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Eine Sattelnase ist eine Nasenverformung, bei der ein Teil des Nasenrückens eingesunken ist, also ein „Sattel“ besteht. Wie hilft die OP bei der Begradigung?

Welche Formen der Sattelnase gibt es?

Grundsätzlich sind eine knorpelige und eine knöcherne Sattelnase zu unterscheiden.
Die erstere ist sehr viel häufiger und betrifft den Bereich der knorpeligen Nasenpyramide. Sie manifestiert sich im unteren und mittleren Drittel der Nase, wo der Nasenrücken durch die knorpelige Nasenscheidewand (Septum) abgestützt wird.

Die knöcherne Sattelnase ist sehr viel seltener und betrifft das obere Drittel der Nase im Bereich der knöchernen Nasenpyramide. Im Einzelfall kann die Einsattelung des Nasenrückens auch beide Anteile, also den knorpeligen und den knöchernen Bereich betreffen.

Wodurch entsteht eine Sattelnase?

Eine Sattelnase entsteht, wenn der Nasenrücken nicht ausreichend durch die tiefen, festen, formgebenden Strukturen des Knorpels oder Knochens unterstützt wird.

Bei einer knorpeligen Sattelnase wird der Nasenrücken nicht mehr ausreichend durch die Nasescheidewand abgestützt.

Die Schwächung oder der Verlust der knorpeligen Nasenscheidewand kann durch ein Trauma entstehen, d.h. der Knorpel der Nasenscheidewand ist gebrochen und zusammengestaucht.
Weitere Ursachen sind, wenn Teile der knorpeligen Nasenscheidewand im Rahmen einer Nasenoperation entfernt werden oder wenn der Knorpel durch langjährigen Kokainkonsum verloren geht.

Wesentlich seltener wird der Septumknorpel durch bakterielle Entzündungen oder entzündliche Systemerkrankungen wie Wegener´sche Granulomatose, Syphilis oder Polychondritis zerstört.

Bei einer knöchernen Sattelnase ist meistens ein Trauma die Ursache, d.h. der Knochen ist durch Gewalteinwirkung gebrochen und eingesunken. Selten entsteht eine knöcherne Sattelnase auch nach einer missglückten ästhetischen Nasenkorrektur.

Was machte eine Sattelnase auffällig?

Bei einer Sattelnase ist die gleichmäßige Linie bzw. der gleichmäßige Bogen des Nasenrückens unterbrochen, je nach Ausprägung des Befundes mehr oder weniger stark.

Recht häufig fällt eine knorpelige Sattelnase vor allem dadurch auf, dass die Nase einen optisch stärker ausgeprägten Höcker bekommt - den sogenannten Pseudohöcker.

Eine Sattelnase ist vor allem im Profil und im Halbprofil zu sehen, während die Nase in der Ansicht von vorne im Bereich der Einsattelung lediglich etwas breiter wirkt. Insgesamt werden durch eine Sattelnase die gleichmäßigen und meist harmonischen Lichtreflexlinien an der Nase unterbrochen.
Darüber hinaus kann auch die Nasenatmung beeinträchtigt sein.

Wie wird eine Sattelnase korrigiert?

Grundsätzlich besteht die chirurgische Korrektur einer Sattelnase aus zwei Anteilen. Einerseits müssen die stützenden Strukturen rekonstruiert werden, andererseits ist häufig ein Volumenaufbau am Nasenrücken erforderlich, um einen normalen Nasenrücken zu erzielen. Der operierende Arzt muss entscheiden, ob im Einzelfall beide Anteile erforderlich sind oder gegebenenfalls nur einer.

Um bei einer knorpeligen Sattelnase die stützende knorpelige Struktur der Nasenscheidewand zu rekonstruieren, kommen je nach Befund sehr unterschiedliche chirurgische Techniken in Frage. Das Ziel ist immer, eine hinreichend große und stabile Nasenscheidewand herzustellen, damit der Nasenrücken abgestützt und die Atemwege geöffnet sind.

Wenn die Nasenscheidewand in sich stabil ist, kann der Nasenrücken gegebenenfalls mit Knorpeltransplanten unterstützt werden.

Wann sind Knorpeltransplantate notwendig?

Wenn die Nasenscheidewand nicht stabil ist, muss sie häufig durch Knorpeltransplantate unterstützt werden. Sie stabilisieren den noch vorhandenen Knorpel auf einer oder beiden Seiten.
In manchen Fällen wird der noch vorhandene knorpelige Anteil der Nasenscheidewand komplett entnommen. Dann wird daraus eine stabile und ausreichend große Nasenscheidewand rekonstruiert.

In seltenen Fällen ist eine komplette Neu-Rekonstruktion der Nasenscheidewand aus Knorpeltransplantaten erforderlich, wenn insgesamt zu wenig Knorpel vorhanden ist.
Welche Operationstechnik im Einzelfall notwendig ist, wird der operierende Arzt entscheiden.

Ganz grundsätzlich ist die Stabilisierung bzw. Rekonstruktion der Nasenscheidewand ein sehr aufwendiger und komplexer Eingriff.

Für die genannten Knorpeltransplantate werden entweder überschüssige Anteile der knorpeligen Nasenscheidewand, Knorpel aus der Ohrmuschel oder Rippenknorpel verwendet. Welcher Knorpel im Einzelfall am besten geeignet ist, entscheidet der operierende Arzt anhand des jeweiligen Befundes und in Absprache mit dem Patienten.

Spenderknorpel oder Kunststoffe werden wegen des viel größeren Risikos von Komplikationen nur sehr selten verwendet. Viele Nasenchirurgen lehnen beides komplett ab.

Wozu brauche ich einen Volumenaufbau?

In den meisten Fällen wird zusätzlich zur Stabilisierung ein mehr oder weniger umfangreicher Volumenaufbau notwendig sein, um einen gleichmäßigen Nasenrücken herzustellen. Dafür wird typischerweise ebenfalls Knorpel verwendet. Auch hier kommen überschüssige Anteile der knorpeligen Nasenscheidewand, Knorpel aus der Ohrmuschel oder Rippenknorpel in Frage.

Üblicherweise wird der Knorpel zum Volumenaufbau am Nasenrücken heutzutage nicht als Block aufgelegt, weil er sonst häufig im Verlauf der Zeit sichtbar und tastbar wird. Durch unterschiedliche chirurgische Techniken wird entweder die Knorpelstruktur aufgeweicht oder der Knorpel wird in kleinen Stücken aufgebracht.

In vielen Fällen wird der Knorpel zur Haut abgepolstert, damit auch langfristig keine Kanten sicht- und spürbar werden. Dafür werden häufig Faszien der Schläfe oder des Oberschenkels verwendet. Sie stammen oft vom Patienten selbst, manchmal auch von einem Spender. Seltener wird auch Bindegewebe aus der Haut genutzt. Als weitere Option gibt es Techniken, bei denen Fettgewebstransplantate verwendet werden.

In Deutschland werden Kunststoffe zum Auflegen auf den Nasenrücken sehr selten verwendet. Um Komplikationen zu vermeiden, wird meistens körpereigenes Gewebe bevorzugt.

Bei einer mild ausgeprägten knorpeligen Sattelnase kann im Einzelfall auf die Stabilisierung bzw. Rekonstruktion der Nasenscheidewand verzichtet werden. Dann wird die Einsattelung alleine dadurch optisch ausgeglichen, indem Volumen aufgetragen wird. Das ist auch das typische Vorgehen bei einer knöchernen Sattelnase.

Wie aufwendig und kompliziert ist die chirurgische Korrektur einer Sattelnase?

Die ästhetische Nasenkorrektur gilt ganz allgemein als der schwierigste Eingriff in der ästhetisch-plastischen Chirurgie.

Die Korrektur der Sattelnase ist immer eine sehr aufwendige Operation, die bis auf wenige Ausnahmen in Allgemeinnarkose durchgeführt wird. Dabei müssen meistens sowohl das knorpelige Nasengerüst stabilisiert bzw. rekonstruiert als auch der Nasenrücken durch Volumen aufgebaut werden.

Selbst für erfahrene Nasenchirurgen ist eine Sattelnasenkorrektur immer wieder eine Herausforderung. Deshalb gehört diese Operation in die Hände eines ausgewiesenen Nasenspezialisten.

Auf einen Blick

Schmerzen

  • insgesamt wenig
  • nicht mehr als bei „normaler“ Nasenoperation
  • bei Rippenknorpelentnahme gegebenenfalls bewegungsabhängig über einige Wochen

Kostenübernahme der Krankenkassen

  • je nach Ursache werden Kosten übernommen oder nicht
  • muss im Einzelfall vor der Operation abgeklärt werden
  • eventuell auch Teilkostenübernahme durch Krankenkasse sowie ästhetischer Selbstzahler-Kostenanteil für Patient

Krankenhausaufenthalt

  • im Einzelfall zu entscheiden – je nach Details der notwendigen Operation
  • häufig notwendig – insbesondere bei Operation zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung
  • bei Rippenknorpelentnahme fast immer stationärer Aufenthalt

Verhaltenstipps nach der Behandlung

  • die gleichen Empfehlungen wie nach einer „normalen“ Nasenoperation
  • insbesondere sollten Belastungen der Nase vermieden werden, z.B. Trauma, Kontaktsport, Tragen einer Brille usw.

Arbeitsunfähigkeit

  • wie nach einer „normalen“ Nasenoperation ca. 14 Tage bis maximal drei Wochen
  • eine Arbeitsunfähigkeit kann und darf aber nur bei einer medizinischen Indikation vom Arzt bescheinigt werden – nicht hingegen bei einer (ausschließlich) ästhetischen Indikation

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