Artikel 21/05/2017

Kiefergelenksbeschwerden sind gut therapierbar! Behandlung und Symptome der CMD

M.Sc. Marten Jan Lindeman Zahnarzt
M.Sc. Marten Jan Lindeman
Zahnarzt
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Sie haben Schmerzen beim Kauen, Knackgeräusche im Kiefer, Kopfschmerzen oder Nacken- und Rückenbeschwerden? Die Ursache kann eine CMD sein, eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion.

CMD lässt sich im Rahmen einer ganzheitlichen zahnmedizinischen Behandlung therapieren und damit auch die vielfältigen Beschwerden, die sie auslösen kann. Wichtig ist nur, die richtige Ursache zu finden, denn nicht immer kommt man bei einem verspannten Nacken darauf, dass der Kiefer daran schuld sein könnt

Was ist CMD?

Bei CMD handelt es sich um eine Fehlfunktion in der Zusammenarbeit des Ober- und Unterkiefers. Oft geht es dabei nicht nur um einen einzelnen Faktor, der das Kausystem belastet, sondern um eine Störung der Funktionalität des Kiefers.

Dafür kann es verschiedene Auslöser geben. Orthopädische Probleme, die aus der Wirbelsäule rühren, oder eine falsche Körperhaltung können beispielsweise die Nacken- und Kaumuskulatur beeinflussen und so zu einer Fehlbelastung des Kiefergelenks führen. Auch stressbedingtes Zähneknirschen oder Pressen und Zahn- oder Kieferfehlstellungen können ein Auslöser sein. Wenn das Kiefergelenk durch die Fehlfunktion überlastet ist, kann es wiederum viele verschiedene negative Auswirkungen auf den Körper haben.

Symptome und Auswirkungen

Die belastenden Faktoren können zu einer Vielzahl von Symptomen führen. Deshalb ist eine individuelle und genaue Diagnose in der Zahnarztpraxis sehr wichtig. Einige der Begleiterscheinungen der CMD sind schmerzende Kiefermuskeln und -gelenke, Einschränkungen in der Kieferöffnung, Knacken der Kiefergelenke, Schluckbeschwerden und Zähneknirschen.

Auch Schmerzen in Rücken, Nacken, Schultern, Kopf, Gesicht, Mund und Ohren können aus einer Fehlfunktion der Kiefergelenke entstehen und sogar Tinnitus, Migräne, Schwindel, Seheinschränkungen, Herzrhythmusstörungen, Bruststechen und depressive Verstimmungen können die Folge sein.

Da diese Symptome zum Teil sehr schwerwiegend sind, ist es umso wichtiger, der eigentlichen Ursache auf die Spur zu kommen und sie zu behandeln. Ein Zahnarzt mit fundierten Kenntnissen im Bereich Funktionsdiagnostik kann Ihnen weiterhelfen.

Funktionsdiagnostik als Grundlage der Behandlung

Um eine CMD richtig zu diagnostizieren, müssen die Symptome des Patienten individuell und genau betrachtet werden. Damit eine tatsächliche Fehlfunktion der Kiefergelenke eindeutig festgestellt werden kann, muss Ihr Zahnarzt die Lage des Kiefers genau erfassen und die Ursache der Probleme erkennen, indem er die körperliche Gesamtsituation des Patienten miteinbezieht.

Dazu wird eine 3D-Diagnosetechnik verwendet. Sie erlaubt es, die Lage und Funktion des Kiefers und der Kiefergelenke zu erkennen und so eine eventuell vorliegende Fehlstellung oder Fehlfunktion zu diagnostizieren. Wenn eine CMD festgestellt wird, kann anschließend mit der Therapie begonnen werden.

Wie therapiert man eine CMD?

Um alle Symptome zu beheben und die normale Funktion des Kiefers wiederherzustellen, ist es wichtig, die Therapie ganzheitlich und individuell zu gestalten. Zu diesem Zweck arbeiten Zahnärzte mit erfahrenen und speziell ausgebildeten Osteopathen und Physiotherapeuten zusammen.

Zur Entspannung der Kaumuskulatur und Kiefergelenke ist außerdem eine Schienentherapie sinnvoll. Die sogenannte Okklusionsschiene ist eine individuell angepasste Aufbiss-Schiene aus Kunststoff. Durch sie können Symptome der CMD, beispielsweise Zähneknirschen, Verspannungen und Kopfschmerzen, gelindert werden. Auch die Zusammenarbeit von Ober- und Unterkiefer wird durch die Schiene verbessert. So werden beste Voraussetzungen für eine optimierte Kiefergelenkstellung geschaffen.

Nach einer Behandlung durch Zahnarzt und Physiotherapie können alle Symptome der CMD verschwinden oder reduziert werden. Damit lässt sich die Lebensqualität wiederhergestellen.

Leiden Sie unter einem oder mehreren der genannten Symptome und finden die eigentliche Ursache nicht? Dann lohnt es sich, Ihren Zahnarzt aufzusuchen und der Ursache auf den Grund zu gehen. CMD ist gut therapierbar. Ihre Zahnarztpraxis kann Ihnen weiterhelfen, damit Sie wieder schmerzfrei leben können.

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