Das jameda-Interview: 7 Fragen an Frau Dr. med. Anja Reutemann

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Anja Reutemann interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Plastische & Ästhetische Chirurgin.

jameda: Frau Dr. Reutemann, was hat Sie motiviert, Plastische & Ästhetische Chirurgin zu werden?

Frau Dr. Reutemann: In mir habe ich schon als Kind eine große Faszination für den Aufbau und die Funktionsweise des menschlichen Körpers gespürt. Außerdem arbeite ich sehr gerne mit meinen Händen und liebe den Umgang mit Menschen. Im Studium der Medizin konnte ich diese Leidenschaften vereinen. Das Fachgebiet der plastischen Chirurgie ist für mich eines der facettenreichsten Gebiete der Chirurgie. Jeden Tag erlebe ich, wie wunderbar sich ein handwerklicher und ein künstlerischer Aspekt kombinieren lassen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude?

Frau Dr. Reutemann: Die Faszination an meinem Beruf an jeden einzelnen meiner Patienten weiterzugeben und mit ihnen gemeinsam die Freunde über eine erfolgreiche Behandlung oder Operation zu teilen, begeistert mich am meisten. Das geht von einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht des Patienten bis hin zu sehr emotionalen und tränenreichen Momenten. Zum Beispiel wenn die Patienten das Ergebnis einer Operation zum ersten Mal vor dem Spiegel sehen. Solche Momente zu teilen ist ein Highlight.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Frau Dr. Reutemann: Es gibt einige Mitmenschen, die glauben, dass Patienten aus einer schönheitschirurgischen Praxis immer „gekünstelt und verzerrt“ aussehen. Ich glaube, wir treten jeden Tag den Gegenbeweis an und überzeugen nicht nur unsere Patienten durch Natürlichkeit und ein behutsames Vorgehen zur Betonung der individuellen Schönheit.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Frau Dr. Reutemann: Als erstes würde ich bei der Bevölkerung das Bewusstsein wecken, dass wir uns ein hervorragendes Gesundheitssystem leisten. Erst dann würde ich versuchen, einzelne Teilbereiche den Anforderungen besser anzupassen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Frau Dr. Reutemann: Zuhören und sich in die Patienten hineinversetzen. Das ist häufig ein Defizit unter Ärzten. Ich glaube aber nur durch genaues Zuhören, Lesen zwischen den Zeilen und Empathie kann man seine Patienten glücklich machen und die Bedürfnisse und verborgenen Wünsche erkennen und erfüllen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Frau Dr. Reutemann: Meine Kollegen und ich bilden uns regelmäßig mehrmals im Jahr national und international fachlich fort, um unseren Patienten die neuesten, aber auch die erprobtesten und damit sichersten Behandlungsverfahren anbieten zu können. Ich glaube, man muss nicht jedem neuesten Trend nachgehen. Sicherheit ist in unserem Fachgebiet sehr wichtig.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Reutemann: Ich glaube es ist wichtig, seinem Körper nicht bewusst zu schaden, daher ist eine gesunde und ausgewogene Lebensweise zu empfehlen. Gehen Sie achtsam mit sich um, rauchen sie nicht, meiden sie übermäßige Sonnenstrahlung, ernähren Sie sich gesund und nehmen Sie im Leben nicht jeden Stress mit. Wer eine gute Beziehung zu sich selbst hat, strahlt dies auch aus.

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