Artikel 28/02/2018

Erektionsstörungen: Die Stoßwellentherapie kann helfen

Prof. Dr. med. Sebastian Wille Urologe, Androloge
Prof. Dr. med. Sebastian Wille
Urologe, Androloge
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Viele Männer beklagen mit fortschreitendem Alter eine Abnahme der Potenz. Obwohl das völlig normal ist, ist die Behandlung oft ein schwerer Gang für den Patienten.

Seit der Einführung der sogenannten PDE-5-Inhibitoren haben viele Männer ihre Potenz wiedererlangt. Es gibt jedoch weiterhin eine große Gruppe von Männern, bei denen die Tabletten nicht oder nicht mehr richtig helfen.

Erektionsprobleme mit der Stoßwellentherapie behandeln

Aktuelle Publikationen, die u.a. auf dem Deutschen Kongress für Urologie 2017 in Dresden diskutiert wurden, zeigen einen großen Nutzen der extrakorporalen Stoßwellentherapie. Dabei wird eine spezielle Sonde, die etwas größer als eine Ultraschall-Sonde ist, auf die Schwellkörper aufgesetzt. Die Stoßwellen führen zu einer verbesserten Durchblutung, indem sich Gefäße neu bilden und Nerven neu modellieren. Dadurch wird die Erektionsfähigkeit deutlich gestärkt.

In einer großen Studie wurde aufgezeigt, dass durch den Einsatz der Stoßwellentherapie 67 % der Männer die gewünschte Erektion wieder erhalten haben. Diese Gruppe von 67 % hatte zuvor einen der genannten PD5-Inhibitoren eingenommen, der leider nicht oder nicht mehr den erhofften Erfolg erbracht hat.

Wie läuft die Behandlung ab und mit wechen Folgen muss ich rechnen?

Drei bis sechs Anwendungen verbessern die Erektionsfähigkeit bereits deutlich. Dabei werden die Patienten in liegender Position behandelt. Spezielle Vorbereitungen sind nicht erforderlich.

Eine Anwendung dauert etwa 15 Minuten. Die Stärke der Stoßwellen kann individuell angepasst werden, so dass ein Kribbeln bzw. ein leichtes Stechen wahrgenommen wird. Nach der Behandlung müssen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Eine Ruhephase ist nicht nötig und die Arbeitsfähigkeit ist nicht eingeschränkt.

Wer trägt die Kosten der Behandlung?

Die Kosten der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) werden in der Regel von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können auch mit einer ESWT behandelt werden, müssen die Kosten aber selber tragen.

Wie kann die Stoßwellentherapie noch eingesetzt werden?

Die Stoßwellentherapie kann in Kombination auch im Rahmen der Erstbehandlung zusammen mit einem der PDE-5- Hemmer eingesetzt werden. Dann wird die Wirkung der Tabletten deutlich verstärkt. Das wurde aktuell in drei umfangreichen Studien unterstrichen.

Wenn die PDE-5-Hemmer nicht vertragen werden oder aber zu kostspielig sind, kann auch die Stoßwellentherapie allein von großem Nutzen sein. In einer aktuellen Publikation konnte aufgezeigt werden, dass 78 % der primär impotenten Männer durch die alleinige Stoßwellentherapie ohne Tabletten wieder potent wurden.

Ein weiteres sinnvolles Anwendungsgebiet stellt die Stoßwellentherapie bei der Verkrümmung des Penis dar - auch Induratio Penis Plastica (IPP) genannt. Hier kann die ESWT besonders die Schmerzen während der Erektion lindern und die operative Korrektur ersetzen oder zumindest hinauszögern.

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