Artikel 26/11/2015

Wann ist die Versiegelung von Fissuren sinnvoll?

Team jameda
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Natürliche, gesunde Seitenzähne haben Höcker, Gruben und Fissuren auf den Kauflächen. Die Fissuren sind die mehr oder weniger tiefen Rillen und Furchen, die man auch ohne Mikroskop auf den Zähnen sehen kann.

Wie entstehen Fissuren?

Die Entstehung dieser Fissuren ist vergleichbar mit der Entstehung der Erdoberfläche - wenn auch vielleicht dieser Vergleich weit hergeholt erscheint. In den diversen embryologischen Entwicklungsstufen ‘faltet’ sich das noch weiche Zahngewebe und in den Tiefen dieser Falten bilden sich später die Fissuren aus. Diese ‘Mini- Canyons’ sind leider viel später der Ort, wo am häufigsten die Caries zuschlagen kann! Die Erklärung dafür ist einfach: eine Zahnbürsten-Borste ist viel dicker als viele Fissuren. Rasterelektronen-Mikroskop –Bilder haben dies längst bewiesen. Das bedeutet, dass diese Fissuren je nach anatomischer Form eventuell gar nicht richtig gereinigt werden können.

Das Risiko bei ausgeprägten Fissuren

Man nennt diese Stellen in der Zahnmedizin: „Prädilektions -Stellen’, was so viel bedeutet wie „hier wird mit Vorliebe oder mit großer Wahrscheinlichkeit etwas passieren“. Tatsächlich schlägt in diesem Bereich die Caries meist zuerst zu. Da der untere 6. Backenzahn als der erste bleibende Seitenzahn bei Kindern durchbricht, ist er meistens auch der erste, der von Caries befallen wird. Und zwar in erster Linie occlusal, also oben auf der Kaufläche in den Fissuren!

Die Versiegelung von Fissuren

Die Annahme mancher Eltern oder auch Kollegen, die Zähne würden durch eine Versiegelung nur unnötig beschädigt, ist falsch, es sei denn die Zähne wurden nicht „lege artis’, d.h. nicht nach den Regeln der zahnärztlichen Kunst behandelt. Ein richtig versiegelter Zahn ist mit Sicherheit eher vor Caries geschützt als ein nicht versiegelter!

Eine einzige Ausnahme bilden Kinder, deren Zähne tatsächlich nur sehr flache Fissuren haben. Diese müssen nicht versiegelt werden, da sie auch leichter zu reinigen sind. Eine Versiegelung ersetzt natürlich auch keinesfalls eine gute Zahnpflege, da es genügend andere Stellen am Zahn gibt, die von Caries befallen werden können.

Besonders im Bereich der Kieferorthopädie werden auch Glattflächen - Versiegelungen angeboten. Hier werden die Front- und seitlichen Flächen der Zähne mit entsprechenden Lacken versiegelt. Die Wirkung ist zwar auch hier gegeben, bedingt durch die Methode und die Anatomie dienen diese aber eher nur für kürzere Zeitspannen.

Die Kosten einer einfachen Seitenzahn - Fissuren - Versiegelung (nur Zähne 16, 17, 18, 26, 27, 28, 36, 37, 38, 46, 47, 48) werden bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, die Kosten einer sogenannten „Erweiterten Fissurenversiegelung’, die erheblich zeit- und materialaufwendiger ist, nur von privaten Versicherungen. Diese Methode kann mit minimal invasiven Hartmetallinstrumenten in der Turbine oder auch sehr schonend und berührungslos mit einem Hartgewebs-Laser erfolgen.

In der Regel ist eine hochwertige Fissurenversiegelung immer günstiger und auf jeden Fall schmerzloser als jede Füllung. In diesem Sinne: Vorbeugen ist immer besser als Bohren!

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