Wenn wir das tun, was mit unseren Werten und Bedürfnissen verbunden ist und uns unser Körper, unser Geist und unsere Psyche rückmeldet, dass sich dies stimmig oder sogar wie ein "Flow" anfühlt, dann kann sich diese Art von Stress sogar positiv auf unser Immunsystem und unser Adersystem auswirken. Dieser Stress wird Eustress genannt.
Oft haben wir jedoch tagtäglich auch externe und interne Stressoren, die wir als unangenehm bewerten.
Kaluza unterscheidet drei Strategien der Stressbewältigung
1. Instrumentell: Setzt direkt am Stressor an - Wie kann der vorhandene Stress minimiert werden?
- Priorisierung
- Organisation
- Bedürfnisse
- Gefühle erkennen und ändern
- Grenzen setzen
- Nein Sagen
Versuchen Sie, akiver zu Handeln. Pareto und Eisenhower sind dazu z.B. sehr gute Autoren.
2. Mental:
- Welche Bewertung gebe ich dem Stressor bzw. Wie bewerte ich mich?
- Welche Muster/Grundüberzeugungen trage ich am Tag mit und wie gut tun mir diese?
- Ansprüche an sich und die Umwelt hinterfragen
- Perfektionismus und andere Erfolgsverderber identifizieren
Sammeln Sie hilfreiche Gedanken und versuchen Sie Achtsamkeitstraining.
3. Regenerativ:
- Entspannen
- Energie tanken - allein oder im Kontakt
- Genusstraining
- Gefühle und Bedürfnisse spüren und für sich sorgen
- Pausen einlegen
Schon eine zwei Minuten Pause mit bewussten Atmen wird einen Unterschied machen oder immer mal wieder für zwei Minuten den Blick weit schweifen lassen.
Weitere Beispiele zu instrumenteller Stressbewältigung
- In welchem Lebensbereich haben Sie wo ihre Grenzen?
- Wie zeigen und kommunizieren Sie diese?
- Wo möchten Sie diese Woche bewusst „Nein.“ sagen?
- Kennen Sie Pareto? Wie können Sie diese Woche mit 20 Prozent Energie 80 Prozent einer Aufgabe erledigen? Jedes weitere Prozent braucht laut Pareto unverhältnismäßig mehr Energie - daher sollte bewusst entschieden werden, wann dies notwendig ist.
- Kennen Sie Eisenhower? Versuchen Sie ihre Aufgaben zu ordnen: „Was ist wichtig und dringlich? Dafür sollten Sie Zeitfenster einplanen.
Weitere Beispiele zu mentaler Stressbewältigung
Welche Stressregel nach Sulz haben Sie? Was tun Sie bei Stress sehr viel/kaum und welches Bedürfnis versuchen Sie sich dadurch zu sichern bzw. was versuchen Sie zu vermeiden?
So eine Stressregel hat oft folgende Struktur:
- Nur, wenn ich immer? (etwas ganz viel mache)
- Und nie? (etwas kaum mache)
- Bewahre ich mir? (ein mir wichtiges Bedürfnis)
- Und verhindere? (eine große Angst von mir)
Wie können Sie diese Woche bewusst stressreduzierend oder regenerativ handeln? Welche hilfreichen Gedanken können Sie dabei unterstützen? Sie können diese am besten aufschreiben dort platzieren, wo sie jeden Tag sichtbar sind.
Zur regenerativen Stressbewältigung zählt z.B.
- Wann haben Sie das letzte Mal nichts getan?
- Was sind Hindernisse? Wie können Sie damit umgehen?
- Welche hilfreichen Gedanken können Sie finden, um sich Entspannung und Genuss zu erlauben? An welchem Tag zu welcher Uhrzeit werden Sie diese Woche mit 80% Wahrscheinlichkeit bewusst entspannen?
- Ideen sind: zwei Minuten den Atem bewusst wahrnehmen - zwei Minuten hat jede Aufgabe mehr Zeit. Dehnungsübungen am Arbeitsplatz. Ein langes Bad/Dusche/am Wasser/in der Natur/beim Essen mit allen Sinnen spüren, wie Sie sich fühlen.
Welche eine Sache könnten Sie diese Woche ausprobieren? An welchem Tag zu welcher Uhrzeit? Teilen Sie mir gerne Ihre Erfahrungen mit.