Team jameda
Das Gefühl, etwas stecke im Hals und könne nicht abgehustet oder heruntergeschluckt werden, ist ein verbreitetes Problem. Mitunter leiden Patienten über Jahre unter einem solchen ‘Globusgefühl’ und haben häufig eine diagnostische Odyssee hinter sich. Betroffene empfinden eine Enge im Hals, Schluckbeschwerden, einen Räusper- oder Schluckzwang, ein Rauhigkeitsgefühl im Hals oder den Eindruck von zähem Schleim im Rachen.
Entspannung verbessert, psychische Belastung verstärkt die Symptome häufig. Beim Essen werden die Beschwerden oft leichter. Typischerweise wird der ‘Knödel’ im unteren Abschnitt des Kehlkopfs wahrgenommen.
Die möglichen Ursachen einer solchen Störung sind vielfältig und reichen von entzündlichen über tumoröse Veränderungen von Kehlkopf, Rachen, Speise- oder Luftröhre bis hin zu tatsächlichen Fremdkörpern.
Der Nachweis solcher Veränderungen erfolgt durch eine endoskopische Untersuchung. Häufig sind aber auch ein Verschleiß der Halswirbelsäule mit nach vorn gerichteten Knochenanbauten oder ein an der Schädelbasis befindlicher, ungewöhnlich langer, dornartiger Knochen (Griffelfortsatz) radiologisch nachzuweisende Ursachen. Eine Vergrößerung der Schilddrüse ist ebenso auszuschließen wie verstärkte narbige Verwachsungen nach deren Entfernung. Auch eine erhöhte Muskelspannung im Kopf-Hals-Bereich sowie im Kehlkopf durch falschen Stimmgebrauch können vergleichbare Symptome hervorrufen. Schließlich kommt noch eine erhöhte Muskelspannung am Speiseröhreneingang in Betracht, die sich durch eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel zeigen kann. Wenn sich keine organische Ursache nachweisen lässt, wird schließlich häufig die Diagnose einer psychosomatischen Störung gestellt.
In der HNO-Sprechstunde sieht man allerdings eine andere, sehr häufige Ursache des Globusgefühls: das Zurückfließen von saurem Mageninhalt mit reizendem Einwirken auf den Kehlkopf und Rachen. Es zeigen sich hier typische endoskopische Befunde wie eine Schwellung und Rötung an bestimmten Stellen des Kehlkopfes. Dieser Reflux muss dabei keineswegs mit Magenbeschwerden oder Sodbrennen einhergehen. Zum Nachweis kann eine Speiseröhrenspiegelung hilfreich sein, wenngleich es auch hier negative Befunde gibt, so dass sich häufig eine Säure-Messung in Speiseröhre und Rachen anschließen muss.
Die Therapie erfolgt in der Regel durch allgemeine Maßnahmen wie Umstellung der Ernährung und Verordnung von magensäurehemmenden Medikamenten. Fazit: Der ‘Knödel im Hals’ ist bei zielgerichteter Diagnostik heilbar.
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