Je mehr du in einem Zustand der Dankbarkeit bist, desto mehr Dinge wirst du anziehen, für die du dankbar sein kannst.
Was ist damit gemeint?
Je mehr du dir immer wieder bewusst machst oder einfach bewusst bist, dass du gerade lebst und nicht tot bist und dass dieser eine Moment, diese Sekunde, ein Geschenk ist, egal wie schwer es sein mag, desto dankbarer bist du. Je dankbarer du bist, desto mehr erkennst du, wie wunderschön die Welt und die kleinen Dinge sein können, auch in der tiefsten Grausamkeit der Situation, in der man sich befindet.
Was kann man hier falsch verstehen?
Man könnte falsch verstehen, dass man immer alles positiv sehen muss. Das meine ich nicht. In extremen Situationen, wenn dir zum Beispiel jemand gerade weh tut, gibt es nichts Positives daran. Wenn etwas Schlimmes passiert und man die Möglichkeit hat, soll man sich wehren. Wenn man sich nicht wehren kann, dann kann man es leider nur akzeptieren. Eventuell wird es einen anderen Moment geben, in dem man sich wehren oder aus der Situation herauskommen kann.
Aber in den meisten Alltagssituationen, in denen man sich über Menschen oder Dinge ärgert, sich enttäuscht fühlt oder man aus unklaren Gründen leidet, soll man nicht vergessen: Das Leben bringt Gut und Böse, Hell und Dunkel mit. Es liegt an dir, die Balance zu finden, dankbar zu sein, dass du beides sehen kannst. Manchmal können sich Menschen erst durch etwas Gravierendes, wie einen Mord oder einen Unfall erinnern, worum es im Leben genau geht. Wäre alles immer positiv, würden Menschen immer alles tun können, was sie wollen. Trotzdem wären Konflikte unvermeidlich, weil Menschen anders denken.
Wenn man sich zum Beispiel in einem Streit mit dem Partner daran erinnert, was für ein Geschenk diese Person trotzdem ist, würde man plötzlich sehen, wie süß der Partner versucht, recht zu haben. Man könnte sich beruhigen und den Partner erst einmal anders sehen und mit anderen Worten das ganze „Problem“ auf ein Minimum reduzieren.
Viele Klienten, erzählen mir, wie sehr sie traurig sind, weil sie kurz nach einem Streit jemanden verloren haben. Sie fragen sich, was gewesen wäre, wenn sie nicht so hart reagiert hätten. Wie schön es wäre, diesen Menschen trotz aller wichtigen Diskussionen mit Respekt und Würde zu behandeln. Wie schön es wäre, wenn das wichtiger wäre als Recht haben zu wollen.
Du bist nicht dankbar, dass dich jemand schlägt oder dass dein bester Freund stirbt – du bist dankbar, dass du mit Herausforderungen konfrontiert wirst, weil... so ist das Leben.
Man ist sich – wenn man im Jetzt ist – bewusst, dass diese Emotionen nicht alles sind. Sie sind nicht das Leben, sie sind "nur" ein sehr wichtiger Teil davon.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Er gibt zu denken und hilft wirklich weiter. Es hat mir sehr gut getan das zu lesen. Danke von Herzen