Artikel 10/05/2020

Den „Schlauchboot-Effekt“ bei der Lippenvergrößerung verhindern

Dr. med. Manuel Hrabowski Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Manuel Hrabowski
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Volle, sinnliche Lippen und der perfekte „Kussmund“ – besonders Frauen sehnen sich nach mehr Volumen in der Ober- und Unterlippe. Ob angeborene schmale Lippen oder ein altersbedingtes Absinken der Oberlippe, die Gründe für eine Lippenvergrößerung können ganz unterschiedlich sein.

Häufig steht zwischen dem Wunsch einer Lippenvergrößerung und ihrer Durchführung jedoch der Zweifel der Patientin: Wie wird das Ergebnis aussehen? Und wann kommt es zu den gefürchteten „Schlauchboot-Lippen“?

Warum kommt es zu „Schlauchboot-Lippen“?

Bei vielen Menschen hält sich nach wie vor das Vorurteil, dass die Lippen nach der Unterspritzung mit Hyaluronsäure unnatürlich voluminös und aufgedunsen wirken. Einige wenige unrühmliche Beispiele aus den öffentlichen Medien unterstreichen dieses Bild leider häufig zusätzlich.

Die sogenannten Schlauchboot-Lippen können als Nachwirkung einer nicht fachgerechten Behandlung entstehen. Oder auch vollkommen beabsichtigt sein! Insbesondere Prominente übertreiben es manchmal mit der Unterspritzung.

Sowohl bei der Häufigkeit der Anwendungen wie auch der Menge des injizierten Wirkstoffes wird oft nicht gespart. Das Resultat sind unnatürlich große Lippen, deren geschwungene Form dabei meist verloren geht. Da sie optisch an ein gleichmäßig aufgepumptes Schlauchboot erinnern, bezeichnet man sie umgangssprachlich als ‘Schlauchboot-Lippen’.

Wann ist eine Lippenvergrößerung denn überhaupt sinnvoll?

Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit stehen, leben den Trend möglichst voluminöser Lippen vor. Das ist aber nur einer von vielen Gründen, wegen denen Frauen – und auch Männer – sich für eine Lippenvergrößerung entscheiden. Sehr häufig ist der Anlass eine von Geburt an schmale Oberlippe. Aber auch Asymmetrien, altersbedingter Volumenverlust oder Lippenfältchen sind wiederkehrende Faktoren im Beratungsgespräch mit dem Facharzt.

Natürliche Ergebnisse bei der Lippenunterspritzung erreichen

Im Falle einer Lippenunterspritzung, aber auch bei allen anderen Behandlungen, wird ein professioneller Arzt immer ein natürlich wirkendes Resultat im Blick haben. Das Ergebnis einer Behandlung sollte den Patienten funktionell nicht einschränken, aber auch nicht zu einem unnatürlichen Erscheinungsbild führen.

Für den Arzt bedeutet das, die Vorstellungen der Patienten genau zu analysieren, um vor der Behandlung ein realistisches Bild vermitteln zu können. Aber auch „übertrieben“ volle Lippen können durch gezielte Injektionen ohne „Schlauchboot-Effekt“ erzielt werden, wenn der Patient das wünscht.

Die Menge der injizierten Hyaluronsäure variiert je nach vorhandenem Lippenvolumen und den Wünschen des Patienten. Sie sollte jedoch in der Regel nicht mehr als einen Milliliter übersteigen, um noch ein natürliches Ergebnis zu bewirken. Wenn jedoch mehr Volumen gewünscht ist, sind Folgebehandlungen mit zwei bis vier Wochen Abstand möglich, um den Wünschen des Patienten entsprechen zu können.

Sollten die Lippen direkt nach der Anwendung oder innerhalb weniger Stunden trotzdem anschwellen, ist das übrigens kein Grund zur Sorge. In der Regel lässt die Schwellung schon am nächsten Tag wieder nach und zurück bleiben natürlich schöne und volle Lippen. Dieses Ergebnis hält zwischen sechs und zwölf Monate und kann – in einem vertretbaren Rahmen – jederzeit wiederholt werden.

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