Artikel 28/10/2015

Hüftschmerzen innovativ und biologisch behandeln

Dr. med. Peter Konrad Sigg Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Peter Konrad Sigg
Orthopäde & Unfallchirurg
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Hüftschmerzen können, weil sie nicht unbedingt immer vom Hüftgelenk selbst kommen, häufig Verwirrung stiften. Eine schmerzhaft einschränkende Arthrose des Hüftgelenkes selbst kann aber auch zur schmerzhaften Überlastung der Kreuzdarmfugen mit noch intensiveren Schmerzen im unteren Rücken und Ischias führen. Die Kreuzdarmbeinfugen sind die häufig überlasteten Nahtstellen, besser: Dehnfugen, zwischen den Beckenschaufeln und dem Kreuzbein.

Vollends verwirrend wird die Situation aber vor allem dann, wenn durch zusätzliche Bandscheibenschäden auch Lendenwirbel instabil werden und es zu Überlastungsschäden der Wirbelgelenke und eventuell sogar zur Spinalkanalstenose, also zur Verengung des Rückenmarkkanals, kommt.

Behandlungsmöglichkeiten

Solche Schmerzen dauerhaft und ursächlich zu lindern, ist Aufgabe eines erfahrenen Spezialisten und Experten. Dazu stehen ihm u.a. folgende biomedizinische regenerative Optionen zur Verfügung:

  • Physikalische ShockWaveTherapie der tiefen Faszien, v.a. auch um das Kreuzbein zwischen den Beckenschaufeln
  • Gezielte, bildgesteuerte Injektionen und Infiltrationen von naturheilkundlich bewährten Substanzen im Bereich von Kreuzbein, Bandscheibe und Spinalkanal
  • Radiofrequenzstimulation, Laserstimulation, d.h. intensive physikalische Einwirkungen an chronisch überreizten Faszien und Nervengeflechten
  • Sensomotorische Stabilisierungsprogramme, z.B. nach 4D-Analyse, die zur natürlichen Verbesserung der Koordination von Becken und Rumpf beitragen können
  • Begleitend unterstützende vegetative Tiefenentspannung incl. Akupunktur

Kombination der Behandlungsmöglichkeiten

Moderne biologische Regenerationsmethoden werden überwiegend in Kombinationen und auch wiederholt eingesetzt.

So können z.B. plättchenreiche Plasmafraktionen (PRP), die aus Eigenblut gewonnen wurden, regenerative Reaktionen in den tiefen bindegewebigen Faszien der Kreuzdarmbeinfugen und des unteren Rückens fördern.

Unterstützend und stabilisierend wirkt die ESWT (extracorporelle myofasziale/ interstitielle Shockwave Therapie). Die ESWT an Knochenhaut und daran angrenzenden Schichten ist oft sehr schmerzhaft, zeigt dafür aber auch eine besonders intensive Wirkung. Sogenannte Analgosedierung, d.h. Dämmerschlaf, wie z.B. in der Dentalchirurgie (Implantate etc.) und in der Gastroenterologie (Darmspiegelungen etc.) eingesetzt, macht diese Therapie deutlich angenehmer.

Besonders häufig kommen zusätzlich zu PRP und ESWT auch wiederholte epidurale Injektionen zur Anwendung. Hierbei werden naturheilkundlich bewährte Präparate in das epidurale Bindegewebe des Spinalkanals eingebracht. Der epidurale Bindegewebsschlauch kleidet den Rückenmarkskanal aus und ist bei Bandscheibenschäden und auch Arthrose der Wirbelgelenke oft überreizt, verklebt und den Spinalkanal einengend.

Nach einer Nukleoplastie, d.h. einer speziellen Lasersondentherapie zur Schrumpfung von Bandscheibengewebe bei Bandscheibenvorfall, kann PRP intradiskal (in die Bandscheibe) und peridiskal (an den Bandscheibenfaserring) bildgesteuert örtlich gezielt regenerativ eingesetzt werden.

Eine sensomotorische 4D-Wirbelsäulen- und Ganganalyse kann Fehlentwicklungen und Dauerüberlastungen von Becken und Wirbelsäule aufdecken. Die anschließende Restabilisation von Becken, Wirbelsäule und Rumpf erfolgt über spezielle Übungsprogramme.

Allgemein gültige Aussagen über Risiken, Alternativen, Nebenwirkungen und Behandlungskosten sind nicht zu treffen, weil jeder Patient und damit auch jede Behandlung unterschiedlich ist. Dies sollte in einem vertrauensvollen Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patient geklärt werden.

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