Narkose und Sedierung

© Dr. Volker Ludwig

Narkose - Was ist das?
Im Allgemeinen wird in der Zahnarztpraxis zwischen der Narkose und der Sedierung unterschieden. Bei einer Narkose oder auch Vollnarkose werden das Bewusstsein und die Atemfunktion des Patienten vollständig ausgeschaltet. Er wird während der Behandlung künstlich beatmet, verspürt nichts, nimmt nichts wahr und erinnert sich an nichts.

Eine Sedierung oder Analogsedierung bedeutet, den Patienten durch Medikamente zu beruhigen und das Schmerzempfinden herabzusetzen. Der Patient wird dadurch in eine Art Halbschlaf oder auch Trance versetzt.

Was spricht für die Vollnarkose, was dagegen?
Die Behandlung unter Vollnarkose ist die letzte Möglichkeit einen Patienten mit großer Angst zu behandeln. Auch bei behandlungsabweisenden Kindern oder behandlungsresistenten behinderten Menschen wird eine Vollnarkose angewandt.

Doch auch wenn die Vollnarkose zum täglichen Klinikablauf gehört und durchgeführt wird, handelt es sich dabei um einen Eingriff in die Lebensfunktionen des Menschen. Das birgt immer ein Restrisiko.

Die Alternative - Die Sedierung
Als Analogsedierung wird allgemein die Beruhigung und Angsthemmung bezeichnet. Die Patienten sind bei Bewusstsein, befinden sich allerdings in Trance. Ihre Angst wird deutlich reduziert und auch die Behandlungsdauer empfinden sie deutlich kürzer. Nachdem die Wirkung eingesetzt hat, werden die zu behandelnden Stellen des Patienten betäubt und der Zahnarzt kann mit der Arbeit beginnen.

Wie wird sediert?
Bei der Sedierung unterscheiden wir grundlegend zwischen der Sedierung mit Medikamenten über das Blut und mit einem Gas, welches über die Atmung aufgenommen wird.

Die Sedierung mit Medikamenten kann durch die Einnahme von Tabletten oder durch einen Zugang über den Arm direkt ins Blutgefäß erfolgen. Dabei stellt allerdings die genaue Dosierung des Wirkstoffes ein Problem dar. Leider ist es nicht möglich, exakt die richtige Menge an Wirkstoff zu geben, weshalb es einer längeren Wartezeit bedarf, bis die Behandlung erfolgen kann. Nach der Behandlung hält die Wirkung des Medikaments außerdem noch eine Zeit lang an, bis es der Körper wieder abgebaut hat.

Die Sedierung über die Atmung ist deshalb eine sehr gute Alternative. Dabei atmen Sie über eine Nasenmaske Sauerstoff und Lachgas zusammen ein. Der Anteil des Lachgases ist erst sehr gering und wird in langsamen Schritten erhöht, bis eine beruhigende Wirkung einsetzt. Nach der zahnärztlichen Behandlung werden Sie für fünf Minuten nur noch mit reinem Sauerstoff versorgt, bis die komplette Wirkung des Lachgases wieder verschwunden ist. Die Wirkung der Sedierung kann damit komplett kontrolliert und jederzeit innerhalb weniger Sekunden auch wieder aufgehoben werden.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (17)

Leutgeb B., 01.04.2020 - 03:50 Uhr

Ich hatte eine Magen und Darm Spiegelung und seit drei Wochen keinen Geruch noch Geschmacksinn wie lange kann das noch anhalten?

Leon, 15.09.2016 - 15:17 Uhr

Okay, danke!

Gerda, 10.05.2016 - 23:45 Uhr

Hatte heute eine Magen- und Darmspiegelung. Es war nicht das erste Mal und die Betäubung wurde immer Sedierung genannt. Ich war immer ganz weggetreten und wurde erst wach, wenn alles vorbei war. Ich hatte und habe keine Angst davor. Heute war es jedoch schrecklich. Es wurde eine Armkanüle gelegt, ein Medikament gespritzt, ich wartete auf das Einschlafen, ich bekam eine 2. Spritze und es passierte nichts. Dann kam die Magenuntersuchung, Brechreiz ohne Ende, ich habe alles mitbekommen, die Uhr dabei an der Wand verfolgt. Bei der Darmuntersuchung war es der volle Horror, über eine Stunde wurde rumprobiert und am Ende noch ein Oberarzt dazugeholt. Ich konnte mitsprechen, alle Gespräche nachher erzählen und vor Schmerzen in die Polster beißen. Mir wurde Schmerzmittel nachgespritzt, ich war dabei immer bei Bewusstsein. Dann war endlich alles vorbei und ich sollte auf die Station zurück. Am Ende verlor ich fast das Bewusstsein, dann wurde es jedoch hektisch im Raum. Es wurde noch schlimmer und ich dachte schon, das war es jetzt. Es wurde laut -"Fenster aufreißen" ; "Wir verlieren sie!". Ich hatte diesmal 1 1/2 Stunden Schmerzen, konnte diese auch ausdrücken. Später wurde mir gesagt, man hätte mir zu viel Schmerzmittel gegeben. Ich dachte immer, Sedierung heißt einschlafen, alle anderen Ärzte haben es auch so genannt und ich bin viel später munter geworden, als alles vorbei war. Diesmal musste danach gesondert überwacht werden, Sauerstoff etc. Gibt es Unterschiede bei einer Sedierung? Jeder Arzt hat es in seiner Praxis besser hingekriegt als die Ärzte nun im Spital - mit deren Arbeit ich normalerweise sehr zufrieden bin. Ich werde das nächste Mal nicht zu solch einer Kontrolluntersuchung gehen!

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 20.05.2016

Liebe Gerda, vielen Dank für Ihre Nachricht! Es tut mir sehr Leid, dass Sie solch eine Erfahrung machen mussten! Vielleicht finden Sie ja eine andere Klinik, in der Sie Ihre Vorsorgeuntersuchungen machen lassen. Diese Vorsorgeuntersuchung nicht mehr zu tun, ist nicht im Interesse Ihrer Gesundheit. Ja es gibt verschiedene Formen der Sedierung. Sedierung bedeutet Beruhigung. Manche Formen können dazu führen, dass man als Patient richtig schläft. Ich empfehle Ihnen vor der nächsten Untersuchung mit Ihrem Arzt, die von Ihnen beschriebene Erfahrung zu besprechen und Ihre Sorgen zu äußern. Er wird dann sicherlich die richtige Sedierungsform für Sie finden! Ich wünsche Ihnen alles Gute! Ihr Rasmus Sperber

Mein Kommentar, 20.11.2015 - 06:30 Uhr

Ich habe schon im Warteraum Panik! Deswegen gehe ich auch nicht zum Zahnarzt. Ich war schon 3 Jahre nicht mehr. Ich habe Zähne im Mund, die eine Behandlung brauchen, nur mein Hausarzt macht die Voruntersuchungen nicht, die nötig wären.

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 20.11.2015

Lieber Patient, lassen Sie sich durch Ihre Angst nicht einschüchtern. Wir schaffen es mit 99% aller unserer Angstpatienten dieses Unwohlsein zu überwinden. Durch das Verhalten unseres gesamten Teams helfen wir, dass der Zahnarztbesuch für Sie nicht mehr belastend ist. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit durch die Anwendung einer Lachgassedierungen eine angstfreie Behandlung durchzuführen. Gerne kümmern wir uns um Sie! Ihr Rasmus Sperber

Jessi, 10.09.2015 - 14:30 Uhr

Ja, danke, insofern schon. Habe noch etwas dicke Backe und ab und an Schmerzen, so dass noch eine Tablette nötig ist. Hatte heute gerade einen Kontrolltermin bei der Zahnärztin. Sie sagte, dass aufgrund der Schmerzen bei der Behandlung noch "eine Dröhnung" nachgegeben werden muss. Deshalb habe ich dann fest geschlafen. Es dauerte ca. 25 Minuten ehe der Bösewicht auch entfernt war. Nun kann es nur noch aufwärts gehen, nächste Woche werden die Fäden gezogen.

Jessi, 08.09.2015 - 14:35 Uhr

Mein Kommentar v. 6.9.15 Hatte am 7.9.15 die Zahn-OP mit Sedierung. Da Entzündung und Eiter ebenso vorlagen, half es nicht, sondern hatte leider starke Schmerzen und Ziehen. Danach schlief ich fest ein, sodass ich das Nähen nicht mehr merkte. War also nicht schön die Behandlung.

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 09.09.2015

Das ist sehr schade, zumindest haben Sie es jetzt überstanden. Alles Gute!

Jessi, 06.09.2015 - 18:56 Uhr

War beim Zahnarzt, erhielt Spritze, Zange angesetzt. Spritze wirkte nicht. Habe nun Zahn-OP. Es soll sediert werden. Zahn und wohl auch innen, Zahnfleisch, Wurzel ist aber entzündet und vereitert - hilft das überhaupt, sodass man wirklich nichts merkt?

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 07.09.2015

Liebe Jessi, es hängt von der Art der Sedierung/Narkose ab. Wenn die OP unter Vollnarkose stattfindet spüren Sie mit Sicherheit nichts. Im Falle einer Sedierung sind Sie etwas beruhigt und nehmen die Behandlung nicht voll wahr. Denn muss im Falle einer starken Entzündung damit gerechnet werden, dass es evtl. noch etwas "zwickt". Ich empfehle Ihnen nochmal kurz in Ihrer Zahnarztpraxis anzurufen und zu fragen was genau gemacht wird und Ihre Sorgen äußern, so wird Ihr Zahnarzt Sie sicher beruhigen können. Beste Grüße, Rasmus Sperber

Sandra, 31.08.2015 - 22:10 Uhr

Ich habe mal eine Frage. Gibt es in den Ruppiner Kliniken in Neuruppin sowas auch?

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 02.09.2015

Liebe Sandra, herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Leider kann ich Ihnen in Neuruppin niemanden direkt nennen, es lässt sich jedoch sicherlich im Internet herausfinden. Beste Grüße, Rasmus Sperber

romy, 05.02.2014 - 05:03 Uhr

wo finde ich in Zwickau und Umgebung einen Zahnarzt, der mich mit Sedierung behandelt?

Antwort von Dr. med. dent. Rasmus Sperber, verfasst am 10.02.2014

Liebe Romy, herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Leider kann ich Ihnen in Zwickau niemanden direkt nennen, es lässt sich jedoch sicherlich im Internet herausfinden. Beste Grüße, Rasmus Sperber

Dr. Rasmus Sperber, 16.01.2014 - 13:22 Uhr

Liebe Jutta, ich danke Ihnen für Ihren Kommentar. Leider kann ich Ihnen in Köln keinen Kollegen nennen, der dieses Sedierung anbietet. Sicherlich können Sie dies durch gezielte Suche im Internet erfahren. Es erfolgt ohne Anästhesisten, diese Art der Sedierung, kann durch das zahnärztliche Team erfolgen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, es wäre eine Privatleistung für Sie. Es muss ein gezielter Anamnesebogen (Fragebogen zu Ihrer Krankengeschichte) ausgefüllt werden, dies erfolgt in der Zahnarztpraxis. Ich hoffe Ihnen damit zu helfen. Alles Gute! Ihr Rasmus Sperber

Jutta, 14.01.2014 - 10:03 Uhr

Frage: Wer macht das im Umfeld von 50733 Köln und ist da immer ein Anästhesist (bei Sezierung mit Lachgas o. ä.) dabei? Bezahlt das die KV? Benötigt man davor eine gesamtärztliche Untersuchung?

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