Artikel 13/03/2018

Wenn eine zweite Brustvergrößerung nötig wird: Ablauf, Schmerzen & Risiken

Dr. med. Werner Meyer-Gattermann Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Werner Meyer-Gattermann
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Früher mussten Patientinnen ihre Brustimplantate nach zehn bis fünfzehn Jahren austauschen. Aber heutzutage ist das bei modernen und hochwertigen Implantaten bekannter Markenhersteller nicht mehr notwendig. Wenn keine Komplikationen auftreten und der Zustand der Implantate medizinisch einwandfrei ist, können sie prinzipiell lebenslang im Körper bleiben.

Wann kommt eine zweite Brustvergrößerung in Frage?

Dennoch gibt es Situationen, die zu einer zweiten Brustvergrößerung oder einem Implantatwechsel führen. Es kann sein, dass es medizinische Gründe gibt, wie z.B.

  • bei einem Implantatdefekt
  • wenn ältere Implantate ermüden
  • wenn sich eine fortgeschrittene Kapselfibrose entwickelt
  • wenn das Implantat verrutscht oder sich verdreht

Andererseits werden Brustimplantate häufig aus ästhetischen Gründen ausgewechselt. Der Wunsch nach Größenveränderung führt die Patientin häufig erneut in die Praxis, denn nicht selten werden im Laufe der Zeit die Implantate doch als zu klein empfunden. Oder es kam zu einer Formveränderung, z.B. nach einer Schwangerschaft oder im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses.

So läuft die zweite Brustvergrößerung ab

Nach einer gründlichen Voruntersuchung mit einem ausführlichem Beratungsgespräch wird die geplante OP in Vollnarkose durchgeführt. Je nach Befund kann der Aufwand höher und die OP-Zeit länger als bei der Erst-OP sein.

In der Regel wird über einen Zugang in der Brustumschlagsfalte die Implantattasche eröffnet und das Implantat vorsichtig herausgelöst und vollständig geborgen. Bei einer Kapselfibrose muss die erkrankte Kapsel vorsichtig herauspräpariert werden. Gegebenenfalls muss die Lage der Implantathöhle verändert werden, z.B. damit es „auf dem Muskel“ statt „unter dem Muskel“ zum Liegen kommt. Meist wird die Tasche für die zweiten Implantate neu ausgeformt, unter Umständen auch verkleinert.

Wenn die Brust erschlafft, kann die Haut gleichzeitig gestrafft, die Brustwarze angehoben und überschüssige Haut entfernt werden.

Nachsorge, Schmerzen und Risiken: Das sollten sie beachten

Grundsätzlich bestehen die gleichen OP-Risiken wie bei der Erst-OP. Aber die Gefahr einer Kapselfibrose ist beim Zweiteingriff erhöht, wenn sich bereits zuvor eine Kapselfibrose entwickelt hat. Wenn der Hautmantel durch die Erschlaffung und den Alterungsprozess dünner geworden ist, wird leider auch das Risiko eines sicht- oder tastbaren Implantates oder unschöner Wellenbildung größer.

Ruhe und Schonung sind nach der Operation erforderlich. Vorübergehend ist in den ersten Tagen mit Spannungsgefühlen, muskelkaterartigen Schmerzen, Schwellungen und hämatösen Hautverfärbungen zu rechnen.

Nach der Operation sollte für sechs bis acht Wochen durchgehend ein gut sitzender Kompressions-BH mit einem Kompressionsgurt getragen werden.

Leichte Schmerzmittel sowie Thromboseprophylaxe sollten die Patientinnen anfangs für fünf bis zehn Tage nehmen. Außerdem sollten sie in den ersten Wochen auf dem Rücken schlafen. Sport und körperliche Tätigkeiten, die die Brustmuskulatur fordern, müssen für acht Wochen unterbleiben. Außerdem sollte jede Form von Hitze, wie z.B. Sauna, Solarium und heiße Bäder, gemieden werden. Die Arme sollten in den ersten drei Wochen nicht zu sehr angehoben, beansprucht oder ruckartig bewegt werden.

Im Rahmen der Nachkontrollen und Verbandswechsel wird nach zwei Wochen das Hautnahtmaterial entfernt. Bei selbstauflösenden Fäden kürzt der Arzt die überstehenden Nahtenden nach drei Wochen auf das Hautniveau. Danach werden spezielle Narbencremes empfoohlen, um die Narben so fein wie möglich ausreifen zu lassen.

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