Team jameda
Brustvergrößerungen sind im Ausland oft preiswerter als in Deutschland. Aber müssen Patienten mit Risiken rechnen, wenn sie sich im Ausland behandeln lassen? Dieser Gesundheitstipp erklärt, wie man preiswerte Behandlungsangebote kritisch überprüft.
Für eine Brustvergrößerung werden in einem etwa zweistündigen chirurgischen Eingriff Silikonimplantate eingesetzt, die mit Silikongel oder mit Kochsalzlösung gefüllt sind. Die Patientin steht dabei unter Vollnarkose; während der mehrwöchigen Nachsorge wird die Wundheilung überwacht und das ästhetische Ergebnis lässt sich vollständig nach ca. drei Monaten beurteilen.
Da die Kosten einer Brustvergrößerung meist nicht von der Krankenkasse übernommen werden, ist es verständlich, dass Patientinnen an kostengünstigen Behandlungen, z.B. im Ausland, interessiert sind. Da bei einem solchen Eingriff neben der Schönheit vor allem die Gesundheit auf dem Spiel stehen kann, sollten preiswerte Angebote für Brustvergrößerungen jedoch kritisch geprüft werden - dazu verschafft man sich Klarheit über den medizinischen Standard der Klinik und die tatsächlich anfallenden Gesamtkosten, auch mögliche Verständigungsschwierigkeiten sowie Fragen zur Rechtssicherheit im Ausland sollte man ins Auge fassen.
Brustvergrößerungen werden am besten von Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt. Der behandelnde Arzt sollte sich auf Brustmodellage spezialisiert haben und langjährige Erfahrung auf dem Gebiet besitzen. Wichtig ist, dass der Chirurg, der die Patientin voruntersucht und berät, auch die Operation durchführt.
Die Klinikräumlichkeiten und Operationstechniken müssen auf hohem medizinischem Standard sein. Bei den Implantaten sollte die Patientin aus verschiedenen zertifizierten Produkten auswählen können. Bewertungen von Kliniken sowie Vorher- Nachherbilder im Internet sind mit einer gesunden Skepsis zu betrachten, nützlich können jedoch persönliche Empfehlungen sein.
Fachgesellschaften wie das ISAPS (International Survey of Aesthetic Plastic Surgery) listen anerkannte Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie weltweit auf.
Um zu prüfen, ob sich ein preiswertes Angebot im Ausland wirklich lohnt, müssen alle anfallenden Kosten eingerechnet werden. Sind alle nötigen Leistungen bereits im angegebenen Preis enthalten oder kommen Extras hinzu?
Inbegriffen sollten die Voruntersuchung und das Beratungsgespräch sowie die Kosten für den Operationssaal und die medizinische Technik sein. Außerdem sollten noch die Honorare für den Anästhesisten, den Chirurgen und das OP-Team sowie das Implantat, der Krankenhausaufenthalt, der Spezial-BH und Termine zur Nachsorge im Preis enthalten sein.
Zusätzlich fallen Ausgaben für An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung an, eventuell auch für die Begleitperson. Möchte man die Termine zur Nachsorge im Ausland wahrnehmen, muss man in mehrwöchigen Abständen wieder anreisen.
Schwierigkeiten in der Kommunikation können die Ursache für Unsicherheit und Gesundheitsrisiken sein. Arzt und Patient sollten sich perfekt in derselben Sprache verständigen können, um Missverständnisse zu vermeiden.
Schon auf Deutsch können medizinische Sachverhalte schwierig zu verstehen sein, auf Englisch oder in anderen Fremdsprache eventuell noch mehr. Für einen Dolmetscher fallen dann zusätzliche Kosten an.
Kommt es zu Komplikationen bei der Operation oder ist das Ergebnis fehlerhaft, kann es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. Die Möglichkeit, Regressansprüche zu stellen, sollte klar geregelt sein, denn der Gerichtsstand liegt dann im Ausland, was mit weiteren Reisekosten verbunden ist.
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