Artikel 11/03/2018

SuperPath – ein neuer minimalinvasiver Zugang zur Hüfte

Dr. med. Henning Quitmann Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
Dr. med. Henning Quitmann
Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
superpath-ein-neuer-minimalinvasiver-zugang-zur-huefte

Um ein künstliches Hüftgelenk erfolgreich zu implantieren, sind die Erfahrung des Operateurs, der Wille des Patienten zur Mitarbeit und die körperlichen Voraussetzungen des Patienten wichtig. Vor allem aber spielt der Umgang mit der Muskulatur, der Kapsel und dem umgebenden Gewebe eine Rolle. Aus diesem Grund werden seit vielen Jahren sogenannte minimalinvasive Zugänge zum Hüftgelenk verwendet. Hier setzt auch die neue SuperPath-Technik an.

Minimalinvasive Zugänge zur Hüfte

‘Minimalinvasiv’ bedeutet nicht nur, die Operation durch einen kleinen Hautschnitt durchzuführen, sondern das Gewebe bis zum Hüftgelenk selbst zu schonen. Dazu gehören das Unterhautfettgewebe, die Muskulatur, die Hüftgelenkkapsel und die umgebenden Nerven.

Es sind mehrere minimalinvasive Zugänge zum Hüftgelenk entwickelt worden, wobei das Gelenk durch einen Hautschnitt von verschiedenen Seiten erreicht werden kann.

Neue Möglichkeiten der Hüft-OP – Wie funktioniert die „SuperPath“-Methode?

Der neue besonders weichteilschonende Zugang „SuperPath“ erlaubt das Einsetzen einer Hüfttotalprothese über einen kleinen Schnitt oberhalb der Spitze des großen Rollhügels. Das ist der Knochen, der durch die Haut an der Außenseite der Hüfte getastet werden kann und auf dem man liegt, wenn man sich auf die Seite dreht.

„SuperPath“ wurde 2016 in Deutschland eingeführt. Nach dem Hautschnitt von etwa sechs bis zehn Zentimetern Länge wird das Unterhautfettgewebe eingeschnitten und der große Glutealmuskel wird gespalten. Anschließend öffnet der Arzt die Gelenkkapsel, ohne sie zu entfernen. Bei dieser Operation wird der Hüftkopf nicht ausgerenkt, da sonst die Muskulatur einreißen kann. Stattdessen bleibt er bei der folgenden Präparation des Oberschenkels in der Gelenkpfanne.

Mit besonderen Raspeln wird der Oberschenkelknochen passgenau für den Hüftprothesenstiel vorbereitet. Erst danach wird der erkrankte Hüftkopf entfernt.

Mit einem Zielgerät wird ein zusätzlicher Hautschnitt von etwa einem Zentimeter Länge am Hinterrand des Oberschenkels gelegt, um dort eine Arbeitskanüle einzusetzen. Darüber kann die Hüftpfanne aufgefräst werden. Der Arzt setzt sie dann über den Hauptschnitt ein.

Anschließend wird ein Einsatz aus hochwertigem Kunststoff oder Keramik eingebracht. Nach einer Röntgenkontrolle wird dann der Original-Prothesenstiel und der künstliche Kopf aus Keramik oder Metall eingesetzt und das Gelenk schonend eingerenkt. Der Arzt verschließt die Hüftgelenkkapsel wieder, adaptiert die gespreizte Muskulatur und vernäht das Fettgewebe und die Haut.

Wie erfolgreich ist die „SuperPath“-Methode?

Mit dieser Technik sind in Europa bereits ca. 3500 Patienten versorgt worden. Die bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv, da es nur zu einem geringen Blutverlust kommt und die Patienten durch die gewebsschonende Technik schnell wieder laufen können. Die Komplikationsrate ist bei einem erfahrenen Operateur sehr gering.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.