Artikel 02/12/2020

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn M.Sc. M.Sc. Daniel Petcu

M.Sc. Daniel Petcu Zahnarzt
M.Sc. Daniel Petcu
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn M.Sc. M.Sc. Daniel Petcu interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

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jameda**: Herr Petcu, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Petcu: Ich habe schon recht früh in der Schule gemerkt, was es heißt, gut auf seine Zähne aufpassen zu müssen. Zugegeben, in der Jugend hatte ich schon das ein oder andere Löchlein. Das führte dazu, dass ich öfter in der Praxis eines Bekannten zugegen war – und somit auch die Sicht eines Patienten auf eine kompetente und einwandfreie Behandlung beim Zahnarzt zu „spüren“ bekam.

Das hatte mich anschließend motiviert, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen und diese Präzision an meine Patienten weiterzugeben. Mein Vater (selber Allgemeinarzt) war zwar etwas betrübt, dass ich nicht den humanmedizinischen Weg nahm, aber er unterstütze mich stets auf meinem Weg, ein guter Zahnarzt zu werden. Zu Beginn meiner zahnmedizinischen Laufbahn merkte ich recht schnell, dass mir die Chirurgie sehr am Herzen lag.

Daraufhin begann ich noch im ersten Jahr meiner Assistenzzeit das Curriculum Impl. bei der DGI, gefolgt vom Masterkurs in oraler Implantologie. Anschließend besuchte ich aufbauend den zweiten Masterkurs in Implantologie und Parodontologie.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Petcu: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Implantologie und Parodontologie. Dies sind meiner Meinung nach zwei der wichtigsten Bereiche der Zahnheilkunde: dem Patienten die Möglichkeit zu geben, seinen Zahnhalteapparat – angefangen von der Professionellen Zahnreinigung bis zur UPT (unterstützende Parodontaltherapie), von der geschlossenen bis hin zur offenen Parodontitistherapie. Sollten hier alle – zugegeben abhängig von der Mitarbeit des Patienten – Stricke reißen, kommt mein zweiter Tätigkeitsschwerpunkt zum Tragen. Implantate sind heutzutage „state-of-the-art“ und helfen jedem Patienten zu einem besseren Lebensgefühl.

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jameda**: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Petcu: Im Laufe meiner Laufbahn gab es einige hervorragende Zahnärzte und Chirurgen, die mich beeinflusst haben. Da waren Prof. Dhom mit seiner stets zuvorkommenden Art, Dr. Ackermann in Filderstadt (Ruhe in Frieden), der ein Meister der zahnärztlichen Prothetik war, aber auch moderne Kollegen wie Dr. Dome Nischwitz mit seinem Ansatz der biologischen Zahnheilkunde.

Das ist ein sehr spannendes, relativ neues Gebiet der Zahnheilkunde, das nicht nur die Zähne, sondern auch den Mensch im vollen Umfang sieht. Die Ernährung, metallfreie Restaurationen, Keramikimplantate etc. spielen da eine große Rolle. Dieses Feld werde ich in naher Zukunft näher betrachten.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Petcu: Es gibt eine ganze Menge. Die Digitalisierung in der Zahnheilkunde kommt mit immer größeren Schritten deutlich voran. Ich habe hier mehr als unser neu angeschafftes digitales Volumentomogramm (DVT) für die 3D-Diagnostik im Sinn.

Auch die digitale Abformung einer Krone, Brücke oder generell einer Restauration im Mundraum wird immer besser. Sie hilft dem Behandler, aber vor allem auch dem Patienten (z. B. mit extremen Würgereiz), die konventionelle Abdrucknahme mit minutenlangem Verbleib der Abdruckmasse im Mund, zu vermeiden. Die Piezochirurgie ist ebenso ein schonendes Verfahren, um den Patienten mit sehr schonenden Methoden zu behandeln.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Petcu: Neben der Covid-19-Thematik und der Vermeidung einer Übertragung (wir haben in allen Räumen ein Luftreiniger/Virenentfernungsgerät, das 99,9 % aller Bakterien und Viren abtötet), spielt die Hygiene seit jeher eine entscheidende Rolle zum Schutze des Patienten und des Teams.

Wir investieren hier nicht nur in die besten Geräte, sondern vor allem auch in Fortbildungen zu diesem Thema. Eine der Herausforderungen der Zukunft wird auch sein, fachlich top ausgebildetes Personal zu finden. Ich sehe es als meine Pflicht an, mein Personal nicht nur gut zu entlohnen, sondern stets jeden/jede Mitarbeiter/in top zu motivieren, fortbilden zu lassen und ein faires Miteinander als Team zu gewährleisten.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Petcu: Ich versuche, jeden Patienten individuell zu beraten. Nicht nur hinsichtlich der Diagnostik und Befundung, sondern auch in der alternativen Beratung. Nicht für jeden und jede Patienten/Patientin ist ein Implantat die beste Lösung. Man muss auch die Hintergründe eines Patienten erfahren, die Anamnese, die Medikation, der finanzielle Spielraum lässt vielleicht nicht diese oder jene Versorgung zu usw.

Man muss sehr behutsam mit jedem Individuum umgehen können. Die Sorgfalt und Präzision höre ich immer gerne von meinen Patienten, wenn es heißt: „Huch, haben Sie die Spritze schon gemacht?“ oder „Ist der Zahn tatsächlich schon draußen – habe gar nichts gemerkt.“

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Petcu: Ich liebe es, wenn Patienten die Praxis nach einer erfolgreichen Behandlung mit einem strahlenden Lächeln wieder verlassen. Mir ist es egal, wer da vor mir sitzt, ob Manager, Eltern mit ihren Kindern, Fachangestellte, wer auch immer – jeder hat es verdient, so behandelt zu werden, wie man selbst behandelt werden möchte. Die Dankbarkeit der Patienten ist das, was einen tagtäglich mit vollem Elan die spannenden Aufgaben bewältigen lässt. Ich bemühe mich stets, auch herausfordernde Therapien immer im Sinne der Patienten zu lösen. Unser Motto ist: zubeißen, lachen, das Leben genießen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Petcu: Es gab einmal einen Fall, der sich zu meiner Assistenzzeit abgespielt hat. Ein betagterer Patient kam zum ersten Mal in die Praxis. Ich wollte gerade die Kontrolle des Mundraumes durchführen, als er mir kurz davor sagte, er hätte seine Prothese seit nunmehr 10 Jahren nicht mehr herausgenommen, weil er einfach nicht gewusst hatte, dass man dies machen müsste.

Nach der Herausnahme der Prothese kamen Beläge zum Vorschein, die man fast schon als eigenständiges lebendiges Individuum hätte beschreiben können. Dies gab mir noch mehr Motivation, die Prophylaxe, die halbjährliche zahnärztliche Kontrolle und die konsequente Aufklärung der Patienten stets in den Vordergrund zu rücken.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Petcu: Achten Sie gerade in dieser schwierigen Zeit auf eine augewogene Ernährung und treiben Sie, so gut es geht, Sport, auch wenn es nur der tägliche Spaziergang ist. Bewegung hilft, sein Immunsystem zu stärken, Krankheiten vorzubeugen und sich einfach besser zu fühlen. Auch ein ausreichender Vitaminspiegel ist sehr wichtig. In den kalten Wintermonaten ist ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel für viele Aktionen im Körper besonders wichtig. Ebenso eine ausreichende Magnesiumzufuhr für Knochen, Zähne und Gehirnaktivität. Auch Vitamin C als Immunsystem-Booster ist von Vorteil. Ich empfehle viel Wasser (mind. 2,5 l). Ein Verzicht auf Nikotin und wenig Alkohol tun ihr übriges für ein gesundes Leben.

Zur Person

Ich bin seit 2015 Mitinhaber der Praxis in der Wilhelmstr. 3. Meine Ausbildung umfasste nach meinem Examen 2006 an der Universität Tübingen mittlerweile eine knapp 15-jährige Laufbahn, in der ich meine Tätigkeitsschwerpunkte Implantologie und Parodontologie mit zwei Mastertiteln (M.Sc in Oral Implantology / M.Sc. in Oraler Implantologie und Parodontologie) vertiefen konnte.

Daneben habe ich noch zahlreiche andere regelmäßige Fortbildungen zu diesen Themen besucht. In meiner Freizeit genieße ich meist die Ruhe mit der Familie, gehe regelmäßig der Kampfkunst (Wing Tsun, 10. Schülergrad) nach – da komme ich am besten in meiner inneren Mitte an, halte meinen Körper mit Fitness in Form und fahre regelmäßig Fahrrad. Kids 😃

Zur Praxis

Zum Jahreswechsel 2020/21 übernehme ich den Praxisstandort in der Wilhelmstr. 3 in Korntal als alleiniger Inhaber. Ich danke unserem bisherigen angestellten Zahnarzt Dr. Leonidas Kontos für die hervorragenden Leistungen. Ich werde daran anschließen und die hochwertige implantologische, prothetische, konservierende und auch parodontologische Arbeit im Sinne der Patienten fortführen und ausbauen.

Weiterhin unterstützt mich in der Praxis Herr ZA Urban an einigen Tagen in der Woche. Wir haben unsere zahnmedizinischen Fachangestellten stets regelmäßig in einem externen und internen Fortbildungszyklus engagiert, so dass die Qualität und der Ablauf im Praxisalltag stets von höchster Qualität sind.

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