Artikel 28/05/2019

Schlupflid-OP und Lidstraffung: Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Dr. med. Janna Harder - Privatpraxis Augenarzt
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Augenarzt
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Schlupflider lassen den Blick müde erscheinen. Aber nicht nur ästhetische, sondern auch medizinische Gründe können für eine Korrektur sprechen, zum Beispiel wenn das Gesichtsfeld eingeschränkt ist. In diesem Fall kann es sein, dass die Kasse die Kosten übernimmt.

Ästhetische vs. medizinische Indikation

Ist das Gewebe am Auge erschlafft, helfen weder Crémes noch Sport. Nur eine Operation kann den wachen Blick wiederherstellen. Bei der Augenlidstraffung werden die überschüssige Haut an den Oberlidern, sich hervorwölbendes Fettgewebe und zum Teil zu voluminöses Muskelgewebe entfernt. Danach führt der Chirurg die Wundränder mit einer feinen Naht zusammen. Nach dem Eingriff sind die Liddeckel wieder sichtbar und es entsteht ein offener Blick, der Sie um Jahre jünger wirken lässt.

Neben diesen kosmetischen Aspekten gibt es allerdings auch medizinische Gründe, eine Lidstraffung in Betracht zu ziehen: Sind die Pupillen zum Teil durch die Lider verdeckt, kommt es häufig zu Gesichtsfeldausfällen im oberen und seitlichen Bereich. Zudem kann überschüssige Haut, die den Wimpern schwer aufliegt, zu Wimpernfehlstellungen führen. Gereizte Augenoberflächen sind die Folge. In den Hautfalten kann sich außerdem Feuchtigkeit stauen, die zu Ekzemen und anderen Hauterkrankungen führt.

All dies sind medizinische Gründe, die eine Kostenübernahme der privaten oder gesetzlichen Krankenkasse rechtfertigen können.

So beantragen Sie die Kostenübernahme

Auch bei einer medizinischen Indikation ist die Krankenkasse nicht verpflichtet, die Kosten zu tragen. Um die Chancen zu erhöhen, stellen Sie am besten vorab einen aussagekräftigen Kostenübernahmeantrag. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hilft Ihnen gerne dabei.

Dazu gehören:

  • eine standardisierte Fotodokumentation der Augenlidpartie
  • eine spezielle Gesichtsfeldmessung durch einen Augenarzt
  • ein Kostenvoranschlag
  • ein augenärztlicher Befund mit der Bitte um Kostenübernahme der Augenlid-OP

Ihren Antrag prüft der medizinische Dienst der Krankenkassen. Sie erhalten meist innerhalb von zwei Wochen eine schriftlich begründete Entscheidung.

Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten aus Kulanzgründen bei leichteren Fällen deutlich eher als gesetzliche Kassen.

Was kann ich tun, wenn die Kasse ablehnt?

Sollte die Krankenkasse eine Kostenübernahme ablehnen, können Sie Einspruch erheben und eine zweite Begutachtung fordern. Alternativ hilft nur, diese kleine ambulante OP als Selbstzahlerleistung durchführen zu lassen.

Sind die OP-Kosten im Ausland niedriger?

Kliniken in Ungarn oder Tschechien bieten die Lidkorrektur häufig zu etwas günstigeren Preisen als deutsche Praxen an. Die medizinischen Standards und die Ausbildung der Ärzte sind jedoch nicht immer vergleichbar. Reisekosten, die Sprachbarriere und die Distanz bei möglicherweise notwendigen Nachbehandlungen sind ebenfalls zu bedenken.

Ein operativer Eingriff ist Vertrauenssache. Lassen Sie sich ausführlich beraten und entscheiden Sie sich nach reiflicher Überlegung für den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens.

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