Artikel 13/12/2017

Lose Zahnspange nicht getragen? Das sind die Folgen

Dr. med. dent. Fabian von Rom Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
Dr. med. dent. Fabian von Rom
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
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Es gibt verschiedene lose Zahnspangen. Je nachdem, um welche es sich handelt, unterscheiden sich die Folgen, wenn sie nicht getragen wird. Dieser Artikel gibt eine Übersicht darüber, welche lockeren Spangen es gibt. Außerdem wird erläutert, was passiert oder eben nicht passiert, wenn man die lose Zahnspange nicht trägt.

Lückenhalter bei Milchzahnverlust

Lückenhalter werden eingesetzt, wenn ein Milchzahn frühzeitig verloren geht, um die entstandene Lücke offen zu halten. So kann der nachfolgende Zahn durchbrechen. Wird ein Lückenhalter nicht getragen, so wandern und kippen die benachbarten Zähne in die Lücke. Dadurch entsteht ein Platzmangel für die bleibenden Zähne.

Die Folge kann sein, dass der Platz später durch eine wesentlich aufwändigere kieferorthopädische Behandlung zurückgewonnen werden muss. Ist der Platzverlust durch den nicht getragenen Lückenhalter besonders ausgeprägt, so kann es sein, dass später auch gesunde bleibende Zähne gezogen werden müssen.

Klassische lose Zahnspangen: Keine Erfolge ohne konsequentes Tragen

Aktive Platten oder klassische lose Zahnspangen haben kleine Federn und Schräubchen. Durch deren Aktivierung können beispielsweise gekippte oder gedrehte Zähne korrigiert werden. Auch moderate Engstände können mit lockeren Zahnspangen behandelt werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Spangen häufig genug und lang genug getragen werden, um die Aktivierung auf die Zähne zu übertragen.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn die Spange nicht oder zu selten getragen wird, können die Zähne nicht korrigiert werden. Die Fehlstellung bleibt bestehen.

Ein Zeichen dafür, dass die Spange zu wenig getragen wird: Die Zahnspange hat einen zunehmend schlechteren Sitz, wenn die Aktivierung erhöht wird. Viele Fehlstellungen, die mit aktiven Platten behandelt werden, können alternativ mit festsitzenden Zahnspangen therapiert werden.

Funktionskieferorthopädische Zahnspange

Funktionskieferorthopädische Zahnspangen dienen dazu, das körpereigene Wachstum anzuregen und so Kieferfehlstellungen auszugleichen. Bei einer Unterkieferrücklage mit großem Überbiss wird beispielsweise das Unterkieferwachstum gefördert, um die Stufe zwischen Ober- und Unterkiefer zu verkleinern. Das gelingt nur, wenn die lockere Zahnspange oft genug getragen wird, solange der Patient im Wachstum ist.

Wenn eine funktionskieferorthopädische Behandlung wegen unzureichender Tragezeit erfolglos ist, kann eine festsitzende Zahnspangen in Kombination mit Gummizügen oder anderen Ergänzungen manchmal eine Alternative darstellen. In sehr ausgeprägten Fällen oder bei fehlendem Restwachstum kann die Kieferfehlstellung oft nur auf chirurgischem Wege korrigiert werden.

Retentionszahnspangen zur Erfolgssicherung

Nach erfolgreicher kieferorthöpädischer Behandlung müssen meist nachts sogenannte Retetionszahnspangen getragen werden. Sie dienen dazu, das Ergebnis zu sichern und erneute Zahnverschiebungen zu verhindern.

Wer seine Retentionsgeräte nicht trägt, geht das Risiko ein, dass sich die Zähne wieder etwas schief stellen. Besonders anfällig für Zahnverschiebungen nach Korrektur sind die Schneidezähne.

Eine Alternative zu herausnehmbaren Retentionsspangen stellt ein Kleberetainer dar. Dabei handelt es sich um einen kleinen Draht, der unsichtbar auf der Zahninnenseite befestigt wird und die besonders gefährdeten Zähne in Position hält.

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