickeln kann. Mittlerweile kann ich in vielen Bereichen auf sehr viel Erfahrung bauen, aber die wächst ja mit jedem Tag weiter.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Ruegenberg: Wir versuchen in unserer Praxis ständig auf dem neusten technischen Stand zu arbeiten und die aktuellsten Verfahren bei der Zahnbehandlung anzubieten.

Insbesondere im Bereich der Implantologie bilde ich mich ständig weiter. Das ist mir persönlich genauso wichtig wie die Behandlung der Angstpatienten. Wir bieten unseren Patienten eine ruhige und gelassene Atmosphäre und führen sie langsam an die Behandlung heran. Auch hier bilden wir uns als Team laufend weiter fort.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Ruegenberg: Beim verlorenen Zahn schnell handeln. In der Zeit nach einem Zahnverlust degeneriert der Knochen fortlaufend und wird immer dünner. Oft ist die einfache Versorgung der Zahnlücke durch ein Implantat nach einiger Zeit unnötig aufwendiger.

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