Artikel 24/03/2018

Labioplastik: Darauf sollten Sie nach der OP achten

Dr. med. Pirkko Schuppan Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Pirkko Schuppan
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
schamlippenverkleinerung

Die Intimchirurgie gewinnt mehr und mehr an Beachtung. Das liegt auch an ihrer Präsenz in den Medien. Umso bedeutender ist es, sich ganzheitlich mit diesen ästhetischen Behandlungen auseinanderzusetzen. Dieser Artikel erläutert, wie die OP abläuft und was danach zu beachten ist.

Welche Gründe können für eine Labioplastik sprechen?

Die Entscheidung für eine Schamlippenverkleinerung (Labioplastik) wird meist auf Grund von zu langen inneren Schamlippen in Erwägung gezogen. Die Betroffenen verspüren oftmals großes Unwohlsein, hervorgerufen durch das unharmonische Bild der Intimzone.

Auch gesundheitliche Aspekte können zu einem intimchirurgischen Eingriff bewegen. Schmerzen beim Sport oder beim Geschlechtsverkehr sind keine Seltenheit. Beschwerden, hervorgerufen durch Entzündungen, können ebenfalls auftreten. Eine Verkleinerung kann diesbezüglich helfen.

Neben ästhetisch ansprechenden Ergebnissen und einer gesundheitlichen Besserung wird meist auch das seelische Wohlbefinden gefördert.

Wie läuft der Eingriff ab?

Die Grundlage einer jeden Behandlung ist das Beratungsgespräch durch den Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie. Hier erfahren die Patientinnen alles rund um den Eingriff. Sie werden unter anderem über den Ablauf, die Vor- und Nachsorge und über die Risiken informiert. Eine Voruntersuchung und die Kenntnis über Wünsche der Patientin ermöglichen die Auswahl der bestmöglichen Behandlung.

Während des operativen Eingriffs, der ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, entfernt der Chirurg das überschüssige Gewebe. Dabei werden Schnitte gesetzt. Die daraus entstehenden Narben sind später allerdings kaum sichtbar. Das endgültige Ergebnis der Intimkorrektur ist nach etwa zwei bis drei Monaten sichtbar.

Wie lange dauert die Schonzeit?

Nach der operativen Korrektur der Schamlippen sollte die Patientin darauf achten, sich zu schonen. Das gilt vor allem in Bezug auf körperliche Belastungen. In der Regel sind es mindestens vier Wochen, in denen körperbelastende Aktivitäten vermieden werden sollten.

Bei den Kontrollterminen wird der behandelnde Chirurg die Patientin genauestens über folgende Nachsorgemaßnahmen aufklären. Oftmals können nach sechs Wochen die gewohnten Alltagsaktivitäten weitestgehend wieder aufgenommen werden.

Was ist in dieser Zeit erlaubt, was ist tabu?

Bei einem operativen Eingriff wird der Körper der Betroffenen einer Belastung ausgesetzt. Dementsprechend ist auch eine bestimmte Nachsorge notwendig, um sich zu erholen. Nach einer operativen Schamlippenverkleinerung sollte der Intimbereich ausreichend gekühlt werden. Dabei werden beispielweise Kühlkompressen verwendet. Während der ersten Tage ist es zwingend notwendig, eine gründliche und sorgfältige Toilettenhygiene einzuhalten. Nach ca. zwei bis drei Tagen können die Patientinnen wieder vorsichtig duschen. Aber auch hier sollten sie lauwarmes Wasser zur Pflege nutzen und ph-neutrale oder sehr milde Hygieneprodukte verwenden.

Darüber hinaus ist es ratsam, in den nächsten vier Wochen wenig zu laufen und gar gänzlich auf sportliche Aktivitäten zu verzichten - dazu zählt auch der Geschlechtsverkehr mit dem Partner. Nur so ist ein optimaler Heilungsprozess möglich.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass die Intimzone von einer Vielzahl an Blutbahnen geprägt ist. Zudem befinden sich dort viele Nerven, die für die erhöhte Empfindlichkeit dieses Bereiches verantwortlich sind. Wie bei jedem Eingriff gilt es auch bei einer Schamlippenverkleinerung, die Risiken zu bedenken - besonders bei invasiven Eingriffen.

Welche Komplikationen auftreten können, wird ein erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie seinen Patientinnen ausführlich in einem Beratungsgespräch mitteilen. Allgemeine Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Störungen bei der Wundheilung liegen sehr selten vor, können aber nie zu 100 % ausgeschlossen werden.

Oftmals bildet sich die Schwellungen in der ersten Woche zurück, vor allem unter ausreichender Kühlung. Eine Narbenbildung kann nie ausgeschlossen werden. In schwerwiegenden Fällen stehen sie nicht ungemein in Verbindung mit Sensibilitätsstörungen. Sie sind in den meisten Fällen jedoch nur vorübergehend.

Besonders kritisch sollten die Patientinnen bei sogenannten Billigangeboten sein. Denn hier besteht ein erhöhtes Risiko für schlechte Ergebnisse wie asymmetrischen Schamlippen und gesundheitliche Beschwerden.

Was hilft gegen Schmerzen & Schwellungen?

Leichte Schmerzen und Schwellungen nach der Operation sind nichts Untypisches. In den meisten Fällen klingen sie sehr schnell ab. Um diesen Prozess zu fördern, ist es hilfreich, den Intimbereich in den ersten Tagen angemessen zu kühlen.

Der behandelnde Chirurg wird die Patientinnen über die Einnahme von Schmerzmitteln beraten. Die empfohlenen bzw. verschriebenen Medikamente unterstützen ebenfalls die Heilung, da sie zum einen entzündungshemmend und zum anderen abschwellend wirken. Zudem erhalten Patientinnen eine Salbe, die auf die korrigierte Intimzone aufzutragen ist.

Steigen die Beschwerden an oder kommen gar neue hinzu, sollte umgehend ein spezialisierter und erfahrener Arzt aufgesucht werden.

Wann finden die Kontrolltermine statt?

Kontrolltermine gehören zu jeder professionellen Behandlung in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie dazu. Sie dienen der Prävention und der Behandlung postoperativer Beschwerden oder auch zur Klärung von Fragen und sollten dementsprechend von den Patientinnen wahrgenommen werden.

Treten nach der Operation keine Störungen wie untypischen Beschwerden auf, wird in den meisten Fällen nach einer Woche der erste Kontrolltermin vereinbart. Nachfolgende Termine werden je nach Behandlung individuell festgelegt.
Fäden müssen in der Regel nicht gezogen werden, da oftmals selbstauflösendes Material verwendet wird. Eine abschließende Untersuchung erfolgt nach ca. drei bis sechs Monaten.

Ein letzter Tipp für Patientinnen: Achten Sie auf eine ausführliche Beratung und sorgfältige Aufklärung - und das vom ersten Gespräch bis hin zur Schlussuntersuchung. Seien Sie aktiv und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen. Ein erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nimmt sich gern die Zeit, Sie zu unterstützen.

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