Artikel 13/10/2018

Minimalinvasive Cellulite-OP: Risiken, Vorteile & Ergebnisse

Prof. Dr. med. Laszlo Kovacs Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Facharzt für Allgemeinchirurgie
Prof. Dr. med. Laszlo Kovacs
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Facharzt für Allgemeinchirurgie
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Bei Cellulite handelt es sich um unliebsame Dellen, die in erster Linie die Oberschenkel und das Gesäß betreffen. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist Cellulite nicht zwangsweise die Folge einer ungesunden Lebensweise oder eines Übergewichts. Überschüssige Fettdepots können die Entstehung von Cellulite begünstigen, die eigentliche Ursache liegt jedoch in der Bindegewebsstruktur des Unterhautfettgewebes. Demnach kann sich auch bei schlanken und sportlichen Personen das charakteristische wellenförmige Aussehen auf der Hautoberfläche abzeichnen.

Cellulite kann nicht mit Hausmitteln behandelt werden

Zwar stellt Cellulite keine Erkrankung dar, dennoch ist der Leidensdruck der betroffenen Frauen häufig sehr groß. Vielfach scheuen sie sich, leichte Kleidung zu tragen und das als unästhetisch empfundene Aussehen der Beine zu offenbaren. Ebenfalls kann es zu Problemen in der Partnerschaft kommen.

Da der Cellulite mit einer gesunden Lebensweise, ausreichend Bewegung, Cremes und Pflegeprodukten nur in einem gewissen Maße beizukommen ist, stellt die minimalinvasive Cellulite-Behandlung für zahlreiche Frauen eine geeignete Methode für straffe, ebenmäßige Beine dar.

Wie entsteht Cellulite?

Im weiblichen Bindegewebe befinden sich die sogenannten fibrösen Septen. Dabei handelt es sich um senkrecht angeordnete Bindegewebsfasern, die die Haut und die Muskeln miteinander verbinden. Vor allem im Fettgewebe der Unterhaut im Bereich der Oberschenkel und des Gesäßes kommen diese kollagenartigen Fasern vor. Verkürzen sich die Bindegewebsstränge, ziehen sie auch die Oberhautschicht nach innen. Dadurch entsteht das charakteristische dellenförmige Aussehen der Cellulite.

Da das Bindegewebe bei Männern etwas anders aufgebaut ist, stellt die Cellulite einen vorrangig weiblichen ästhetischen Störfaktor dar. Statistisch sind etwa 85 Prozent der Frauen betroffen, die 20 Jahre oder älter sind.

Wie läuft die minimalinvasive Cellulite-Behandlung ab?

Ziel der minimalinvasiven Cellulite-Behandlung ist es, eine glattere und harmonische Silhouette an den zu behandelnden Arealen hervorzurufen. Mithilfe einer innovativen Technik ist das in einer ambulanten, etwa einstündigen Behandlung möglich.

Zunächst wird die zu behandelnde Region örtlich betäubt. Ein spezieller Gerätekopf saugt anschließend über ein Vakuum das Areal an. Mit einer feinen Kanüle, die in das Gewebe geführt wird, durchtrennt der erfahrene Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie die Bindegewebsfasern. Dadurch wird die Haut nicht länger von den kollagenartigen Fasern eingezogen und die Dellen glätten sich.

Nach einer kurzen Erholungsphase können die Patientinnen die Praxis für gewöhnlich sogleich wieder verlassen und bereits am selben Tag ihrem Alltag nachgehen. Lediglich auf Sport und anstrengende körperliche Betätigungen sollte in den ersten Tagen nach der Cellulite-Behandlung verzichtet werden.

Welche Vorteile bietet die minimalinvasive Cellulite-Behandlung?

  • ambulante, schonende Behandlung
  • keine Vollnarkose notwendig
  • minimalinvasiver Eingriff
  • vergleichsweise kurze Behandlungsdauer
  • keine oder allenfalls sehr geringe Ausfallzeiten
  • geringe Schonzeiten
  • risikoarme Behandlung
  • meist langanhaltende Ergebnisse nach nur einer Behandlung

Wann sind die Patienten wieder gesellschaftsfähig?

Viele der Patientinnen sind bereits nach 24 Stunden wieder gesellschaftsfähig. Da es nach der minimalinvasiven Cellulite-Behandlung vorübergehend zu Schwellungen, Rötungen und leichten Schmerzen sowie Hämatomen kommen kann, kann es bei einigen Patientinnen ratsam sein, eine längere Schonung einzuplanen. Meist klingen die Beschwerden innerhalb von etwa zwei Wochen vollständig ab.

Gibt es Risiken?

Generell gilt die minimalinvasive Cellulite-Behandlung als schmerz- und risikoarme Methode - vorausgesetzt ein erfahrener und speziell ausgebildeter Arzt führt den Eingriff durch. Zu den leichten Beschwerden, die nach der Behandlung auftreten können, zählen Rötungen, Schwellungen und blaue Flecken.

Unmittelbar nach dem Abklingen der Lokalanästhesie können sich zudem leichte Schmerzen einstellen, die in der Regel gut mit frei erhältlichen Medikamenten gelindert werden können. Zumeist gehen sie mit einer erhöhten Druckempfindlichkeit einher und werden daher vorrangig bei Berührung spürbar. Innerhalb einiger Tage oder weniger Wochen lassen die Beschwerden für gewöhnlich wieder nach.

Welche Ergebnisse sind möglich?

Nach etwa drei Tagen sind die ersten Ergebnisse sichtbar. Durch das Lösen der Bindegewebsfasern glättet sich die Hautoberfläche an den entsprechenden Körperpartien, wodurch eine straffere und gleichmäßige Silhouette hervorgerufen wird. Die minimalinvasive Cellulite-Behandlung stellt jedoch keine geeignete Methode zur Oberschenkelstraffung im Allgemeinen dar.

Führen beispielsweise erschlaffte und überschüssige Haut- und Gewebepartien zu einem als unästhetisch empfundenen Aussehen, ist meist ein operativer Eingriff notwendig, um den Bereich zu straffen.

Wie lange halten die Ergebnisse an?

Da sich die Bindegewebsfasern nicht erneut zusammenfügen können, ist das Ergebnis der minimalinvasiven Cellulite-Behandlung in der Regel dauerhaft. Im Laufe der Zeit können sich die unliebsamen Dellen natürlich an anderen Körperstellen abzeichnen. Hier kann auf Wunsch der Patientin eine erneute Behandlung stattfinden. Laut Studien zur Patientenzufriedenheit sind etwa 93 Prozent der Patientinnen auch drei Jahre nach der Behandlung glücklich mit dem Ergebnis.

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