Artikel 26/10/2020

Ist Diabetes heilbar? 4 Verhaltenstipps für den Alltag

Team jameda
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Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: nein. Nein im Sinne von, ich nehme einmalig eine Tablette, kümmere mich eine Woche um meine Ernährung, mache eine Woche mehr Sport und alles wird gut - dann eindeutig: nein!

Dann ist es nicht heilbar. Aber es ist langfristig sehr wohl möglich, eine frühzeitig diagnostizierte, reine Diabetes-Typ-2-Erkrankung mit einer Lebensstilbehandlung rückgängig zu machen.

Welche Formen von Diabetes gibt es?

Diabetes mellitus kann sich in Form von verschiedenen Erkrankungen äußern: Als Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes und angrenzenden Erkrankungen wie Insulinresistenz und Metabolisches Syndrom. Alle diese Erkrankungen profitieren von einer gut strukturierten Lebensstilbehandlung. Sie kann Ihre metabolische Gesundheit verbessern und dadurch Ihre langfristigen Risiken für Folgeerkrankungen deutlich reduzieren.

Ein wichtiger Punkt bei all diesen Erkrankungen ist, dass die Insulinresistenz bei allen eine sehr große Rolle spielt. Sie ist die ausschließliche Ursache für Diabetes Typ 2 und die bedeutendste Ursache für Schwangerschaftsdiabetes.

Spielt die Insulinresistenz auch bei Diabetes Typ 1 eine Rolle?

Ja, wenn Sie insgesamt mehr als 30 iE Insulin pro Tag benutzen. Dann spielt es womöglich auch da eine große Rolle.

Die Ursache für eine Insulinresistenz ist die ektope Fettablagerung im Gewebe, dort, wo es nicht hingehört – besonders in den Muskelzellen. Sie führt zu einer peripheren Insulinresistenz. Das heißt, dass Insulin besonders in den Muskeln nicht mehr richtig funktioniert. Dadurch wird Zucker in den Muskeln schlechter verwertet, kumuliert im Blut und verursacht somit die typischen Blutzuckererhöhungen.

Zusammenfassend bedeutet das, das nicht der Zucker die Hauptursache von Insulinresistenz ist, sondern Fett. Die Basis einer Ursachenbehandlung von Diabetes Typ 2 besteht darin, die Insulinresistenz rückgängig zu machen. Dafür ist es nötig, sich extrem fettreduziert zu ernähren. Dies bedeutet, maximal 10 % der gegessenen Menge der Kalorien pro Tag können von Fett stammen.

Bildlich erklärt bedeutet dies, dass die Fettablagerungen die tatsächlichen Ursachen für Diabetes Typ 2 sind. Was man tatsächlich sieht, sind die Blutzuckererhöhungen im Blut.

Eine Lebensstilbehandlung ist sehr erfolgreich. Wenn sie an Diabetes leiden und Medikamente nehmen müssen (Tabletten oder Insulin), ist es wichtig, dass sie vor einer solchen Veränderung mit Ihrem Arzt reden. Denn dadurch können Sie der gefährlichen Unterzuckerung vorbeugen. Gleichzeitig ist es wichtig, diese Veränderung über mehrere Wochen langsam durchzuführen, so dass der Körper sich langsam anpassen kann.

4 Verhaltenstipps bei Diabetes

Auch wenn eine Lebensstilbehandlung individuell angepasst wird, an jeden Menschen und an jede Erkrankung, sind folgende Verhaltenstipps die Basis dafür:

  1. Langfristige Ernährungsumstellung auf eine extrem fettarme Kost (maximal 10 % der Kalorien sollen täglich von Fett stammen).
  2. Ernährungsumstellung auf sehr langsam zu verdauendes Essen, vollwertige Ernährung: ganzes Vollkorngetreide anstatt Mehl, ganzes Obst anstatt Säfte.
  3. Ernährungsumstellung auf viel Ballaststoffe: Da Ballaststoffe nur in pflanzlicher Nahrung vorkommen, ist eine Umstellung auf eine Schwerpunktversorgung mit pflanzlicher Nahrung unverzichtbar.
  4. Tägliche Bewegung 30 bis 60 Minuten.

Langfristig sind es besonders zwei Gründe, die die Menschen dazu motiviert, diese Umstellung beizubehalten: Erstens können sie ihre Blutzuckerwerte und ihre Schwankungen endlich besser verstehen und interpretieren – und wissen nun wie sie diese verbessern können. Zweitens fühlen sie sich meistens leistungsfähiger, weil das Insulin besser wirken kann.

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