Artikel 12/09/2018

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Kai Beermann

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Beermann interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Beermann, was hat sie motiviert, Zahnarzt zu werden?

Dr. Beermann: Die Verbindung von Technik und Medizin, zwischenmenschlicher Zuwendung und freiberuflicher Tätigkeit hat mich schon immer fasziniert.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?

Dr. Beermann: Spaß macht mir die Arbeit mit den Patienten, dem zahnärztlichen Team und dem Labor. Aber auch ein gelungenes zahnärztliches Projekt und die Bemühung um eine langjährige Mundgesundheit macht Freude. Die großen Herausforderungen liegen in der Bewältigung der zunehmenden Flut an Regelungen von allen möglichen Seiten. Wie jetzt wieder die neuen Regeln zum Datenschutz.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Dr. Beermann: Der Zahnarzt ist von Geburt an reich, arbeitet einen halben Tag (mittwochs) und fährt im Porschecabrio zum Golfplatz.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Dr. Beermann: Alle Krankheiten sind unangenehm, immer fühlt man sich eingeengt und abgeschlagen. Sonst wäre es keine Krankheit. Aber was für den einen gut ist, muss nicht für den anderen gut sein. Deshalb ist die Diagnose und Therapieplanung zusammen mit dem Patienten so wichtig. Die Therapie muss bei Überforderung angepasst und individuell gestaltet werden. Der Mensch ist das Ziel, nicht ein maximal restauriertes Gebiss.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Dr. Beermann: Ich versuche herauszufinden, welche Gründe das hat, denn wir haben die Therapie ja vorher gemeinsam festgelegt. Dazu gehört auch Einfühlungsvermögen von beiden Seiten. Der Therapieplan muss dem angepasst werden. Entspricht der Wunsch des Patienten so gar nicht den Möglichkeiten des Therapeuten, sollte man sich nicht verbiegen, sondern die Behandlung beenden.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Dr. Beermann: Weniger unsinnige Bürokratie und mehr Planungssicherheit für die Praxen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Dr. Beermann: In allem! Von den Behandlungsmöglichkeiten - hier hält die Digitalisierung zunehmend Einzug - bis zur Mitarbeiterführung ergeben sich komplexe Fragestellungen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Dr. Beermann: Die Kunst ist es, innovative Verfahren sinnvoll einzusetzen, aber nicht jedem modischen Firlefanz der Werbung hinterherzulaufen. Im Bereich der Radiologie verwenden wir das dreidimensionale Analyseverfahren DVT. Digitale Verfahren und neue CAD-CAM-Fräsen werden auch zunehmend eingesetzt. Ich habe ein Patent für eine selbstentwickelte komfortable Schnacherschiene erworben. Außerdem verwenden wir selbstentwickelte Bissanalyseverfahren und Wachstumsfaktoren (PRP) für optimale Heilung nach Operationen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. Beermann: Ja, eine lebensfrohe 89-jährige Frau, die wieder feste Zähne wollte und sie bekam. Sie konnte noch sieben Jahre kräftig damit zubeißen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. Beermann: Ohne regelmäßige Zahnreinigung gibt es keine gute Zahnheilkunde, denn nur eine glatte Zahnoberfläche verhindert Parodontitis und vorzeitigen Zahnverlust.

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