• Startseite
  • Urologie
  • Neue Form der Stoßwellentherapie bei Erektionsstörungen: Radiale extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
Artikel 14/10/2020

Neue Form der Stoßwellentherapie bei Erektionsstörungen: Radiale extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)

Priv.-Doz. Dr. med. Jan Herden Urologe
Priv.-Doz. Dr. med. Jan Herden
Urologe
stosswellentherapie-bei-erektionsstoerungen-eswt

Seit einigen Jahren werden extrakorporale Stoßwellen in der Urologie zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt. Einige Studien konnten bereits eine erfolgreiche Behandlung gegenüber etwa PDE-5-Hemmern nachweisen. Dabei treten auch beim Einsatz höherer Energiemengen keine gravierenden Nebenwirkungen auf.

So läuft die radiale Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ab

Eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Stoßwellentherapie ist die sogenannte radiale Stoßwellentherapie. Die radiale Stoßwelle wird durch ein druckluftbeschleunigtes Projektil in einem Handstück erzeugt und dann über einen Applikator in den Körper eingeleitet.

Durch die radiale Ausbreitung der Stoßwellen kann ein größeres Zielvolumen als bei der herkömmlichen fokussierten Stoßwellentherapie behandelt werden. Dies eignet sich besonders für eine Behandlung der Schwellkörper des Penis. Mit Hilfe einer fachurologischen Untersuchung sollte jedoch herausgefunden werden, ob eine Indikation für eine radiale Stoßwellentherapie vorliegt.

Eine gute Durchblutung des Schwellkörpers ist für eine gute Erektion extrem wichtig und trägt einen wesentlichen Anteil an der männlichen Erektion bei. Die schmerzfreie Stoßwellenbehandlung regt die Durchblutung des Penis und die Bildung neuer Gefäßstrukturen an. Die Stoßwellenbehandlung ist sowohl als Stand-Alone-Anwendung erfolgreich aber auch in Kombination mit anderen Behandlungsformen wie z. B. Vakuumpumpen oder auch PDE-5-Hemmern.

Die radialen Stoßwellen werden mit einem ergonomischen Handstück direkt oder durch den Slip auf Penisschaft und Genitalumgebung abgegeben und stimulieren die betroffenen Gefäße. Eine lokale Betäubung des Behandlungsareals ist nicht erforderlich.

Wie viele Behandlungen brauche ich und wie verhalte ich mich nach der Behandlung richtig?

Je nach Grad der funktionellen Einschränkung sind durchschnittlich ca. fünf bis acht Behandlungen à 25 Minuten nötig und sollten ca. zweimal pro Woche durchgeführt werden.

Direkt nach der Behandlung können Sie Ihren normalen Alltag fortführen. Arbeiten oder Sport sind unmittelbar nach der Behandlung problemlos möglich. Auch auf sexuelle Aktivität muss nicht verzichtet werden.

Aufgrund des geringeren Energieeinsatzes und der flächigen Ausbreitung der Stoßwellen stellt die radiale Stoßwellentherapie ein sehr schonendes Behandlungsverfahren dar. Die Anwendung ist schmerzfrei. Probanden sprechen lediglich von Wärmeempfindung und leichter Vibration.

Mit welchen Ergebnissen kann gerechnet werden?

Mit der radialen extrakorporalen Stoßwellentherapie lassen sich bei den angeführten Indikationen in ca. 70 bis 90 % der Fälle langfristig gute bis sehr gute Behandlungsergebnisse erzielen.

Bei vielen Betroffenen zeigt sich schon wenige Wochen nach Behandlungsbeginn eine Verbesserung. In einigen Fällen führt bereits eine Therapiesitzung zu ersten positiven Ergebnissen. Probanden berichten über positive Veränderungen und eine längere bzw. stärkere Erektion.

Wer übernimmt die Kosten der Behandlung?

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) stellt noch keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen dar. Die Behandlungskosten müssen deshalb vom gesetzlich versicherten Patienten selbst getragen werden. Von den privaten Krankenversicherungen werden die Kosten im Rahmen der GOÄ in der Regel erstattet. Über die Höhe der Kosten informiert Sie gerne Ihr behandelnder Arzt im Rahmen eines Beratungsgesprächs.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.