Artikel 31/03/2017

Mundkrebsvorsorge: Durch die Früherkennung Leben retten

Dr. Dimitrios Papavasileiou Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Dr. Dimitrios Papavasileiou
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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Mundhöhlenkarzinome stehen an der siebten Stelle aller bösartigen Tumore in Deutschland. Der Mundboden und der seitliche Zungenrand sind die Stellen, die am meisten betroffen sind.

Die Vorstufen machen sich zwar als weiße oder rote Flecken auf der Mundschleimhaut bemerkbar, werden von Patienten aber oft nicht ernstgenommen. Auch Mundhöhlenkarzinome nehmen viele zu spät wahr, weil sie keine Schmerzen verursachen.

Risikofaktoren für Mundkrebs

Das Risiko bei Rauchern gegenüber Nichtrauchern steigt um den Faktor 3,6. Bei Rauchern, die gleichzeitig unter einer Alkoholsucht leiden, ist das Risiko nochmal um den Faktor 2,5 erhöht. Zu den weiteren Risiken zählen auch chronische mechanische Reize, z.B. durch schlecht passende Zahnprothesen, eine schlechte Mundhygiene und eine HPV-Infektion.

Warnsignale, die ernst genommen werden müssen:

  • weiße oder rote Flecken auf der Mundschleimhaut
  • wunde Stellen im Mund, die leicht bluten und nicht innerhalb einer Woche verheilen
  • starker Mundgeruch
  • Fremdkörpergefühl
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Plötzlich aufgetretene Schwierigkeiten beim Sprechen
  • Taubheitsgefühl an Zunge oder Lippe
  • Schwellung am Hals oder unter dem Kiefer

Wird ein Tumor zu spät erkannt, liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei ca. 50 %. Wird der Tumor im Frühstadium diagnostiziert, steigt die 5-Jahres-Überlebensrate auf bis zu 90 % an.

Was kann ich als Patient tun?

Der Zahnarzt ist in der Regel der einzige Arzt, der Ihre Mundhöhle unter die Lupe nimmt. Es ist die Aufgabe des Zahnarztes in regelmäßigen Abständen nicht nur die Zähne des Patienten zu untersuchen, sondern auch die Mundschleimhaut zu kontrollieren. Dazu gehören Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen und Wangen. So können verdächtige Verletzungen schnell diagnostiziert und weiter abgeklärt werden. Bereits kleine Veränderungen der Mundschleimhaut können mögliche Krebsvorstufen sein.

Bei Mundkrebs unbedingt den Zahnarzt aufsuchen

Falls für die Behandlung eines Tumors im Kopf,- Hals- oder Mundbereich eine Strahlentherapie notwendig ist, ist eine gründliche Untersuchung der Zähne vor Behandlungsbeginn unabdingbar, um Folgerisiken zu erkennen und defekte Zähne zu behandeln.

Aber auch nach der Behandlung des Tumors ist der Zahnarzt die erste Anlaufstelle für die Diagnose und teilweise auch für die Behandlung von Komplikationen, wie zum Beispiel Mundtrockenheit, erhöhtes Risiko für Kariesbildung oder erhöhtes Risiko für Infektion des Kieferknochens.

Die Krebsvorsorgeuntersuchung sollte ein fester Bestandteil des Recallsystems in der Zahnarztpraxis sein, denn bei Mundkrebs gilt: Je früher er erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie.

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