Artikel 30/04/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Frau Dipl.-Päd. Bettina Bühler

Bettina Albers - Institute Bühler Med Heilpraktiker
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Heilpraktiker
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dipl.-Päd. Bettina Bühler interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Heilpraktikerin.

jameda: Frau Bühler, was hat Sie motiviert, Heilpraktikerin zu werden?

Frau Bühler: Mit 16 Jahren arbeitete ich bereits als Schwesternhelferin im Klinikum Aschaffenburg Alzenau. Es folgte die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, ein Studium der Schulpsychologie und der Gesundheitswissenschaften. In diesem Zusammenhang studierte ich am Lehrstuhl für Naturheilkunde an der TU München. Aus dieser Faszination für die Komplementärmedizin heraus, war für mich die Entscheidung naheliegend, Heilpraktikerin zu werden.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Frau Bühler: Ich denke, dass sich unser Gesundheitssystem momentan in einer Schieflage befindet. Das größte Anliegen der Menschen, die in einem Heilberuf arbeiten, ist es, Menschen helfen zu können. Dafür brauchen wir jedoch Zeit, damit Sorgfalt, Geduld und Taktgefühl in der Betreuung von Patienten entstehen können. Heute stehen wir dieser Herausforderung des Zeitmangels gegenüber.

In unserer Schwerpunktpraxis versuchen wir jeden Tag aufs Neue diese wichtigen ethischen Grundlagen des Heilens zu praktizieren.

Dass uns das meistens gelingt, erfüllt uns mit sehr großer Freude.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Frau Bühler: Es gibt Krankheitsbilder, die erfordern, dass der Patient seinen Lebensstil ändern muss. Das kann oftmals eine große Anstrengung bedeuten. Auch weil wir Menschen häufig Gewohnheitstiere sind, die sich mit Veränderungen tendenziell schwer tun. Von meiner Seite ist dann Aufklärungsarbeit gefordert. Zusammenhänge so zu erklären, dass der Mensch, der mir gegenübersitzt, sie versteht und somit auch den Sinn hinter der Therapie erkennt. Was uns sinnhaft erscheint, sind wir eher bereit zu ändern. So wird eine überzeugende Grundlage geschaffen, die immer wieder auch als Motivation zum Weitermachen dient.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Frau Bühler: Ich arbeite mit Menschen und da läuft nicht immer alles so, wie man es geplant hat. Dann ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und mit den Patienten ins Gespräch zu gehen. Ziel ist es, herauszufinden, warum sich die Patienten mit dem Therapieplan schwer tun.

Wichtig ist es, für jeden Patienten ein individuelles Konzept zu erarbeiten, welches an die Lebensgewohnheiten und den Alltag des Betreffenden angepasst ist. Ich bin der Überzeugung, dass längerfristig nur eine Individualmedizin erfolgreich sein kann. Sollte es dennoch Schwierigkeiten geben, muss das Therapiekonzept überarbeitet und gegebenenfalls angepasst werden.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Frau Bühler: Die Heilberufe wurden in den letzten Jahren immer mehr nach ökonomischen Gesichtspunkten bewertet. Das stellt ursprüngliche Werte wie Zeit und andere soziale Werte wie zum Beispiel Fürsorge, die Schaffung einer Atmosphäre von Geduld und der sorgfältigen Beobachtung in schwierigen und komplexen Situationen, infrage.

Kein Arzt, kein Heilpraktiker, keine Pflegekraft, keine Hebamme, wollten je ein Unternehmen führen oder für ein Unternehmen tätig sein. Sie wollten dem Menschen dienen, deswegen haben sie ja einen sozialen Beruf gewählt. Die politischen Entscheidungsträger haben das meiner Ansicht nach bisher nicht verstanden. Menschliche Werte wie die Ethik der Sorge stehen diametral zu ökonomischer Effizienz.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Frau Bühler: Die Schulmedizin leistet Tag für Tag Großes, ohne Sie wäre unsere Gesellschaft heute nicht da, wo sie steht. Ich wünsche mir mehr wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Komplementärmedizin. Das würde meiner Meinung nach helfen, damit Schulmedizin und Komplementärmedizin respektvoll und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und gemeinsam an Heilerfolgen zugunsten der Patienten arbeiten. Das gelingt in einigen anderen Ländern ja bereits sehr gut.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Frau Bühler: Natürlich wird die Qualität des Werkzeuges, mit dem wir arbeiten, einen hohen Einfluss auf die Güte unserer Arbeit haben. So arbeiten wir beispielsweise nur mit Geräten von Herstellern, die über langjährige Erfahrung verfügen und eine konsequente Forschungs- und Entwicklungsarbeit praktizieren. Angetrieben von der Faszination für Medizintechnik, arbeiten wir mit den unserer Meinung nach professionellsten Geräten für Ozon- und Colon-Hydro-Therapie. Den gleichen professionellen Ansatz verfolgen wir in unserem praxiseigenen Labor.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Bühler: Vor Jahren meldete sich ein Patient mit einer langen und sehr ausführlichen Email bei mir, in der er seinen gesundheitlichen Leidensweg schilderte. Sein Leben war extrem durch eine schwerste Form der Colitis Ulcerosa eingeschränkt. Er hatte bereits sämtliche Spezialisten in ganz Europa konsultiert. Ich war sein letzter Hoffnungsschimmer wie er sagte. Er kam auf Empfehlung und fragte mich, ob ich mir zutrauen würde, ihm zu helfen.

Unsere Kommunikation war von Anfang an sehr offen und ehrlich. Geduld und Ausdauer und akribisches Arbeiten auf beiden Seiten waren erforderlich. Heute nimmt mein Patient ohne gesundheitliche Einschränkungen aktiv am Leben teil.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Bühler: Stärken Sie Ihre Selbstverantwortung bezüglich Ihrer Gesundheit und üben Sie sich in positiven Denken. Positiv denkende Menschen sind nachweislich seltener krank.

Zur Person:

2000 Ausbildung zur Krankenschwester in München. Hospiz- und Palliativbereich, Onkologie, Traumatologie und Früh- und Neugeborenen-Intensivmedizin in Deutschland und in Mexiko. Daraufhin zwei abgeschlossene Studiengänge zur Psychologin und Gesundheitswissenschaftlerin. Anschließend Studium am Zentrum für Naturheilkunde an der TU München.

Zur Praxis:

Heute praktiziert Dipl.-Päd. Bettina Bühler in nach Feng-Shiu-Richtlinien konzipierten Räumen in der iBB Schwerpunktpraxis für Darmgesundheit. Ihre Tätigkeit umfasst die Bereiche Darmgesundheit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Neurodermitis, Allergien, Rückenschmerzen und Immunsystem.

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