Artikel 22/06/2013

Hüftarthrose (Coxarthrose) durch Hüftarthroskopie behandeln

Dr. med. Martin Rinio Fußchirurg, Orthopäde & Unfallchirurg, Spezieller Unfallchirurg
Dr. med. Martin Rinio
Fußchirurg, Orthopäde & Unfallchirurg, Spezieller Unfallchirurg
hueftarthrose

Was ist eine Hüftarthrose (Coxarthrose)?

Hüftarthrose ist eine der am weitesten verbreiteten Gelenkerkrankungen. Das Hüftgelenk trägt das gesamte Körpergewicht - jeden Tag. Wie bei jeder Arthrose schwindet auch bei der Hüftarthrose die Knorpel-Schicht im Hüftgelenk. Als sichtbare Verminderung des Gelenkspaltes kann der Hüftspezialist die Arthrose des Hüftgelenks (Coxarthrose) im Röntgenbild sehr gut diagnostizieren.

Die Therapie der Hüftarthrose durch Hüftarthroskopie will den Knorpelverschleiß möglichst stoppen oder um Jahre hinauszögern. Symptome wie Hüftschmerzen und Hüftimpingement (Bewegungsblockaden der Hüfte) kann der Hüftspezialist durch eine Hüftarthroskopie direkt und ursächlich behandeln.

Ursachen für die Hüftarthrose
Das Hüftgelenk kann aus vielen Gründen an einer Arthrose erkranken. Die einfachste Erklärung ist die sogenannte primäre Hüftarthrose. Das ist eine Arthrose, die scheinbar von alleine auftritt. Oft wird altersbedingter Verschleiß oder genetische Veranlagung als Ursache der primären Hüftarthrose gesehen.

Moderne Forschung und Untersuchungsmethoden Verfahren führten in den letzten 10-12 Jahren zu einer zunehmend genauen Klärung der wirklichen Ursachen der Hüftarthrose.

Wenn Ihnen die Diagnose „primäre” Hüftarthrose gestellt wird, bedeutet das, dass die Ursache der Hüftarthrose unbekannt ist. Aber Arthrose der Hüfte wird vom Hüftspezialisten immer öfter durch die eigentlichen Ursachen erklärt, man spricht hier von einer „sekundären” Arthrose der Hüfte.

Diese Auslöser der Hüftarthrose kennt der Orthopäde inzwischen:

  • Knochen-Nekrose ist das Absterben des Knochens wegen Durchblutungsstörungen
  • Oberschenkelhalsbruch (Oberschenkelhalsfraktur)
  • Osteoporose, der Knochenschwund durch Demineralisierung
  • Angeborene Fehlstellungen (Hüftdysplasie)
  • Morbus Perthes in der Kindheit (Durchblutungsstörung und Nekrose im Hüftkopf)
  • Verletzungen der Gelenk-Lippe (Labrum der Hüfte) nach Stürzen
  • Fehlstellung von Gelenkkopf und Gelenkpfanne
  • Bewegungsblockaden des Hüftgelenks (Hüftimpingement)
  • Rheumatische Erkrankungen

Hüftarthroskopie behandelt die eigentlichen Ursachen der Sekundären Hüftarthrose
Hüftarthroskopie ist die minimalinvasive Operation des Hüftgelenks. Bei der Hüftarthroskopie werden  lediglich kleine 2-3 cm lange Hautschnitte gesetzt. Mit kleinsten Instrumenten können Knorpel, Knochen, Gelenkkapsel und Strukturen des Hüftgelenks untersucht und behandelt werden. Dabei sind die bei Arthroskopie üblichen Therapien möglich. Die Gelenkflüssigkeit wird ausgespült. Freie Gelenkkörper und andere Entzündungsursachen werden dadurch entfernt. Gerissene Strukturen wie zum Beispiel das Labrum können genäht werden. Osteophyten - Knochensporne am Gelenkrand, die die Knorpeloberflächen gefährden - werden abgetragen. Nach 4 Tagen erfolgt bereits die Entlassung aus dem Krankenhaus. Der Sportverzicht bei knochenmodellierenden Operationen des Hüftgelenks beträgt 12-24 Wochen.

Eine Hüftarthroskopie kann Hüftarthrose stoppen
Die Hüftarthroskopie muss möglichst früh nach Einsetzen der Hüftschmerzen und ersten Symptome der Hüftarthrose durchgeführt werden. Wenn der Abbau des Gelenk-Knorpels schon weit fortgeschritten ist, kann auch eine Hüftarthroskopie die Arthrose der Hüfte nicht mehr stoppen. Vielleicht kann sie für den Patienten noch wenige Jahre Zeit gewinnen.

Eine rechtzeitig durchgeführte Hüftarthroskopie aber kann Coxarthrose aufhalten oder den Gelenkverschleiß um viele Jahre hinaus schieben. Die Hüftarthroskopie als relativ leichte Hüftoperation kann für viele Hüftpatienten das Einsetzen einer Hüftprothese oder Oberflächenersatzprothese um viele Jahre hinauszögern. Damit hat die Hüftarthroskopie einen sehr hohen Nutzen für Patienten mit beginnender Hüftarthrose.

Die traditionelle Therapie der Arthrose - auch der Hüftarthrose - besteht in verschiedenen, vor allem auf Symptomebene wirksamen Therapien. Dazu gehört vor allem die medikamentöse Schmerztherapie durch sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Empfehlungen zur Gewichtsabnahme und orthopädische Maßnahmen wie Schuhversorgung. Die Hüftarthroskopie kann durch Früherkennung der Ursachen den Gelenkverschleiß der Hüfte erstmals direkt stoppen.

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