Artikel 10/08/2022

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Priv.-Doz. Dr. Peter Heider

Priv.-Doz. Dr. med. Peter Heider Gefäßchirurg, Facharzt für Allgemeinchirurgie
Priv.-Doz. Dr. med. Peter Heider
Gefäßchirurg, Facharzt für Allgemeinchirurgie
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Priv.-Doz. Dr. Peter Heider interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Gefäßchirurg.

jameda: Herr Priv.-Doz. Dr. Peter Heider, was hat Sie motiviert, Arzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Dr. Heider: Grundsätzlich war die Chirurgie schon immer ein Traumgebiet, da sie einerseits handwerkliche Fähigkeiten, andererseits auch wissenschaftlich medizinische Themen vereint.

Gerade die Gefäßchirurgie zeigte sich dann als ideales Fach, indem sich sowohl internistisch-medizinische Fragestellungen und auch chirurgische Themen treffen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Dr. Heider: Eben gerade die Gefäßchirurgie vereinigt eine Unmenge an internistischen Fragestellungen mit chirurgischen Tätigkeiten.

Hier hat man auch als handwerklich tätiger Chirurg ein breites Spektrum an medizinischen Fragestellungen zu beantworten. Dies macht das Fachgebiet extrem spannend.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Dr. Heider: Im Lauf der Lernphase eines Chirurgen gibt es verschiedenste chirurgische Lehrer, die einem als Vorbild dienen.

Hier ist es aber so, dass man sich im Allgemeinen die besten Eigenschaften abschaut und versucht, diese selbst umzusetzen. Einzelne Vorbilder gibt es in dem Sinne für mich nicht.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Dr. Heider: Aktuelle Hilfen oder Neuerungen sehe ich im Moment nicht existent. Leider sind die bürokratischen Auswüchse insbesondere im Praxisalltag zunehmend belastend und behindern die tägliche Patientenbehandlung immer mehr.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Dr. Heider: Die größten Herausforderungen werden in den nächsten Jahren zum einen die zunehmende Zahl chronisch kranker Patienten sein, zum anderen die Implementierung neuer Techniken in den täglichen Alltag, um die Behandlung der Patientin insbesondere minimalinvasiv umzusetzen.

Die zunehmende Möglichkeit begleitender Therapien wird ebenso eine Herausforderung in der Umsetzung darstellen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Dr. Heider: Ich sehe mich im täglichen Kontakt mit den Patienten nicht als Oberlehrer, der dem Patienten erklärt, was er alles falsch macht, sondern als Partner in der Lösung medizinische Probleme, mit denen der Patient zu mir kommt.

Dies bedeutet aber, dass man sich darauf einlassen muss, dem Patienten auf Augenhöhe zu begegnen. Insbesondere im Gespräch sollte hier darauf geachtet werden, dass der Patient auch wirklich versteht, was ich meine. Dies versuche ich täglich umzusetzen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Dr. Heider: Ich denke, dass es genau das Obengenannte ist. Ich gehe mit dem Patienten so um, dass der Patient das Gefühl hat, Partner zu sein.

Ich bin fest davon überzeugt, dass der einzelne Patient nur einen Therapieerfolg erlebt, wenn er auch versteht, warum die einzelnen Maßnahmen durchgeführt werden. Und ich sehe es als meine ursprüngliche Aufgabe, dem Patienten dies nahezubringen.

Es geht also darum, zu überzeugen und nicht, zu überreden.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. Heider: Grundsätzlich gibt es im Lauf des Chirurgenlebens eine Vielzahl von Ereignissen, die einen tief emotional bewegen, die einen fordern oder natürlich auch Freude machen.

Dies ist einer der Faktoren, die dafür sorgen, dass der Beruf so schön und auch erfüllend ist. Einzelne Erlebnisse zu nennen, würde wahrscheinlich ein ganzes Buch füllen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. Heider: Natürlich könnte man jetzt alle möglichen vorbeugenden Maßnahmen nennen, ich denke aber, dass es wichtig ist, Freude am Leben zu haben.

Einmal mehr am Tag lächeln bringt Entspannung und fördert die Lebensfreude. Natürlich sollte man die anderen Faktoren wie sich gesund zu ernähren und viel Bewegung nicht aus den Augen lassen. Aber grundsätzlich sind die meisten Gesundheitstipps wahrscheinlich eher kontraproduktiv.

Zur Person

Nach dem Medizinstudium in Regensburg und München absolvierte PD Dr. med. Peter Heider die Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie am Klinikum der Technischen Universität München sowie am Krankenhaus Bogenhausen in München. Anschließend folgte der Erwerb der Schwerpunktbezeichnung ‘Gefäßchirurgie’ an der Chirurgischen Klinik der Technischen Universität München.

Dort war er über viele Jahre als Oberarzt bzw. leitender Oberarzt tätig. PD Dr. med. Peter Heider veröffentlichte eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen zu gefäßchirurgischen Themen. Als Mitglied der Fakultät der LMU München beteiligt er sich auch an der Ausbildung von Studenten, ebenso ist er Reviewer mehrerer wissenschaftlicher Fachjournale.

Neben seiner langjährigen Erfahrung in der operativen Versorgung aller gefäßchirurgischen Krankheitsbilder ist er insbesondere Spezialist für endovaskuläre Therapieverfahren in allen Gefäßabschnitten.

Zur Praxis

Vasculäre und Endovasculäre Chirurgie München ist eine der führenden ärztlichen Praxen für Gefäßmedizin in München. Wir behandeln jährlich ca. 5.000 Patienten mit arteriellen und venösen Gefäßerkrankungen.

Hierbei erfolgen in der Praxis die umfassende gefäßmedizinische Diagnostik (Doppler-, Duplexsonografie, Plethysmografie, Verschlussdruckmessung) sowie die einleitende Diagnostik (Infusionstherapie, Wundbehandlung).

Ebenso wird in der Praxis die gesamte Vorbereitung der Patienten für die stationäre operative und interventionelle Behandlung gefäßchirurgischer Patienten durchgeführt.

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