Artikel 02/05/2017

Schuppenflechte im Gesicht: Was Sie tun können

Dr. med. Alexandra Ogilvie - Privatpraxis Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Dr. med. Alexandra Ogilvie - Privatpraxis
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
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Die Schuppenflechte (Psoriasis) gehört zu den häufigsten entzündlichen Hautkrankheiten: Gerötete, schuppige Haut vor allem an Armen und Beinen, Kopfhaut und Rücken kann die Lebensqualität einschränken. Das Gesicht ist zwar nur selten betroffen, aber an dieser exponierten Stelle ist die Psoriasis besonders unangenehm. Erfahren Sie, was Sie dagegen tun können.

Symptome richtig deuten

Psoriasis setzt sich im Gesicht vor allem an den Augenbraunen, der Nase und der Stirn fest und breitet sich oft von anderen Arealen wie beispielsweise der Kopfhaut auf das Gesicht aus. Da hinter den geröteten, schuppigen Hautarealen auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel die Bartflechte oder das seborrhoische Ekzem stecken können, ist eine Abklärung in der Hautarztpraxis sehr wichtig. Die korrekte Diagnose ist eine wichtige Grundlage für die Therapie.

Wie der Hautarzt helfen kann

Schuppenflechte ist nicht heilbar, aber es gibt viele verschiedene Behandlungen, mit der Sie Symptomfreiheit erreichen können. Sind nur wenige Hautareale betroffen, bietet sich eine äußere Therapie an. Salben, die Kortison, Vitamin D oder auch moderne Kortison-Ersatz-Stoffe (Calcineurinantagonisten) enthalten, hemmen die Entzündungen.

Kortison kann entgegen der landläufigen Meinung auch auf das Gesicht aufgetragen werden und ist vor allem bei starken Entzündungen im Einsatz. Entsprechende Salben sollten allerdings nur kurz und sachgemäß angewandt werden, um Nebenwirkungen wie dünner werdende Haut zu vermeiden.

Kombiniert werden kann diese Therapie mit UV-Behandlungen oder Lasertherapien, die mehrmals pro Woche durchzuführen sind. Mögliche Nebenwirkungen sind Juckreiz und Rötungen.

Hat sich die Schuppenflechte stärker ausgebreitet oder wirkt die äußere Therapie nicht, kommen Medikamente wie zum Beispiel Fumerate, Methotrexat, PDE4-Hemmer oder Biologica zum Einsatz, die hochwirksam sind.

Neben und nach Beendigung einer solchen Therapie ist es wichtig, die Gesichtshaut gut zu pflegen, um die Behandlungsergebnisse zu erhalten und länger beschwerdefrei zu bleiben. Deshalb wird Ihnen der Hautarzt rückfettende Cremes ohne Wirkstoffe empfehlen. Auch eine Kühlsalbe kann hilfreich sein.

Was Sie selbst tun können

Viele Patienten geben an, dass sich die Schuppenflechte unter Stress verschlimmert. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Autogenes Training können helfen, Spannungen abzubauen.

Vermeiden Sie darüber hinaus auch Alkohol, Nikotin, Übergewicht und Sonnenbrände, da sie nachweislich negative Einflüsse auf die Behandlungsergebnisse haben.

Tipps für die Gesichtshautpflege

Bei Schuppenflechte im Gesicht ist eine gute Hautpflege besonders wichtig. Wählen Sie eine Creme mit möglichst wenigen Konservierungsstoffen, um Ihre Haut nicht unnötig zu strapazieren. Die INCI-Deklaration zeigt, dass alle Inhaltsstoffe tatsächlich aufgeführt sind, was leider nicht bei allen Produkten der Fall ist. Manchen Betroffenen helfen darüber hinaus Cremes mit Aloe Vera oder Urea.

Gut für die Haut ist oftmals auch eine Kombination aus Salz und UV-Licht. Deshalb berichten viele Betroffene davon, dass sich das Erscheinungsbild ihrer Haut bei einem Sommerurlaub am Meer deutlich verbessert.

Schminken dürfen sich übrigens auch Psoriasis-Patientinnen – aber nur, wenn die Haut gerade nicht entzündet ist und nicht schuppt. Am meisten Deckkraft bieten sogenannte Camouflage-Präparate, die sich fest mit der Haut verbinden. Eine gründliche Reinigung vor dem Schlafengehen ist sehr wichtig, um das Make-up wieder ganz zu entfernen.

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