Artikel 20/01/2010

Ohren anlegen ambulant (Otopexie) - ist das möglich?

Team jameda
Team jameda
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Abstehende Ohren können so stark psychisch belasten, dass der Wunsch entsteht, diese anlegen lassen zu wollen. Im allgemeinen werden diese Operationen unter stationären Bedingungen durchgeführt. Hat der Grad der psychischen Belastung ein anerkannt pathologisches Niveau erreicht (als Krankheit anerkannt), so übernimmt auch die Krankenkasse die Behandlungskosten. Die Entscheidungen der Krankenkassen berücksichtigen auch das Alter des Patienten.

Es wird wohl jedem bekannt sein, dass Ohren ihre Form und Stellung durch den Ohrknorpel erhalten. Für den Operateur ist es von erheblicher Bedeutung, ob er lediglich die Stellung oder auch die Form der Ohren zu korrigieren hat. Dabei gibt es eine Reihe von Problemmöglichkeiten zu beachten:

  • Nach einer Korrektur von Form und Stellung eines Ohres besteht die Gefahr der Rückbildung des operierten Ohres in die alte Form und Stellung (Rezidivgefahr!).
  • Die Ohren werden zu den Akren gezählt, die anfällig sind für Durchblutungsstörungen. Sämtliche Operationstechniken für Otopexien (operatives Anlegen der Ohren) haben deshalb das oberste Gebot, die Ernährungssituation der Ohren nicht zu gefährden.
  • Das Ziel, die neu geformten und angelegten Ohren sicher in ihrer neuen Position ausheilen zu lassen, ist für den Operationserfolg von entscheidender Bedeutung, wird aber auf eine sehr unterschiedliche Weise erreicht.
  • Nach der Operation sind Schmerzen unerwünscht, Nachblutungen nicht sicher auszuschließen, Infektionen und damit verbundene Wundheilungsstörungen in jedem Fall zu vermeiden und die Ohren in ihrer neuen Form und Stellung möglichst lange zu sichern.

Der operative Zugang erfolgt immer hinter dem Ohr. Nach Freilegung des Knorpels folgt dessen Umformung und Neugestaltung auf die verschiedenste Art und Weise. Die Methoden reichen von Schwächung der Ohrmuschel durch Beschleifen, mittels Einkerbungen bis hin zu parallelem Schlitzen mit dem Skalpell. Dabei kann auch ein Laser zum Einsatz kommen. Danach muß die Ohrmuschel neu geformt werden. Auch hierbei sind die Methoden sehr unterschiedlich. Die so neu gewonnene Ohrmuschelform wird durch eine besondere Nahttechnik fixiert. Zusätzlich kann die vollständige Entfernung von Knorpelanteilen an der Basis erforderlich werden. Auch hier wird die neue Stellung der Ohrmuschel über eine spezielle Naht fixiert. Die Operation endet mit dem Verschluss der Haut.

In aller Regel wird ein Patient für eine Otopexie stationär aufgenommen. Die Operation wird dann in einer Intubationsnarkose durchgeführt. Der Patient erhält täglich einen Verbandwechsel und nach Entfernung der Hautfäden kann in aller Regel mit der Entlassung nach Haus gerechnet werden.

Innenliegende Fäden können nicht entfernt werden. Entweder lösen sich diese Fäden auf oder sie bleiben erhalten. Letztere Vorgehensweise wird von uns seit 25 Jahren ohne einen einzigen Zwischenfall bevorzugt. Als 1. Tagesklinik in Würzburg führen wir Otopexien routinemäßig ambulant durch und bieten damit eine bewährte und äußerst kostengünstige Alternative zur eingeführten stationären Versorgung. Wir operieren in Analgosedierung (s. Artikel jameda Experten-Ratgeber vom 27.8.2009), betäuben das Operationsgebiet durch Einspritzen eines örtlichen Betäubungsmittels (Lokalanästhetikum) und belassen den ersten, bei der Operation angelegten Kopfverband eine Woche lang. Nach 1-2 Wochen Nachkontrolle wird der Patient aus unserer Behandlung entlassen. Wir empfehlen insgesamt sechs Wochen lang, in der Nacht mit einem Stirnband zu schlafen. Einen Behandlungsmisserfolg, Infektionen oder ein Rezidiv (s.o.) haben wir in den 25 Jahren unserer ambulanten Operationstätigkeit nie gesehen.

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