Artikel 02/01/2019

Handgelenksarthrose: Ursachen, Symptome & Behandlung

Dr. med. Günther Riedel Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Dr. med. Günther Riedel
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Viele Menschen sind durch ihren Beruf einer einseitigen körperlichen Belastung ausgesetzt. Nicht nur Handwerker, sondern auch Menschen, die im Büro arbeiten, belasten ihre Handgelenke durch gleichförmige Bewegungen. Daher hat sich die Handgelenksarthrose zur Berufskrankheit entwickelt.

Wie entsteht eine Handgelenksarthrose?

Dabei wird die Knorpelfläche, die als Puffer zwischen den Gelenkflächen liegt, abgenutzt. Da das Handgelenk aus mehreren Knochen besteht, die gelenkig verbunden sind, können mehrere Teilgelenke im Bereich der Hand betroffen sein. Patienten mit Handgelenksarthrose leiden unter Schmerzen und Schwellungen des Handgelenks. Auch Einschränkungen bei der Bewältigung alltäglicher Tätigkeiten sind möglich. Durch spezielle Bewegungsübungen können Sie einer Handgelenksarthrose vorbeugen.

Symptome der Handgelenksarthrose

Die Symptome einer Handgelenksarthrose entwickeln sich meist schleichend und sind das Ergebnis eines jahrelangen Verschleißprozesses. Patienten mit Handgelenksarthrose leiden vor allem morgens unter starken Schmerzen am Handgelenk. In späteren Krankheitsstadien kommt es zudem vermehrt zu Schwellungen und Einschränkungen der Beweglichkeit. Betroffene leiden unter Kraftverlust und können selbst einfache alltägliche Bewegungen, wie das Öffnen einer Wasserflasche, nicht mehr richtig ausführen.

Ursachen für die Arthrose am Handgelenk

Neben dem altersbedingten Verschleiß oder einer langjährigen einseitigen Belastung durch Beruf und Freizeit kommen auch Verletzungen als Ursache für die Arthrose am Handgelenk infrage. Knochenbrüche oder Bandverletzungen entstehen beispielsweise bei einem Sturz auf das Handgelenk. Solche Verletzungen können die Stellung der Gelenkknochen zueinander verändern und führen somit zu einem dauerhaft erhöhten mechanischen Druck auf den Gelenkknorpel.

Aber auch aus einer rheumatoiden Arthritis kann sich eine Arthrose am Handgelenk entwickeln. Typischerweise befällt die entzündliche Gelenkerkrankung mehrere Gelenke des Körpers, was eine schnelle Diagnose erleichtert. Weitere Erkrankungen, die eine Handgelenksarthrose begünstigen können, sind beispielsweise Gicht, Diabetes mellitus oder Schuppenflechte.

Diagnose der Handgelenksarthrose

Die Auskunft über die Art des Schmerzes und über typische schmerzhafte Bewegungen im Arztgespräch kann erste Hinweise auf eine Handgelenksarthrose liefern. Die klinische Untersuchung mittels Blick- und Tastdiagnose hilft dem Arzt, die Beschwerden zu lokalisieren und das Krankheitsstadium einzuschätzen. Um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, veranlasst der Handgelenksspezialist eine Bildgebung (z. B. Röntgen oder MRT).

Behandlung und Operation der Arthrose am Handgelenk

Beginnende Handgelenksarthrosen lassen sich meist durch konservative Maßnahmen therapieren. Dazu zählen neben Physiotherapie und Bewegungsübungen auch Wärme- und Kälteanwendungen oder die Gelenkentlastung mittels Orthese. Die orthopädischen Hilfsmittel schützen und stabilisieren das Gelenk im Alltag.

Zudem helfen entzündungshemmende Schmerzgele bzw. -salben (z. B. Diclofenac) oder Kortisoninjektionen, um die Schmerzfreiheit des Gelenks wiederherzustellen. Bei fortgeschrittenem Knorpelschaden versagen die konservativen Behandlungsoptionen jedoch. Dann sollte über eine handchirurgische Operation nachgedacht werden.

Meist hilft bereits eine Knorpelglättung oder Entfernung entzündeter Gelenkanteile, um Schmerzen zu lindern. Die Arthrodese (Voll- oder Teilversteifung) des Handgelenks gilt bei weit fortgeschrittenem Knorpelverschleiß als Mittel der Wahl. Eine Denervation – hier werden die schmerzleitenden Nervenfasern durchtrennt – kommt infrage, wenn die Schmerzen am Handgelenk den Patienten im Alltag sehr einschränken.

Der Arthrose vorbeugen: Ernährung und Übungen

Bei einer Überlastung des Handgelenks durch einseitige Bewegungsmuster kommt es häufig zu Entzündungen innerhalb des Gelenks. Mit einer ausgewogenen Ernährung können Sie der Entzündungsneigung vorbeugen und Ihre Gelenke schützen. Sie sollten dabei vor allem auf die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch) achten und ausreichend Obst und Gemüse zu sich nehmen. Tierische Fette und Süßigkeiten sollten Sie nur in Maßen verzehren.

Zudem können spezielle Bewegungsübungen das Handgelenk mobilisieren und der Verkürzung von Muskeln durch einseitige Belastung entgegenwirken. Schonen Sie Ihr Handgelenk aufgrund von Schmerzen, schwächt das die Muskulatur, wodurch das Gelenk anfälliger für Verletzungen wird. Schon leichtes Daumenkreisen oder das Beugen und Strecken der Hand gegen Widerstand kann einer Handgelenksarthrose entgegenwirken.

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