Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Murat Dagdelen

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Dağdelen interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.

jameda: Herr Dr. Dağdelen, was hat Sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden?

Herr Dr. Dağdelen: Ich wollte Menschen schon immer helfen, sich wieder in ihrem Körper wohlzufühlen. Als Plastischer und Ästhetischer Chirurg habe ich die Möglichkeit, Spuren von schweren Krankheiten, Geburtsfehlern oder Unfällen zu beheben. Die Zufriedenheit und Dankbarkeit der Patienten zu spüren, ist unbezahlbar.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Dağdelen: Am schönsten ist die Freude der Patienten, wenn sie zum ersten Mal das Ergebnis ihrer Behandlung sehen. Große Herausforderungen erlebe ich vor allem bei Patienten mit sehr schwierigen Fällen. Oftmals kommen diese nach einer gescheiterten Behandlung zu mir, ich bin häufig ihre letzte Hoffnung. Außerdem haben einige Interessenten übertriebene Vorstellungen davon, was eine Behandlung erreichen kann. Diese Patienten von realistischeren Schönheitsidealen zu überzeugen, kann manchmal sehr herausfordernd sein.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Dağdelen: Viele Menschen denken, dass mit schönheitschirurgischen Maßnahmen jede gewünschte körperliche Veränderung sofort möglich ist. Das stimmt in einigen Fällen allerdings nicht. Manche Wünsche lassen sich schlichtweg nicht realisieren, denn letztendlich steht immer das körperliche Wohl der Patienten im Vordergrund.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Dağdelen: In der ästhetischen und plastischen Chirurgie dauert es manchmal einige Monate, bis das Endergebnis nach der Operation sichtbar wird. Da kann ich nur zu Geduld raten und zum Beispiel nach einer Nasenkorrektur empfehlen, in den ersten drei Monaten nicht so oft mit kritischem Blick in den Spiegel zu schauen. Denn erst wenn die Nase sich erholt hat und Schwellungen zurückgegangen sind, kommt das Endergebnis zum Vorschein.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Dağdelen: Natürlich enttäuscht mich das. Denn ich gebe immer mein Bestes, aber damit eine Behandlung erfolgreich abgeschlossen werden kann, müssen Patienten auch ihren Teil dazu beitragen – sei es, dass sie nach einer Formung der Körperkonturen ihr Kompressionsmieder tragen oder nach einer Fettabsaugung ihre Ernährung umstellen. Denn letztendlich sind die erzielten Ergebnisse nicht von Dauer, wenn Patienten ihren Lebensstil nicht ändern. Auch um zum Beispiel eine Wundheilungsstörung zu vermeiden, sollten Patienten auf Alkohol sowie Zigaretten verzichten und sich gesund ernähren.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Dağdelen: Auch wenn Ärzte einen wichtigen Beruf ausüben, sollten sie sich niemals selbst überschätzen. Wichtig ist vor allem, dass das Zwischenmenschliche und die Empathie für die Patienten nicht zu kurz kommen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Dağdelen: Wir halten uns selbstverständlich über den medizinischen Fortschritt auf dem Laufenden und sind bestrebt, unseren Patienten moderne Therapien anzubieten. So nutzen wir zum Beispiel die sogenannte Laserlipolyse, bei der Ärzte mithilfe eines Lasers Fettgewebe auflösen und Körperkonturen gezielt formen. Auch durch Kälte lassen sich inzwischen bei der Kryolipolyse Fettzellen zerstören. Außerdem ermöglichen neue Verfahren der Radiofrequenz- und Ultraschalltherapie inzwischen eine sanfte Körperstraffung ganz ohne operativen Eingriff.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Dağdelen: Eine Patientin verlor bei einem Vorfall in einem türkischen Gefängnis durch Verbrennungen und Verätzungen zwei Drittel ihrer Nase. Spenden ermöglichten ihr einige Jahre später eine Behandlung in Deutschland. Wir operierten sie innerhalb eines Jahres acht Mal, um eine Nase aus körpereigenem Material zu rekonstruieren. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die positive Einstellung der Patientin, denn obwohl sie Furchtbares durchgemacht hatte, strahlte sie immer Optimismus aus.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Dağdelen: In der plastischen und ästhetischen Chirurgie gibt es, wie in anderen medizinischen Bereichen auch, keine Garantie auf ein perfektes Ergebnis. Operative Eingriffe gehen immer mit einem Risiko einher und sollten deshalb gut überlegt sein.

Zur Person

Seit 2016 ist Dr. Murat Dağdelen Leiter von Diamond Aesthetics in Düsseldorf. Zu Dr. Dağdelens Spezialgebieten gehört vor allem die Nasenchirurgie. In diesem Fachbereich genießt er einen sehr guten Ruf und teilt seine Kenntnisse als renommierter Referent und Ausbilder auf internationalen Kongressen.

Zur Praxis

In der Fachpraxis in der Nähe der Düsseldorfer Kö-Allee werden Patienten aus aller Welt auf höchstem medizinischem Niveau behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der sanften Gesichtschirurgie, aber auch Behandlungen an Brust, Beinen, Bauch und Gesäß können Patienten vornehmen lassen.

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